Wenn Hopfen, Malz und Wasser zueinander finden
Vor rund 1.000 Jahren herrschte in Europa und damit auch in der Region um Helmstedt herum das Mittelalter. Bier galt als wichtiges Nahrungsmittel. Sicherlich nicht das Bier, das wir heute kennen und schätzen, aber ein Gebräu, das zumindest ähnlichen Prinzipien in seiner Herstellung folgte. Produziert wurde es selten, wie vielleicht anzunehmen ist, in richtigen "Brauereien" - die gab es bestenfalls in den Klöstern - sondern bei jedermann zuhause. Oder besser gesagt: jeder Frau. Denn Bierbrauen, das hatte schon von den Zutaten sehr viel Ähnlichkeit mit dem Backen, war wie das Kochen eine Frauendomäne. Wie sich das Bild hin in die Moderne gewandelt hat, weiß jeder. Das Bierbrauen verschwand aus privaten Küchen, ging über in Dorfbrauereien und mündete schließlich in wenigen Großbrauereien. Doch, seit der Jahrtausendwende weht der Wind wieder in eine andere Richtung. In unzähligen Privathaushalten wird mit dem Bierbrauen experimentiert. Mit Rezepten, die sich von denen der Großbrauereien abheben. Einen wahren Boom erlebte das Hopfen-Malz-Wasser-Getränk mit den Craft-Bieren der vergangenen zehn Jahre. Auch vor der Region um Helmstedt herum machte der Trend zum "Selbstgebrauten" nicht halt. Das Besondere daran: Während die Gastronomie durch den Lockdown "coronageplagt" ist, die großen Brauereien vor dem Problem stehen, ihre Ware nicht absetzen [...]