Mehr Krebsfälle im Landkreis Helmstedt wegen des Atommülls – Ist das wirklich so?
Es geht um die Behauptung, dass sich die Krebsfälle im Landkreis Helmstedt wegen des Atommülls häufen. von Katja Weber-Diedrich Aktuell kocht die „atompolitische Lage“ im Landkreis und der ganzen Region wieder besonders hoch, ist die Bundesregierung doch auf der Suche nach einem neuen Atommüll-Endlager, in dem die gefährlichen Stoffe über eine Million Jahre eingelagert werden können. Im Zusammenhang mit der Lage des Landkreises Helmstedt - zwischen der Asse im Westen und dem Endlager für radioaktive Abfälle in Morsleben (ERAM) im Osten - wird des Öfteren ein höheres Vorkommen an Krebserkrankungen vermutet. In manch einem Bekanntenkreis scheint jeder Zweite oder Dritte betroffen zu sein. Ist es wirklich so, dass es in der Region um Helmstedt mehr Krebserkrankungen gibt als anderswo? Obwohl die verschiedenen Gesundheitsinstitute umfangreiche Daten zur Verfügung stellen, gestaltet sich die Recherche zu diesem Thema sehr umfangreich. Die ausführlichsten Daten sind schlussendlich beim Epidemiologischen Krebsregister Niedersachsen (EKN) zu finden. Durch die Corona-Pandemie bestens bekannt wird dort auch auf Inzidenzwerte zurückgegriffen, um veranschaulichen zu können, wie das Verhältnis von Krebserkrankungen gegenüber der Bevölkerungszahl ist. Nein, es ist nicht so: Landkreis im „Mittelmaß“ Wenngleich es bei einer Krebserkrankung eine Meldepflicht gibt, sind die Daten in diesem Bereich nicht so aktuell wie die zum Coronavirus. [...]