Berlin/Hannover/Helmstedt. Die bundesweite Pflegebranche trifft sich von Donnerstag bis Sonnabend, 14. bis 16. März 2019, in Berlin beim Deutschen Pflegetag. OP-Pfleger und Extremsportler Jens Wackerhagen nutzt den führenden Branchenkongress für einen verrückten Selbstversuch.
Er läuft zu Fuß vom Pflegetag in Berlin zu seinem Arbeitsplatz in Hannover. Das sind 302 Kilometer in gerade mal zwei Tagen. Wackerhagen macht mit der Aktion auf die großen Herausforderungen der professionellen Pflege aufmerksam. Von Berlin geht es über Potsdam, Brandenburg, Magdeburg, Helmstedt, Braunschweig, Peine und Lehrte nach Hannover. Der Zieleinlauf ist an seinem täglichen Arbeitsort – dem Diakovere Henriettenstift an der Marienstraße.
Kongress soll die Qualität der Pflege sowie die Arbeitsbedingungen in der Branche verbessern
Seit 2018 ist Jens Wackerhagen Botschafter der Schlüterschen Verlagsgesellschaft, dem ausführenden Veranstalter des Deutschen Pflegetags. Ziel des Kongresses ist es, gemeinsam dafür zu sorgen, die Qualität der Pflege und die Arbeitsbedingungen in der Branche dauerhaft zu verbessern. Ein Anliegen ganz im Sinne des hauptberuflichen OP-Pflegers. Lutz Bandte, Geschäftsführer der Schlüterschen, übergibt ihm im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am 14. März 2019 in Berlin den Staffelstab – und dann geht’s für Wackerhagen ab auf die Strecke. Auf den Facebook- und Twitter-Kanälen der Schlüterschen (zu finden: @schluetersche bei Facebook und Twitter) ist die Aktion für alle rund um die Uhr miterlebbar. Läuft alles nach Plan, überquert Wackerhagen nach rund 300 Kilometern am letzten Tag von Deutschlands führendem Pflegekongress, also am 16. März 2019, die Ziellinie in Hannover – Nervenkitzel pur.
Zwischendurch passiert er Helmstedt – vermutlich am Freitag
Durch Helmstedt wird Jens Wackerhagen wohl am Freitag kommen. Dabei hofft er auf „Anfeuerer“ an der Strecke, die sich via Facebook und Twitter informieren können, wo der Krankenpfleger gerade ist.
„Ich laufe für die Pflege, weil es ein geiler Job ist“
„Meine Motivation sind die Abenteuer, auf die ich mich vorbereite. Denn ohne Training kann man solche Strecken nicht absolvieren, da bin ich ganz rational. Natürlich motivieren mich auch die Kinder, die für meine großen Laufprojekte im Vordergrund stehen.“ Seit mehreren Jahren sammelt Jens Wackerhagen mit seinen Extremläufen Sponsoren- und Spendengelder, mit denen Operationen für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten finanziert werden. Diesem guten Zweck kommen über den Diakovere Lukas Fonds auch beim aktuellen Lauf alle Erlöse zu. Das andere zentrale Ziel ist diesmal, der Pflege eine Plattform zu schaffen: „Ich laufe für die Pflege, weil es ein geiler Job ist. Ich laufe, damit es für uns gemeinsam in der Pflege besser läuft“.
Berlin – Hannover: ein Kinderspiel?
Erst im Januar überquerte Jens Wackerhagen schon zum dritten Mal die Ziellinie bei einem der härtesten Rennen Europas – dem Montane Spine Race mit 430 Kilometern. Also müssten die 300 Kilometer von Berlin nach Hannover doch eine kleine Trainingseinheit für den Ultraläufer sein? Weit gefehlt: „Eine Trainingseinheit ist dies ganz bestimmt nicht. Im Training laufe ich maximal vier bis acht Stunden und das auch nur einmal die Woche als lange Trainingseinheit. Und auch wirklich nur, wenn ich in einer Vorbereitung stecke.“ Zudem ist das Streckenprofil im Vergleich zu seinen Extremläufen in Nordengland eher monoton und flach, hinzu kommt eine weitere Herausforderung: „Ich bin noch nie eine Strecke mit solch einem hohen Asphaltanteil gelaufen. Das wird für meine Muskulatur und vor allem meinen Kopf eine harte Aufgabe werden.“
Im wahrsten Sinne des Wortes also eine harte Strecke, in der er nicht nur Spenden für Operationen sammelt, sondern auch möglichst viel Pflegefachpersonal motivieren will, an der Strecke zu stehen oder ihn vielleicht sogar ein paar Kilometer zu begleiten. Von Berlin geht es über Potsdam, Brandenburg, Helmstedt, Braunschweig, Peine und Lehrte nach Hannover. Interessierte können das Ganze ab Donnerstag, 14. März 2019, auf facebook.com/schluetersche und twitter.com/schluetersche mitverfolgen.
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.