Helmstedt. Viele positive Rückmeldungen hat der HELMSTEDTER SONNTAG auf sein Februar-Thema „Alles Plastik, oder was?“ bekommen. So bedankten sich einige Leser via Telefon, dass das Thema von vielen Seiten vier Wochen lang intensiv beleuchtet wurde.

Im Landkreis Helmstedt waren die meisten Kommentare zum Thema eindeutig: Es wurde Unverständnis darüber geäußert, dass der Helmstedter Kreistag sich gegen die Einführung der Gelben Tonne entschieden hat, in der Plastikmüll ohne Gelben Sack entsorgt werden kann.

Heiko Wiesner schrieb dazu: „Was ich nicht verstehe ist, dass sich die Mitglieder des Kreisausschusses so dagegen sträuben die Gelbe Tonne einzuführen. Als Anlaufpunkt für die Bürger gibt das Rathaus für den Landkreis jeden Monat 1.200 Kilogramm Plastikmüll raus (Gelbe Säcke), um Plastikmüll und Umverpackungen einzusammeln. Wenn ich mir jetzt vorstelle, wie groß der Landkreis ist und der damit verbundene logistische Aufwand, ganz zu schweigen von den Kosten, stellt sich mir die Frage: Wer schläft da? Mal abgesehen davon, sehen die Mitglieder vom Kreisausschuss eigentlich mal die Stadt, wie sie nach einem etwas stärkerem Wind aussieht? Die Säcke liegen aufgerissen und zerstreut in der Gegend rum. Wer das wieder aufräumt ist klar. Das macht der Betriebshof der Stadt Helmstedt, doch die haben eigentlich schon mehr als genug mit Müll zu tun. Also vieles würde sich durch die Gelbe Tonne vereinfachen lassen, Zeit und Kosten sparen und die Stadt sähe sauberer aus.“

Hans-Jürgen Krumpelt sah es ähnlich: „Dem Monatsthema  des Helmstedter Sonntag ‚Alles Plastik, oder was?‘ kann ich nur zustimmen. Jeder
einzelne Mensch kann dazu beitragen, um Plastikmüll zu reduzieren. In dem Kommentar wird  auch die Politik aufgefordert, dieses Problem zu lösen. Auch diese Aussage unterstütze ich. Aber wie sieht die Politik des Landkreises Helmstedt aus? Der Kreisausschuss des Landkreises Helmstedt hat beschlossen und  nochmals bestätigt, dass unser Plastikmüll in Plastiksäcken gesammelt und abtransportiert wird. Das ist keine Reduzierung von Plastik, denn dazu müssen Millionen von Plastiksäcken  hergestellt werden. Wäre es da nicht sinnvoller, wie die Mehrzahl der Gemeindeverbände  es wünscht, Plastikmüll in der Gelben Tonne – ohne Plastiksäcke – zu sammeln? Hier beachten die Mitglieder des Kreisausschusses nicht die Meinung der Bevölkerung.“

Genauso empfindet es Horst Pahlke, der sogar schon eigene Erfahrungen gemacht hat: „Ich habe bei ALBA Entsorgung eine Gelbe
Tonne bestellt, um den Verbrauch von Gelben Säcken einzuschränken. Mit Verwunderung sah ich auf der Gelben Tonne den Hinweis, dass die
Tonne nur mit Gelben Säcken zu befüllen ist. Thema Plastikmüll vermeiden verfehlt!“

Bürger fordern die Gelbe Tonne, die ohne Säcke befüllt werden darf

Viele Bürger des Landkreises Helmstedt fordern also die Einführung von Gelben Tonnen, in die Verpackungsmüll „lose“ geworfen werden darf. Dabei ist allerdings noch ein weiterer Aspekt zu beachten. Denn streng genommen sind der Gelbe Sack oder die Gelbe Tonne nur für Verpackungen vorgesehen. Die Entsorgung so genannter stoffgleicher Nichtverpackungen, wie etwa kaputtes Plastikspielzeug, alte Kleiderbügel oder andere (kleine) Plastikgegenstände ist im privaten Entsorgungssystem der Dualen Systeme nicht eingepreist. Laut Naturschutzbund (Nabu) ist es für die Umwelt dennoch besser, wenn auch diese Abfälle getrennt gesammelt werden, denn sie liefern mehr Rohstoffe für das anschließende Recycling. Manche Kommunen hätten das erkannt und böten den Bürgern die Wertstofftonne an, in die sowohl Verpackungen als auch sonstige Abfälle aus Metall oder Plastik entsorgt werden können, so der Nabu.

