Königslutter. Wer Großes bewirken möchte, muss im Großen denken. So ähnlich hat es sich der Landkreis Helmstedt vorgenommen, der intensiv an einem überregionalen Tourismuskonzept feilt. Michaela Römmeler, Ratsfrau aus Königslutter, brachte dabei eine Idee aus dem Urlaub mit ein.Warum nur in die Ferne schweifen, sieh‘ das Gute liegt so nah… Das Sprichwort, angelehnt an einen Vierzeiler von Goethe, ist hinlänglich bekannt und oft zitiert. Dennoch kommt es nicht selten vor, dass ein Ausflug in die Ferne, Ideen bringt, was sich in der Heimat besser machen ließe. So zumindest war es bei Michaela Römmeler aus Königslutter. Die Lehrerin und Ratsfrau reist gerne und viel. „Dabei lass‘ ich mich oft von Angeboten inspirieren, die sich in abgewandelter Form auch auf Königslutter oder den Landkreis übertragen lassen.“

Im speziellen Fall waren das die Sightseeing-Angebote vieler Großstädte, die mittels so genannter „Hop on- Hop-off“- Bussen eine Möglichkeit darstellen, Sehenswürdigkeiten der Region unkompliziert zu erkunden.

„Das muss doch auch für den Landkreis Helmstedt umsetzbar sein“, ist sich Römmeler sicher und stellte ihre Idee dem Bürgermeister von Königslutter, Alexander Hoppe, vor. Das Stadtoberhaupt war begeistert, ist es doch Ziel der Stadt, Synergien zu schaffen, um die Tourismusregion „Landkreis“ voranzubringen. Das Thema Tourismus im Kreis und übergreifende Zusammenarbeit im Kreis wurde im Rat bereits angesprochen.

Der Tourismus-Bus soll die Sehenswürdigkeiten im Landkreis auf einer Tour verbinden

„Die einzelnen Gemeinden und Städte müssen zusammenwachsen, um langfristig erfolgreich im und für den Landkreis zu agieren“, lautet nicht nur Hoppes Philosophie. Insbesondere ein touristisches Konzept könne nur als gemeinsam geführtes Projekt Bestand haben.

Genau dort setzt Römmelers Idee an. Der Tourismus-Buss soll, vorerst als ein einjähriges Modell, an den Wochenenden verschiedene Sehenswürdigkeiten im Landkreis anfahren. Besucher der einzelnen Städte, aber auch die Bürger im Landkreis selbst, können so mit einer Tageskarte die gewünschten Stationen besichtigen.

Vom Heesebergturm bis zur Klosterkirche St. Mariental – der Landkreis hat viel zu bieten

„Der Landkreis hat immens viel zu bieten“, betont Römmeler. Mögliche Haltepunkte wären der Heesebergturm, der Elm mit seinen stetig wachsenden Wanderwegen und zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem Karl-May-Tal, das Speeremuseum paläon, das Elmhaus, die Grenzanlage in Hötensleben, das Zonengrenzmuseum in Helmstedt sowie das Juleum, der Park rund um Bad Helmstedt, die Lübbensteine, das Kloster St. Marienberg in Helmstedt, die Klosterkirche in Mariental und der Kaiserdom in Königslutter. „Die Karten könnten von Hotels sowie in den Tourismusinformationspunkten ageboten werden“, so die Königslutteranerin weiter.

„Die  ausgearbeitete Idee hat Potenzial“, sagt Hoppe – auch der Landesbeauftragte Mathias Wunderling-Weilbier schien interessiert, als das Konzept im Rahmen einer politischen Veranstaltung präsentiert wurde. Hoppe versprach, die Möglichkeiten genau zu prüfen und im Kultur- und Tourismusausschuss des Landkreises vorzulegen.

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Katharina Loof, geboren 1980 in Nordrhein-Westfalen, begann ihre journalistische Tätigkeit im Kölner Raum, bevor sie 2010 nach Schöningen zog. Die dreifache Mutter mag Dorf-Klüngel und Pflastersteine auf vollen Marktplätzen. Am Lokaljournalismus schätzt die Esbeckerin die Nähe zum Menschen. Die Karnevalistin tritt gerne mal zu stark auf’s Gas: sowohl im Fahrzeug als auch bei der Freigabe der Autokorrektur.