Königslutter. Die Helmstedter Polizei referierte bei Lavie Reha zu Mediensucht, Straftaten, Prävention. 

Ein Streifenwagen auf dem Hof ist wohl nur selten ein Grund zur Freude. Ganz anders war das bei der Lavie Reha. Da fand der – inzwischen regelmäßige – Besuch des Präventionsteams vom Polizei-Kommissariat Helmstedt statt. Jan Abel referierte zum Thema Mediensucht. „Dies ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Jugendprävention“, sagte der Kriminaloberkommissar (KOK). Die Lavie Reha in Königslutter bietet den Teilnehmenden der Berufsvorbereitung mittlerweile jedes Jahr eine solche Information. Drei Gruppen mit insgesamt 60 jungen Leuten hören sich an, welche Gefahren im Umgang mit Medien drohen. Wenige Tage später folgt eine zweite Veranstaltungsreihe zum Thema Sucht, dann in Zusammenarbeit mit dem Lukaswerk.

Schwierige Grenzen in der digitalen Welt

Dass man gerade auf digitalen Gebieten schnell mal unbewusst in schwierige Situationen kommen kann, berichtete Heiko Kowski, der als Tischler und Anleiter im Lavie-Arbeitsbereich den Besuch der Polizei organisiert hatte. Er kannte einen Fall, in dem jemand aus dessen Freundeskreis ungefragt per Mail ein kinderpornografisches Foto bekommen hatte. „Er hat es sofort gelöscht, trotzdem stand Tage später die Polizei vor der Tür.“ Offenbar war der Provider tätig geworden und hatte die Ermittler informiert. „In solchen Fällen reicht Löschen nicht aus“, erzählte Kowski. „Man muss erst zur Polizei und die Sache melden, außerdem empfiehlt sich eine Selbstanzeige.“ Dies war nur ein Beispiel für Gefahren und schwierige Grenzen in der digitalen Welt. Jan Abel erwies sich in seinem Vortrag als humorvoller Referent, technisch ausgesprochen versiert und auf der Höhe der Zeit. 

Nicht zu viele private Infos online preisgeben

So konnten die Teilnehmenden einen QR-Code von der Leinwand scannen und sich fortan an mehreren kleinen Umfragen d beteiligen – und blieben mit ihrer Meinung doch anonym. Darüber hinaus warnte der Profi davor, im Internet allzuviel von sich preiszugeben. „Das schützt vor schlechten online-Erfahrungen.“ Er gab Tipps zum Finden eines sicheren Passworts, erklärte die Zwei-Faktor-Authentifizierung und ging auf Cyber-Mobbing ein. Witzige, animierte Kurzvideos machten vieles deutlich und verkürzten der Gruppe den Vortrag.  Lavie-Geschäftsführerin Corinna Wollenhaupt äußerte sich sehr zufrieden über die Kooperation: „Es ist schön, dass wir die Zusammenarbeit mit der Polizei etablieren konnten. Beide Seiten könnten von diesem Austausch nur profitieren.“

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