Andere haben ihren eigenen Weg schon gefunden

Allerdings ist die Entsorgung erst das Ende des Weges. Die Vermeidung von Plastikmüll an sich beginnt bereits beim Einkauf. Das hat der HELMSTEDTER SONNTAG bei einem „Selbstversuch“ erfahren und das wurde von Antje Wahrlich verdeutlicht. Die Familie hat bereits einen eigenen Weg gefunden, nachhaltig zu agieren und Müll zu reduzieren.
Antje Wahrlich schreibt Folgendes: „Erst einmal finde ich es toll, dass das Thema Müll in der Zeitung behandelt wird. Jeder kann seinen Beitrag leisten und manchmal fehlt nur ein kleiner Anstoß. Ich habe vor einem Jahr angefangen mir Gedanken zu dem Thema zu machen. Zwei Gelbe Säcke in einer Woche in einem Vier-Personen-Haushalt kamen mir doch recht viel vor. Unsere Familien-Challenge lautete also: Verpa­ckungen sparen.
Mit guter Vorbereitung und einigen extra Wegen ist uns das auch gut gelungen. Immerhin ist es jetzt ‚nur‘ noch ein Gelber Sack pro Wochen. Wurst und Fleisch wird ausschließlich beim Schlachter vor Ort gekauft und direkt in eine mitgebrachte Dose verpackt.  Käse kaufen wir nach Möglichkeit an der Käsetheke, wo es auch möglich ist, eine eigene Verpackungsdose/Aufbewahrungsbox mitzubringen.  Obst und Gemüse landet nur unverpackt in einem mitgebrachten Obst-/Gemüsenetz. Leider ist es nicht möglich im Supermarkt alles verpackungsfrei zu finden. Zum Beispiel Rucola ist immer eine Herausforderung. Auf Wochenmärkten oder Obst- und Gemüse-Verkaufsständen ist das zum Glück möglich. Jedoch ist es für die meisten Arbeitnehmer recht schwierig auf Wochenmärkte zu gehen, da diese vormittags stattfinden. Joghurt und Milch gibt es in Pfandflaschen aus Glas. Bis Dezember gab es noch in Königslutter die Möglichkeit regionale Mich an der Milchtankstelle in mitgebrachte Flaschen bei Edeka zu zapfen. Leider gibt es diese Milchtankstelle nicht mehr, was ich sehr bedauere. Eine weitere befindet sich im Kißleberfeld, aber das liegt für die meisten Verbraucher ja auch nicht mal eben auf dem Weg. Und einen extra Weg dorthin zu machen muss man gegenüber den zusätzlich gefahrenen Kilometern mit dem Auto abwiegen… Wenn ich mal an einem ‚Unverpacktladen‘ vorbei komme, kaufe ich dort Nudeln, Müsli, Nüsse, Rosinen und Reis. Aber auch das muss vorher geplant werden zwecks mitgebrachter Gefäße. Leider sind in unserer Region diese Einkäufe nur mit guter Planung und viel Fahrerei verbunden. Einen Unverpacktladen gibt es zum Beispiel nur in Braunschweig und wenn man nicht sowieso dort ist, macht es meiner Meinung nach nicht viel Sinn, extra für den Einkauf dorthin zu fahren (CO2-Bilanz…). In vielen Discountern gibt es auch gar keine andere Möglichkeit als Lebensmittel wie Käse, Wurst und so weiter in Plastik verpackt zu kaufen. Da muss sich einiges ändern. Ich würde mir sosehr wünschen, dass sich einiges in der Lebensmittelbrache bezüglich des Einsatzes von Verpackungen tut.  Und auch die Möglichkeit, viel mehr unverpackt (zum Beispiel auch Nudeln und so weiter) einzukaufen, wäre toll. Die Stiftung Warentest hat gerade in der Februarausgabe berichtet, dass bei Unverpacktläden 84 Prozent weniger Verpackungsmüll anfallen. Fazit: Jeder kann etwas zum Müllvermeiden tun, nicht nur im Lebensmittelbereich. Aber auch die Anbieter der Waren müssen schnell umdenken und handeln.“

