Lehre/Königslutter. Wölbäcker sind ein Relikt aus der Vergangenheit und stehen für eine besondere Form der Landwirtschaft, die vor allem in Mittel- und Nordeuropa verbreitet war. mit ihnen beschäftigt sich nun auch der UNESCO Global Geopark Harz. Braunschweiger Land. Ostfalen.

Die Anbaumethode der Wölbäcker geht auf das Mittelalter zurück und wurde bis ins 19. Jahrhundert hinein praktiziert. Sie zeigt, wie damals unter schwierigen Bedingungen Landwirtschaft betrieben wurde. Die gleichmäßig wellenförmige Geländeform ist heute noch in vielen Waldgebieten unserer Region, beispielsweise im Wendhäuser Wald zwischen Wendhausen und Essenrode zu erkennen.

Infotafel konzipiert

Um auf diese Besonderheit aufmerksam zu machen, hat der UNESCO Global Geopark Harz. Braunschweiger Land. Ostfalen in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Forstamt Wolfenbüttel und der Gemeinde Lehre eine Informationstafel konzipiert und an einer Stelle aufgestellt, an der die gewölbte Struktur der Wölbäcker besonders gut erkennbar ist. Darauf sind Informationen über die Entstehung und Verbreitung sowie Nutzen und Schutz von Wölbäckern erklärt.

Heutzutage sind Wölbäcker nur noch als historische Landschaftsformen erkennbar und haben ihre agrarische Bedeutung verloren. Sie sind jedoch ein wertvolles Kulturgut, das Einblicke in die mittelalterliche Landwirtschaft bietet.

Wendhäuser Wald bewahrt historisches Landschaftsbild

Viele ehemalige Wölbackerflächen wurden in nachfolgenden Jahrhunderten aufgeforstet und dadurch vor der Einebnung im Zuge der modernen Ackerwirtschaft bewahrt. Der Geopark, das Forstamt Wolfenbüttel und die Gemeinde Lehre pflegen und erhalten den im 19. Jahrhundert aufgeforsteten Wendhäuser Wald, um das historische Landschaftsbild zu bewahren und das Verständnis für frühere landwirtschaftliche Praktiken zu fördern.

Interessierte Waldbesucherinnen und -besucher finden die Informationstafel auf dem Rundweg östlich des Wanderparkplatzes im Wendhäuser Wald. Das Forstamt weist darauf hin, dass die Wege im Naturschutzgebiet nicht verlassen werden dürfen. Die Wölbäcker seien jedoch auch von den Wegen aus sehr gut zu bestaunen.

Chefredakteurin at Helmstedter Sonntag | + posts

Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.