Helmstedt. Mit einem Paukenschlag am 15. April 2019 um sprichwörtlich „5 vor 12“ haben Vertreter aus Politik, Gewerkschaften und Unternehmen im Ratssaal der Stadt Helmstedt auf die Situation des Helmstedter Reviers aufmerksam gemacht.
Dabei haben sie in Rede- und Filmbeiträgen ihren Unmut gegenüber der Bundesregierung wegen Nichtbeachtung bei der Verteilung der Strukturwandel-Mittel zum Ausdruck gebracht und einen gemeinsamen Brief an die Bundeskanzlerin unterzeichnet.
Alle Bürger sollen sich beteiligen
Mit einer Online-Petition, an der sich die Bürger beteiligen sollen, soll ein weiteres wichtiges Signal in Richtung Bundesregierung gesendet werden. „Die Menschen im Helmstedter Braunkohlerevier benötigen nach dem Ende der Braunkohleförderung und –verstromung dringend die Unterstützung der Bundesregierung. Wir dürfen in der Phase des Strukturwandels nicht mit den dauerhaften ökologischen und wirtschaftlichen Folgen des Ausstiegs aus der Kohle alleine gelassen werden“, macht Bürgermeister Wittich Schobert deutlich. Er freue sich darüber, dass sich gestern Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in Berlin deutlich zu Gunsten des Helmstedter Reviers geäußert habe. „Dennoch dürfen wir in dieser entscheidenden Phase nicht lockerlassen.“
Unter www.stadt-helmstedt.de einsehbar
Die Online-Petition ist auf den Internetseiten der Stadt Helmstedt (www.stadt-helmstedt.de) einsehbar. „Dort haben wir neben dem Petitionsschreiben auch den Brief an die Bundeskanzlerin eingestellt, so dass die Bürger auf dem aktuellen Informationsstand sind“, sagt Schobert. Auch die übrigen kreisangehörigen Kommunen und der Landkreis werden auf ihren Seiten auf die Online-Petition aufmerksam machen.
„Ich bin sicher, dass wir auf eine starke Unterstützung aus der Bevölkerung setzen können. Damit wollen wir deutlich machen, dass uns die Zukunft des Helmstedter Reviers am Herzen liegt und wir gemeinsam die Herausforderungen des Strukturwandels nutzen wollen, um eine lebenswerte Zukunft für alle zu gestalten“, erklärt Helmstedts Bürgermeister abschließend.
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.