Die Verbraucher sind gefordert, der WWF gibt praktische Tipps

Der Umweltverband WWF hat auf seiner Webseite zehn Tipps zusammengestellt, wie der Einkauf mit möglichst wenig (Plastik-)Verpackung möglich ist, die wir nicht vorenthalten wollen:

1. Überflüssige Einwegprodukte aus dem Alltag verbannen

Plastikteller und – besteck, Trinkhalme und Rührstäbchen: Sie werden nur wenige Minuten benutzt und landen dann im Müll. Muss das wirklich sein? Wäre es da nicht sinnvoller, wenn wir ein bisschen mehr Abwasch nach dem Picknick oder der Party haben und dadurch die Umwelt und ganz nebenbei den Geldbeutel schonen?
Alternative: Mehrweggeschirr nutzen oder nur solche Getränke und Snacks anbieten, die ohne das überflüssige Plastik auskommen. Wer nach der Party zu faul zum Spülen ist, kann beim Getränkelieferanten nach Gläsern fragen. Viele bieten die Anlieferung von Gläsern und sogar das Spülen danach als Service an.

2. „Unverpackt“-Läden

Supermärkte und Discounter: Hier hat man als Kunde oft kaum eine Chance, unverpackte Lebensmittel zu kaufen. Häufig wird das Produkt in viel Plastik gehüllt, um es besser in Szene zu setzen.
Alternative: Wenn möglich, „Unverpackt“-Läden unterstützen. In vielen größeren Städten gibt es diese Läden bereits – mitgebrachte Behälter werden hier einfach aufgefüllt. Auch im Internet gibt es sogenannte Zero-Waste-Läden, die ihre Ware ausschließlich in bereits benutzten Kartons verschicken. Ansonsten können der Wochenmarkt und Läden mit Frischetheken eine Alternative sein, um Plastik zu vermeiden.

(Anmerkung der Redaktion: den nächsten „Unverpackt“-Laden gibt es erst in Braunschweig. Extra für den Einkauf dort hin zu fahren, ist wenig ratsam. Aber wer sowieso in der Löwenstadt ist, kann ja dort einmal vorbei schauen.)

3. Mehrfach verwendbare Tragetaschen

Einweg-Tragetaschen: Ob aus Plastik oder Papier – die Ökobilanz von Einweg-Tragetaschen ist miserabel. Zum Glück sind Plastik- und Papiertüten an den Supermarktkassen in Deutschland mittlerweile viel seltener erhältlich oder nur gegen einen Aufpreis.
Alternative: Oft werden Mehrweg-Tragetaschen in den Läden angeboten. Am besten den eigenen Rucksack oder Einkaufsbeutel zum Einkaufen gleich von zu Hause mitbringen.

4. Mehrweg statt Einweg

Einweggetränkeflaschen und -dosen: Schnell mal beim Einkauf oder beim Imbiss mitgenommen gegen den Durst, erzeugen sie aber auch schnell ein Müllproblem.
Alternative: Grundsätzlich gilt: Mehrwegflaschen sind in der Regel umweltfreundlicher als die Einwegvariante. Doch die Sache ist kompliziert: Mehrwegflaschen aus Glas sind nämlich nur dann umweltfreundlicher als solche aus Plastik, wenn sie keine langen Transportwege hinter sich haben. Am besten, man hat immer seine eigene Mehrwegflasche mit dem bewährten Leitungswasser dabei.

5. Obst und Gemüse lose kaufen

Obst und Gemüse in Plastikfolien: Schnell wird das Obst in die kleine, durchsichtige Plastiktüte gefüllt, weil man den Einkauf ungern lose aufs Band legen möchte. Und Bio-Obst ist im Supermarkt häufig in Plastikfolie eingeschweißt. Da kommt man beim umweltbewussten Einkaufen schon mal ins Schleudern.
Alternative: Meist ist das Plastik drum herum vollkommen überflüssig, denn häufig haben Früchte und Gemüse ihre eigene schützende Hülle oder müssen einfach nur gut abgewaschen werden. Für Pilze, Kirschen, Salat und ähnliches eigene Mehrwegbeutel mitbringen oder zumindest Plastiktüten, die sich bereits zu Hause angesammelt haben, mehrfach nutzen.

