Helmstedt. Der Starkregen am Montagabend, 20. Mai 2019, beschäftigte die Feuerwehren im ganzen Landkreis Helmstedt.

Der größte Einsatz war dabei wohl der in der Helios St. Marienberg Klinik in Helmstedt. Aufgrund des Starkregens haben die Regenfallleitungen dem Wasserdruck nicht standgehalten. Die Leichtbauddeckenplatten sind durch die Feuchtigkeit aufgeweicht und heruntergebröckelt. Betroffen waren ein Behandlungszimmer der Station 1A (Gynäkologie und Geburtshilfe) sowie drei Patientenzimmer. Daraufhin wurden seitens der Klinikchefs vorsorglich die Patientinnen der Station in andere Bereiche des Hauses verlegt. Im Baufeld der Station 6 kam es ebenfalls zu einem Wasserrohrbruch, wodurch zwei Patientenzimmer der darunterliegenden Station 5A von der Durchnässung der Leichtbaudecke betroffen waren. Auch diese Patienten wurden intern verlegt.

Schaden nicht so schlimm wie befürchtet – Klinikbetrieb läuft normal weiter

Der Schaden in der Klinik stellten sich am Dienstag aber weit weniger schwer als ursprünglich gedacht dar. Patienten und Mitarbeiter waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Aktuell wird der entstandene Schaden begutachtet, der Klinikbetrieb läuft normal weiter.

Die Feuerwehr hat mit Nasssaugern die Feuchtigkeit aufgenommen. Parallel hat das Personal des Hauses mit ersten Reinigungsarbeiten begonnen. Gefahr für Leib und Leben hat zu keinem Zeitpunkt bestanden. Auch war der Klinikbetrieb zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt. „Vorsorglich informierten wir die Leitstelle, dass wir in Notfällen über Nacht nicht angefahren werden“, teilte die Klinik am Dienstag mit.

Da sowohl die Mitarbeiter des Hauses als auch die Feuerwehr schnell und besonnen reagiert haben, konnte die Lage schnell unter Kontrolle gebracht werden; die Klinik wird mittlerweile auch wieder wie üblich von den Rettungsdiensten angefahren.

„Wir bedanken uns bei allen Mitarbeitern des Hauses und allen beteiligten Einsatzkräften“, heißt es in der Pressemitteilung abschließend. Die Feuerwehr teilte nach dem Einsatz mit, dass insgesamt 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK, ASB, Malteser und THW an diesem Einsatz beteiligt waren.

Auch in Grasleben und Königslutter waren Wehren im Einsatz

Für das Stadtgebiet Königslutter teilte Kreisfeuerwehrsprecher Aygün Erarslan mit, dass sich die Kräfte von 18.50 Uhr an am Montagabend, 20. Mai 2019, bis in die Nacht hinein im Einsatz befanden.

Die Ortsfeuerwehren Königslutter, Bornum, Lauingen, Rottorf, Lelm, Ochsendorf und Groß Steinum rückten mit 112 Kräften aus. Hauptsächlich betroffen war die Kernstadt Königslutter. Bis nach Mitternacht galt es, 25 Einsatzstellen abzuarbeiten. Einige Keller sowie die B1 im Bereich Abzweig Lauingen standen zeitweise unter Wasser. In Schoderstedt wurde eine Scheune ausgepumpt, da Kühe evakuiert werden mussten.
Weitere betroffene Bereiche waren im Tauntonring, Elmstraße, Am Kleiberg, Heidteichsriede, Dr. Heinrich- Gremmelsstraße, Gerichtsweg und der Bahnhofsplatz der Domstadt. Während Hochwassereinsätze galt es zusätzlich, einen Verkehrsunfall auf der Autobahn 2 in Fahrtrichtung Berlin abzuarbeiten.

Schließlich mussten in der Elmstraße in Königslutter Sandsäcke aufgetürmt werden, da  Schlamm-Wasser-Massen aus dem Elm in Richtung Innenstadt liefen.

In Grasleben waren von allen sechs Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde vor allem in Grasleben, Rottorf und Mariental rund 15 Einsatzstellen zu bearbeiten, was sich ebenfalls bis weit nach Mitternacht hinzog.

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Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit über 25 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor über 23 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.