Grasleben. Die Samtgemeinde Grasleben informiert darüber, dass zum 1. Januar 2026 voraussichtlich deutliche Preissteigerungen im Trink- und Abwasserbereich bevorstehen.
Die Samtgemeinde Grasleben informiert darüber, dass deutliche Preissteigerungen im Trink- und Abwasserbereich bevorstehen können. Diese Anpassungen stünden allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der kleinen Verbandsversammlung, so die Samtgemeinde. Diese ist mit Vertretenden der zum Verbandsgebiet gehörenden Städte und Samtgemeinden besetzt. Die geplanten Erhöhungen stünden unter anderem im Zusammenhang mit der Einführung der Umsatzsteuer im Abwasserbereich, über die die Kundinnen und Kunden des Wasserverbandes Vorsfelde vor Kurzem bereits postalisch informiert wurden, sowie mit allgemeinen Kos-tensteigerungen. Von den Preissteigerungen sei das gesamte Verbandsgebiet des Wasserverbandes Vorsfelde betroffen, wobei die Steigerungen je nach Entsorgungsbereich im Bereich des Abwassers unterschiedlich ausfielen, heißt es aus dem Graslebener Rathaus.
Eine Kostensteigerung von 15 Prozent denkbar
Im Trinkwasserbereich sei unter anderem eine Erhöhung sowohl des Grundpreises als auch des Mengenpreises vorgesehen. Für einen sparsamen Haushalt mit einem niedrigen Wasserverbrauch ergebe sich daraus laut verbandseigener Berechnung eine Kostensteigerung von über 15 Prozent. Auch im Abwasserbereich seien deutliche Steigerungen geplant. In der Samtgemeinde Grasleben bewegten sich die Erhöhungen bei bis zu 30 Prozent. Der Vorstand habe dem Vorhaben bereits zugestimmt. Samtgemeindebürgermeister Gero Janze, ebenfalls Mitglied des Vorstandes, sieht diese Entwicklungen mit Sorge. Aus seiner Sicht hätten einige der nun vorgesehenen Steigerungen geringer ausfallen können, wenn wirtschaftliche Entscheidungen des Verbandes – insbesondere im Bereich der Zins- und Kreditsteuerung – früher und professioneller begleitet worden wären. Er weist darauf hin, dass die wirtschaftliche Steuerung hoher Kreditvolumina eine entsprechende fachliche Kompetenz voraussetzt und in den Verbandsstrukturen seiner Einschätzung nach stärker abgesichert werden sollte.
Samtgemeindebürgermeister Janze sieht Reformbedarf
Die Rechtsaufsicht beim Landkreis Helmstedt habe dazu bereits eine Weisung zum Kreditmanagement an den Wasserverband Vorsfelde erlassen müssen, was nach Janzes Bewertung den Reformbedarf zusätzlich unterstreiche. Zudem lägen der Geschäftsführung kritische Prüfbemerkungen sowohl des Rechnungsprüfungsausschusses als auch des Wasserverbandstages vor, die jedoch bislang nicht im erforderlichen Umfang zu Änderungen der wirtschaftlichen Ausrichtung des Verbandes geführt hätten. Zugleich macht Janze deutlich, dass die nicht unerheblichen Aufwandsentschädigungen, Sitzungsgelder sowie „üppigen Verköstigungen des Vorstandes und der Verbandsversammlung“ – wenngleich im Gesamtgefüge der Kosten sehr gering – kaum Einfluss auf die nunmehr vorgeschlagenen Preissteigerungen hätten, aus seiner Sicht dennoch kritisch betrachtet werden sollten, da sie kein stimmiges Bild im Verhältnis zu den nun vorgeschlagenen erheblichen Preissteigerungen des Verbandes vermittelten.
Wasserverband Vorsfelde wird voraussichtlich nicht mehr günstigster Versorger der Region bleiben
Der Wasserverband Vorsfelde habe in der Vergangenheit regelmäßig zu den günstigsten Versorgern der Region gehört. Nach Einschätzung des Samtgemeindebürgermeisters sei jedoch damit zu rechnen, dass diese Position künftig nicht gehalten werden könne und der Verband im regionalen Vergleich deutlich an Boden verlieren werde. Die vorgesehenen Steigerungen würden für zahlreiche Haushalte eine spürbare zusätzliche Belastung darstellen. Die Samtgemeinde Grasleben werde sich weiterhin dafür einsetzen, dass wirtschaftliche Prozesse im Verband optimiert und zukünftige Preisentwicklungen stärker zugunsten der Bürgerinnen und Bürger gesteuert werden. Wichtig sei zudem eine transparente Informationspolitik für alle Bürgerinnen und Bürger. Eine einfache kostenpflichtige Bekanntmachung in der Tagespresse, wie satzungsgemäß vorgesehen, sei im Jahr 2025 nicht mehr ausreichend, aber bezeichnend für die oftmals seit Jahrzehnten gleichen Strukturen. Zugleich bleibe abzuwarten, ob die kleine Verbandsversammlung mit den gewählten Vertretenden aus den Gebietskörperschaften den geplanten Preissteigerungen zustimmt.