6. „To stay“ statt „To go“

Kaffee und Essen zum Mitnehmen: Wer kennt das nicht? Mal schnell unterwegs einen Becher Kaffee geholt oder das Essen mitgenommen, statt vor Ort zu essen.
Alternative: Fast alle Geschäfte akzeptieren mitgebrachte Mehrwegbecher oder Dosen. In vielen Cafés wird der Einsatz für die Umwelt sogar belohnt und der Kaffee im Mehrwegbecher kostet weniger. Oder sich einfach mal Zeit nehmen und den Kaffee in Ruhe im Café trinken – das ist die noch schönere Variante Plastik zu vermeiden.

7. Bei Kosmetik auf Inhaltsstoffe achten

Flüssigseife, Peelings, Duschgel oder Mascara: Mikroplastik versteckt sich in vielen dieser Produkte – unter diversen Namen. Hinter Bezeichnungen wie Polyethylen (PE) oder Polyquaternium (PQ) können sich die kleinen Partikel verstecken. Auch flüssige synthetische Polymere, also in der Umwelt nur schwer abbaubare Substanzen können sich in Kosmetik verbergen.
Alternative: Zertifizierte Naturkosmetik kommt ganz ohne erdölbasierte Bestandteile aus. Außerdem kann feste Seife für die Körperhygiene eine gute Alternative sein. Auch Shampoo und Haarkur gibt es in Seifenform. Für Peelings können Kaffeesatz, Zucker oder Meersalz verwendet werden. Und das Wichtigste: Auf die Inhaltsstoffe beim Einkauf von Kosmetik achten und das Kleingedruckte lesen.

(Anmerkung der Redaktion: Die Smartphone-App „CodeCheck“ verrät beim Scan des Barcodes eines Artikels sofort, ob „gefährliche“ Inhaltsstoffe in dem Produkt sind und noch vieles mehr.)

8. Kleidung lange nutzen

Kleidung aus Synthetik: Häufig sind Sport- und Outdoorkleidung aus Synthetikmaterialien, aus denen sich bei jedem Waschen kleine Plastikpartikel, sogenanntes Mikroplastik, herauslöst. Diese können in der Kläranlage nicht komplett herausgefiltert werden und somit in unsere Gewässer gelangen. Auch unsere Kleiderschränke füllen sich immer wieder mit neuer (oftmals nicht sehr hochwertiger) Kleidung, weil man die alte nicht mehr sehen mag.
Alternative: Ganz ohne Müll, aber dafür mit richtig viel Spaß, kommen auch Klamottentauschpartys mit Freundinnen und Freunden daher – so erhalten ältere Kleidungsstücke ein zweites Leben und Plastik wird nebenbei auch noch vermieden. Auch Secondhand-Shops und hochwertigere Produkte fördern das Wiederverwenden von Kleidung. Und sollte man die Kleidung einmal nicht mehr behalten wollen sind Spenden an örtliche Wohltätigkeitsorganisationen die beste Wahl.

9. Müll trennen

Müllverbrennung erzeugt Treibhausgase: Landet der ganze Müll im selben Mülleimer, wird er als Restmüll verbrannt und erzeugt Treibhausgase. Auch Recycling kann energieaufwendig sein, ist aber trotzdem noch besser, weil es Rohstoffe wie Plastik und Metall mehrfach nutzt.
Alternative: Auch wenn es im Alltag manchmal mühsam ist: Konsequente Mülltrennung ergibt durchaus Sinn. Wer Glas und Papier zum Recycling bringt und aus Biomüll Kompost macht, wird kaum noch Müll in seiner Restmülltonne finden.

10. Müll sammeln

Plastikmüll im Meer: Am Strand, am See, am Flussufer – Plastikmüll in der Natur ist ein trauriger Anblick und doch allgegenwärtig. Am Ende landet viel von unserem Müll in den Mägen von Fischen, Walen und Seevögeln.
Alternative: Ärmel hochkrempeln und Müll sammeln! Jedes Müllteil, das gesammelt wird, kann keinen Tiermagen mehr verstopfen. Bei Aktionstagen wie dem Coastal Cleanup Day, der jährlich Mitte September stattfindet, lernt man ganz nebenbei noch nette Leute kennen. Bitte sich dabei nach den Schutzvorschriften (zum Beispiel Handschuhe tragen) erkundigen.

Mal ein anderes Fasten: 40 Tage auf Plastik verzichten

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat passend zur anstehenden Fastenzeit die Aktion #plastikfasten erdacht.

