Dresden. Die A2 und die A39 sind noch nicht komplett erschlossen, aber in der Region kennen sich die hiesigen Autofahrer ja auch aus. Wenn es gen Südosten geht, kann man sich neuerdings erklären lassen, welche Sehenswürdigkeit genau hinter den braunen Hinweisschildern steckt, die an den Autobahnen aufgebaut sind.

„Mehr entdecken, alles erfahren“ ist der Slogan der neuen App mit dem Titel „signseeing“, die  in allen gängigen App-Stores mit Inhalten über das Bundesland Sachsen kostenlos zum Download bereitsteht. Mit rund 900 Hör-Geschichten und jeder Menge Informationen über außergewöhnlichste Orte entlang Deutschlands Autobahnen werden die Inhalte in der App für ganz Deutschland freigeschaltet. Möglich macht das ein Start-Up-Unternehmen aus Dresden, dessen Ziel es ist, den mehr als 3400 touristischen Unterrichtungstafeln eine Stimme zu geben.

Audiostories mit Hörspielcharakter

Wie die App funktioniert, erklärt Sebastian Michel, CEO und einer der Gründenden von signseeing: „Die Story wird via GPS automatisch abgespielt, sobald man an einem Schild vorbeifährt. Nach dem Starten der App zu Beginn der Fahrt läuft sie im Hintergrund und wird etwa 100 Meter vor jedem Schild „geweckt“ – und dann spielt sie die Audiostory automatisch ab“, so der CEO weiter.
In den mit professionellen Sprecher:innen eingespielten Stories werden auf einer Länge von ein bis zwei Minuten bildende, unterhaltsame und lustige Geschichten zu der jeweiligen Destination erzählt. Musik und Hintergrundgeräusche sorgen dabei für Hörspielcharakter.  


Auf der A38:  Fachwerkhäuser und Bergbaugeschichte vom Feinsten

 

A1, A3, A4, A7, A9, A10, A11, A13, A14, A17, A19, A20, A38 und A72: Auf diesen Autobahnen in Deutschland gibt es nun bereits vertonte Unterrichtungstafeln, und fast täglich kommen neue Destinationen hinzu. Wer etwa eine Reise über die A 38 antritt, den oder die erwartet zwischen Göttingen und der tschechischen Grenze ein abwechslungsreiches Programm: Mit dabei ist beispielsweise auf niedersächsischer Seite die Duderstadt, die für ihre prächtigen Fachwerkhäuser bekannt ist. Was man alles zwischen der alten Stadtbefestigung, dem Rathaus aus dem 14. Jahrhundert und den gut 600 bunten Fachwerkhäuser aus verschiedenen Epochen erleben kann, erfahren Reisende in der Audiostory. Auf Höhe von Leipzig – beim Bergbau-Technik- Park – verrät die App indes mehr über Bergbaugeschichte und sächsische Industriekultur.

Den lokalen Tourismus und vielfältige Kulturangebote fördern

„Nur die wenigsten Reisenden biegen von der Autobahn einfach mal so spontan ab, um die Gegend zu erforschen“, weiß Justine Büschel vom Europäischen Zentrum der Künste Hellerau in Dresden und Partnerin von signseeing. „Mit der App wird dafür ein ganz neuer Anreiz geschaffen: Sie macht zusammen mit der Info-Tafel Reisende auf unsere touristischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten aufmerksam und zeigt, dass man oft gar nicht weit fahren muss, um interessante Ausflugsziele zu finden. Das bedeutet für Reisende ein attraktives Angebot für mehr Unterhaltung während der Fahrt – für uns Partner:innen ist es vor allen Dingen eine tolle Möglichkeit, unseren lokalen Tourismus und vielfältige Kulturangebote zu fördern.“

Mit einer App alle touristischen Infos im Blick

„Unser Ziel ist es, mit signseeing alle Informationen aus einer Hand zu liefern, die es braucht, um sich für einen Besuch in einer Region zu entscheiden“, so CEO Sebastian Michel. Wer mehr über eine bestimmte Sehenswürdigkeit wissen möchte, kann in der App auch Bilder, weitere touristische Highlights, Veranstaltungen und sogar Empfehlungen für Restaurants oder Hotels in der Umgebung anschauen.

So kann man mitmachen
Wer „seine“ Tafel bisher vermisst, kann selbst mitmachen: Interessierte Städte, Kommunen und Partner können sich ganz einfach auf der Seite https://portal.signseeing.eu/login registrieren. Alle weiteren Informationen wie Early-Bird-Angebot, Konditionen und Services zur App finden sich unter https://signseeing.eu/mitmachen/.

Chefredakteurin at Helmstedter Sonntag | + posts

Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.