Büddenstedt. Nicht nur für die Bürger Büddenstedts, sondern für einen großen Teil des Landkreises Helmstedt war die Nachricht ein Schock, dass das Büddenstedter Hallenbad womöglich geschlossen werden könnte. Nun machen die Bürger mobil, um die Schließung abzuwenden.

Auch Helmstedts Bürgermeister Wittich Schobert fiel der Vorschlag nicht leicht, das Bad dauerhaft zu schließen, unterstrich er in seinem ersten Pressegespräch zu dem Thema. Büddenstedt. „Diese Nachricht liegt mir schwer im Magen“, hatte das Helmstedter Stadtoberhaupt mit Blick auf die Vorlage 57 aus 2019 gesagt, die er dem Stadtrat  an die Hand gegeben hat. Sie trägt den Titel „Zukunftentscheidung Hallenbad Büddenstedt“. Schobert war klar, dass die Vorlage Potenzial für ausgiebige Diskussionen, vor allem aber auch Ärger birgt.
Nach zwei Seiten ausführlicher Erklärung kommt die Stadtverwaltung im Beschlussvorschlag nämlich zum Fazit, das Büddenstedter Hallenbad zu schließen.

1,2 Millionen Euro Investitionen stehen an

Rund 1,2 Millionen Euro müss­ten investiert werden, um das Bad weiter betreiben zu können. Auflagen des Gesundheitsamtes und eine dringend notwendige Sanierung der elektronischen Anlagen sind Hauptkostenpunkte dieser Summe.

Für Schobert kam es wie erwartet. Von allen Seiten wurden Forderungen laut, das Hallenbad in Büddenstedt, in dem Menschen aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus das Schwimmen gelernt haben, zu erhalten. Die beiden großen Ratsfraktionen SPD und CDU erarbeiteten sogleich Ideen, wie dies möglich sein könnte (zu lesen in der Printausgabe vom 7. April 2019).

Online-Petition und Spendenaktion

Aber auch die Bürger Büddenstedts sowie die zahlreichen Nutzer des Hallenbades blieben nicht untätig. So teilte eine Bürgerin dem HELMSTEDTER SONNTAG gerade mit, dass sowohl eine Unterschriftenaktion als auch eine Spendensammlung für den Erhalt des Bades hervorragend gestartet seien. Über 730 Unterschriften seien bei der Petition (www.change.org „Erhalt des Büddenstedter Schwimmbades“) für den Erhalt schon zusammengekommen und bei der Online-Spendensammlung (www.leetchi.com „Spendenaktion für den Erhalt des Büddenstedter Schwimmbades“) konnten auch bereits 820 Euro verbucht werden.

„Hallenbadretter“ bei Facebook mit allen Updates

Bei Facebook gibt es eine Extra-Seite, die unter „Hallenbadretter“ zu finden ist. Die Seitenadministratoren Tobi und Stefan schreiben dabei: „Das Hallenbad in Büddenstedt wurde am 14. Juli 1967 errichtet und ist eine Begegnungsstätte für Jung und Alt. Viele Kinder und Bürger der umliegenden Landkreise und Dörfer haben hier schwimmen gelernt. Im März 2019 ließ die Stadt Helmstedt über eine Pressmitteilung erklären, dass das Hallenbad dringend aufgrund baulicher Mängel geschlossen werden muss. Vermutlich dauerhaft, wenn wir nichts unternehmen. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Viel Geld, dass die Stadt nicht ohne unsere Bemühungen bereit sein wird, zu investieren. Inzwischen regt sich Widerstand gegen die Schließung des Hallenbads. Wir möchten euch auf dieser Seite die Gelegenheit geben, euch kompakt über alle Initiativen und News zu informieren. Wir haben auch noch weitere Aktionen geplant, die wir hier demnächst ankündigen werden. Bitte teilt diese Seite mit allen Menschen denen das Hallenbad in Büddenstedt am Herzen liegt.“

Spendenboxen – das Geld wird direkt an den Förderverein für das Büddenstedter Schwimmbad weitergeleitet – sind zu finden bei der Landschlachterei Kuers-Fricke  in Schöningen und Jerxheim, bei der Hausschlachterei Westphal in Büddenstedt und Schöningen, bei Beates Haarwelt sowie dem Finanzcenter Martina Dau in Büddenstedt, bei „Die Schnippelecke“ in Schöningen, in der Milchbar und der Praxis Mundhenke in Büddenstedt sowie bei Heimspielen der SG Offleben/Büddenstedt am Fußballplatz.

Chefredakteurin at Helmstedter Sonntag | + posts

Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit über 25 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor über 23 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.