Zum vierten Mal ruft der Umweltverband zum Plastikfasten auf und damit während der Fastenzeit soweit es geht auf Plastik zu verzichten. „Erst wenn wir darauf achten, wie viel Plastik uns im Alltag umgibt, erkennen wir das Ausmaß der Plastikkrise, in der wir uns befinden“, erklärt BUND-Abfallexperte Rolf Buschmann. „Doch durch bewussten Konsum kann jede und jeder von uns etwas tun, um Plastik im Alltag zu vermeiden.“

Von Aschermittwoch bis Ostersonntag möchte der BUND in den sozialen Netzwerken Verbraucher für die Problematik rund um Wegwerfprodukte und Einwegverpackungen sensibilisieren. Ziel ist es zu zeigen, dass viele Plastikprodukte überflüssig sind oder leicht durch nachhaltigere Alternativen ersetzt werden können. „Wir laden die Menschen ein, genau hinzugucken und zu entscheiden: Brauche ich das Produkt wirklich und wenn ja, gibt es das auch ohne Plastik oder kann ich das Produkt anders als in Plastikverpackungen transportieren?“, sagt Buschmann und rät: „Ob im Bad, beim Einkauf, der Kleidung oder unterwegs: Am einfachsten ist es, sich einzelne Bereiche des täglichen Lebens vorzunehmen und hier Verbesserungen anzustreben.“

Der BUND ruft die an der Aktion Teilnehmenden dazu auf, unter dem Hashtag #plastikfasten auf Instagram, Twitter, Facebook und YouTube über ihre Erfahrungen zu berichten und Tipps zum Plastiksparen untereinander auszutauschen.

„Wenn Verbraucher ihren Einkauf bewusst planen, eine plastikfreie Einkaufliste schreiben und wiederverwendbare Beutel und Transportboxen einpacken, verursachen wir bei jedem Einkauf weniger Plastikmüll in Form von Einwegtüten. Kaufen Konsumenten dann noch Produkte ohne Plastikverpackung und stattdessen in Mehrweggefäßen, Produkte in Verpackungen aus Papier und Pappe oder gar unverpackt, reduzieren wir die Mengen an unnötigem Plastik deutlich“, so Buschmann.

„In vielen Städten gibt es inzwischen Unverpacktläden. Den Vorrat an Nudeln oder Putzmittel einfach mal dort kaufen, in vorhandene Behälter füllen und so nachhaltig einkaufen.“

Um den Teilnehmenden des Plastikfastens eine Hilfestellung zum plastikfreien Einkaufen an die Hand zu geben, hat der BUND eine Online-Karte entwickelt: Auf www.bund.net/plastikfrei-einkaufen sind Läden, Märkte und Milchtankstellen vermerkt, die plastikfreie oder unverpackte Produkte anbieten.

Wenn es sich nicht vermeiden lässt: Den Müll im Supermarkt lassen

Wenn es beim Einkauf im Supermarkt nicht möglich ist, auf Plastikverpackungen zu verzichten, rät der BUND den Verbrauchern, den Plastikmüll im Einkaufsladen zu lassen. „Auf diesem Weg setzen Endverbraucher ein deutliches Zeichen dafür, dass die Vermeidung von Plastikmüll nicht nur ihre Aufgabe ist, sondern vor allem in der Verantwortung von Handel und Herstellern liegt“, sagt der BUND-Abfallexperte.

Einen Tipp für Berufstätige hat Rolf Buschmann noch: „Wer im Büro Mehrweg-Dosen vorrätig hat, braucht in der Mittagspause nicht aus zum Teil gesundheitlich bedenklichen Wegwerfschachteln zu essen, sondern kann das Mittagessen mit gutem Gewissen aus wiederverwendbaren Essens-Behältern verspeisen.“

Aus Sicht des BUND gibt es viele gute Gründe, das Plastikfasten das gesamte Jahr über zu betreiben. „Ein möglichst plastikfreies Leben von möglichst vielen Menschen ist unser langfristiges Ziel. Die siebenwöchige Aktion kann dafür ein guter Einstieg sein“, so Buschmann abschließend. „Dauerhaftes Plastikfasten ist letztendlich gut für unsere Gesundheit sowie für die Intaktheit unserer Natur und Umwelt.“

Mehr Infos zur Aktion gibt es auch unter www.bund.net/plastikfasten .

Chefredakteurin at Helmstedter Sonntag | + posts

Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.