Königslutter. In der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Königslutter baute ein engagiertes Team zum dritten Mal eine begehbare Weihnachtskrippe auf.

Ein See in der Kirche? Was nach einem ärgerlichen Wasserschaden klingt, ist in diesem Fall ein weihnachtlicher Wunsch, den sich die Arbeitsgruppe (AG) Krippenbau erfüllt hat. Und so staunten Kinder der Driebe-Grundschule bereits nicht schlecht, als sie einige Tage vor dem Weihnachtsfest die begehbare Krippe in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Königslutter besuchen durften. Denn die enthält nicht nur die klassische Krippe, die in einer Höhle untergebracht ist, sondern auch einen See – und zwar einen ganz besonderen: den See Genezareth. Obwohl der See Genezareth im Neuen Testament nur ein einziges Mal explizit erwähnt wird, ist er ein zentraler Ort für das Schaffen Jesu. Das Ufer des Sees war zu Jesu Lebzeiten eines der am dichtesten besiedelten Gebiete des ganzen Landes. Und auch wenn Jesus der Überlieferung nach 97 Meilen weiter nördlich, in Bethlehem, geboren wurde, begann er doch in der Region zu predigen.

Krippenlandschaft ist begehbar

Für die Krippenbaugruppe, die vor zweieinhalb Jahren um Thomas Mühlenbroich entstanden ist, spielt im Hinblick auf das Weihnachtsfest eine große Rolle, dass die Landschaft rund um den See schon damals als so idyllisch empfunden wurde, dass die Einheimischen die Region „Auge Gottes“ nannten. Und so wird verständlich, wieso in Königslutter die große Entfernung zwischen Krippe und See ganz klein geworden ist: Es ist gerade so viel Platz dazwischen, dass hindurchgegangen werden kann. Denn das ist das Einzigartige an der Krippenlandschaft in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt: Sie ist begehbar. Für die AG ist die inzwischen dritte selbstgebaute Weihnachtslandschaft eine Besondere, wurde doch erstmals das Naturelement Wasser eingebunden. Die Bauenden sind dem Gartenbaubetrieb Gebrüder Schmidt dankbar, dass dieser nicht nur acht Tannenbäume, sondern 16 Kisten Moos spendete, das den See perfekt umrandet.

Bei der Eröffnung dabei sein

Wer sich das alles einmal ansehen möchte, kann sich ab Heiligabend auf den Weg in die katholische Kirche in der Bahnhofstraße in Königslutter machen. Die Eröffnung findet als feierliche Enthüllung während der Aufführung des Krippenmusicals „Der Weihnachtsstern“ am Heiligen Abend, 24. Dezember 2025, um 15.30 Uhr statt. Bei der ebenfalls von Thomas Mühlenbroich ins Leben gerufenen und angeleiteten Aufführung wirken rund 15 Kinder im Alter von vier bis 14 Jahre mit und bringen alles auf die „Bühne“, was zu einem Musical dazu gehört: Tanz, Gesang und Schauspiel. Eine weitere Gelegenheit, den See Genezareth und Bethlehem am Heiligen Abend zu besuchen, besteht zur Christmette, die um 20.30 Uhr beginnt. Bis Sonntag, 4. Januar 2026, bleibt die begehbare Krippe aufgebaut. Sie kann während der Sonntagsgottesdienste zwischen 10.30 und 12.30 Uhr, an den Weihnachtstagen, am 27. Dezember sowie an Neujahr von 15 bis 17 Uhr und am 4. Januar von 12 bis 14 Uhr besichtigt werden. Wer Interesse hat, in der 13-köpfigen Gruppe mitzuarbeiten, die sich donnerstags um 19 Uhr trifft, ist willkommen. Die Konfession spielt ebenso wenig eine Rolle wie das Alter. Per E-Mail an thomas.muehlenbroich@t- online.de ist Thomas Mühlenbroich erreichbar. 

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Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.