Königslutter. Man könnte es „Sighthearing“ nennen – in Anlehnung an den englischen Begriff Sightseeing: Die Sehenswürdigkeiten in Königslutter lassen sich künftig auf einem akustischen Stadtspaziergang erleben.
An neun markanten Orten in der Stadt sind Stelen aufgebaut, auf denen QR-Codes und Telefonnummern angegeben sind. Mithilfe ihres eigenen Smartphones oder Handys können die Besucher darüber Audios in Deutsch oder Englisch abrufen und ganz nebenbei Wissenswertes über die Sehenswürdigkeiten der Stadt erfahren.
Per Culture Call durch die Altstadt
CultureCall nennt sich das Projekt, das Zarah Espenhain und Norbert Funke, zuständig für Tourismus und Kulturmanagement, zusammen mit einer Delmenhorster Firma entwickelt haben. „Wir möchten den Weg durch die Altstadt, zwischen Dom und Stadtkirche, zu einem vergnüglichen Erlebnis für unsere Gäste machen und sie von einem zum anderen Highlight locken“.
Als der September noch 31 Tage hatte
So erfährt man etwa an der Stadtkirche nicht nur etwas über deren Baugeschichte, sondern auch, dass der Monat September in Königslutter vor langer Zeit 31 Tage hatte. Am Marktplatz erzählt Doktor Samuel Hahnemann in einer offenen Sprechstunde von seinem geräumigen Wohnhaus, dem geschäftigen Treiben auf dem Markplatz und von seiner Erfindung der Homöopathie. Und am Kaiserdom beschwert sich ein Mönch über den Trubel am Peter- und Paulstag. „Mit spannenden und kurzweiligen Geschichten können wir auch Besucher erreichen, die auf trockene Informationen keinen Wert legen, die aber gern mehr über die Stadt erfahren möchten,“ ist Bürgermeister Alexander Hoppe überzeugt und ergänzt: „Ich freue mich besonders, dass dieses wichtige Projekt mit Fördermitteln realisiert werden konnte“.
Fördermittel der ILE-Region genutzt
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 40.000 €, davon sind etwa 26.500 € als Fördermittel über die ILE-Region Elm-Schunter aus der ZILE-Richtlinie Ländlicher Tourismus gewährt worden. Unterstützung leistete dabei Regionalmanager Michael Schmidt vom Amtshof Eicklingen.
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.