Helmstedt. Nach knapp zwei Jahren sind die Bauarbeiten in der Leuckartstraße beendet.
An den Anschlussstellen zu den alten Straßen rumpelt es noch und der Baukran wird für weitere Wochen benötigt, ansonsten kann die Leuckartstraße in Helmstedt aber wieder durchgängig befahren werden. Fast zwei Jahre lang war das nicht möglich. Dafür ist da, wo der von vielen herbeigesehnte Supermarkt gebaut wird, ein neuer Bereich entstanden, in dem „Fußgänger, Zweirad- und Autofahrende coexistieren“, freute sich Helmstedts Bürgermeister Wittich Schobert bei der Freigabe am Donnerstagnachmittag und stellte in Aussicht, dass die Stadt zukünftig „noch häufig so bauen“ werde. Hieß es laut Schobert früher „Hauptsache, es hält“ und galt die Maßgabe „Je mehr Beton, umso besser“, ist in Helmstedts genau das Gegenteil gemacht worden: Geschaffen wurde im Bereich der Braunschweiger und der Leuckartstraße eine verkehrsberuhigter Zone – die zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt bei 20 km/h -, die viel Platz für Bepflanzungen bietet.
Saniert wurden 400 Meter Straße und 800 Meter Gehweg
Darüber hinaus ist der gesamte Bereich alters- und behindertengerecht, was den Vorsitzenden des Beirates für Menschen mit Behinderungen im Landkreis Helmstedt, Thomas Hartmann, besonders freut. „Das ist die erste öffentliche Zone, in der durchgängig taktile Leitelemente angebracht wurden.“ Anhand der geschaffenen Rippen- und Noppenstrukturen auf dem Boden können sehbehinderte Menschen sich orientieren. Zwar gibt es in Helmstedt bereits einige Straßenquerungen, die mit diesen „Streifen“ ausgestattet sind, aber ein ganzer Bereich ist neu in der Stadt. Die Sanierung der Leuckart- und der Braunschweiger Straße hat am 29. Februar 2024 begonnen und insgesamt rund drei Millionen Euro brutto gekostet. Saniert wurden etwa 400 Meter Straße und rund 800 Meter Gehweg, Ab- und Regenwasserkanäle, Wasser-, Telekommunikations- und Stromleitungen. Auch die Beleuchtung wurde komplett neu gestaltet. Zur Ausstattung der neuen Zone gehören außerdem ein Trinkbrunnen, vier Parkbänke sowie Abfallbehälter und sechs Fahrrad-Abstellbügel. Bei der Freigabe sagten alle am Bau Beteiligten den Anliegerinnen und Anliegern ausdrücklich Danke. Bürger-meis-ter Schobert war sich darüber hinaus sicher, dass Geschäfte und Anwohnende nun viele Jahre lang „Ruhe“ haben dürften…
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.
