Helmstedt. Im Landkreis Helmstedt wurde am Freitag, 28. Februar 2020, ein  Corona-Virus-Verdachtsfall bekannt. Landrat Gerhard Radeck rät vor allem zu Einem: Ruhe bewahren.

Der Bürger des Südkreises habe genau richtig gehandelt, beschreibt es Landrat Radeck. Als er Symtome des Corona-Virus bemerkte, rief er seinen Hausarzt an, der alle weiteren Schritte einleitete. So kam am Freitagmorgen das Gesundheitsamt des Landkreises zu dem eventuell Erkrankten und nahm von ihm sowie von sieben Personen in seinem Umfeld Abstrichproben. Die wiederum wurden an das Landesgesundheitsamt geschickt, das bis morgen Mittag ein Ergebnis haben wird.

„Bis dahin handelt es sich lediglich um einen Verdachtsfall“, unterstreicht Radeck. „Deshalb braucht niemand in Panik zu verfallen.“

Der Betroffene sowie die sieben Personen, mit denen er in Kontakt stand, wurden gebeten, zuhause zu bleiben, bis die Laborergebnisse vorliegen. Damit haben sie sich auch ohne weiteres abgefunden und untereinander eine Versorgung mit Lebensmitteln geklärt.

Der Kreishelmstedter, der sich selbst als möglichen Infizierten gemeldet hat, war im Rheinland bei einer Karnevalsveranstaltung, auf der bekanntermaßen Personen am Corona-Virus erkrankt sind. Deshalb wurde er bei den eigenen Symptomen sofort hellhörig und verständigte seinen Hausarzt.

Homepage des Landkreises und Bürgertelefon helfen weiter

„Bitte blockieren Sie jetzt nicht unsere Notrufnummern“, schärft Radeck den Bürgern des Landkreises ein. Dass viele Menschen panisch reagieren, macht er beispielsweise daran aus, dass es keine Desinfektionsmittel oder (ohnehin wenig nutzende) Mundschutze zu kaufen gibt, auch nicht in Helmstedter Geschäften.

Dass bei dem Virus, der sich von China aus auf der ganzen Welt verbreitet, genauso verfahren werden sollte wie bei einer „normalen“ Grippe, darüber informiert der Landkreis auf seiner Homepage www.helmstedt.de, wo die Informationen zum Corona-Virus aktuell noch einmal überarbeitet wurden. Häufiges Händewaschen mit Seife, der Verzicht auf das Händeschütteln und einiges mehr gehören zu präventiven Vorsichtsmaßnahmen.

Auf der Landkreis-Homepage ist auch eine Rufnummer für ein Bürgertelefon zu erfahren, dass ab Sonnabend, 29. Februar, um 8 Uhr rund um die Uhr besetzt sein wird (mit zwei Nummern in Zwölf-Stunden-Schichten). Dort soll aber nur angerufen werden, wenn der Verdacht auf eine Infektion beseht – also nur im Notfall, bittet der Landrat.

Während der normalen Sprechzeiten ist es ansonsten angeraten, den Hausarzt telefonisch zu kontaktieren. Am Wochenende ist dafür der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der bundeseinheitlichen Telefonnummer 116117 erreichbar.

Wichtigste Maßnahme: Zuhause bleiben

Die dringlichste Maßnahme beim Verdacht auf eine Erkrankung am Corona-Virus ist aber die, zuhause zu bleiben und keine weiteren Menschen zu gefährden.

Der HELMSTEDTER SONNTAG wird diese Informationen aktualisieren, sobald morgen das Ergebnis der Laboruntersuchung feststeht.

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Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit über 25 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor über 23 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.