Erster Teil (erschienen am 2. Juli 2023): Was war, was ist und was möglicherweise werden wir „Strukturwandel“ ist ein Schlagwort, das seit rund einem Jahrzehnt in das ständige Vokabular der Berichterstattung über den Landkreis Helmstedt Einzug gehalten hat. Es war der Zeitpunkt, als die Menschen vor Ort erkannten, dass das Ende des Bergbaus, der über 100 Jahre lang den Landkreis geprägt hatte, gekommen war. Doch genau dieser Satz birgt eigentlich schon eine andere Erkenntnis inne: Was gab es denn davor? Vor den Tagebauen und den gigantischen -Schaufelradbaggern, vor den Kraftwerken? Natürlich etwas anderes. Schon damals hat es einen Strukturwandel gegeben und zwar in Richtung Industrialisierung, der den Landkreis Helmstedt nachhaltig verändert hat, dessen Spuren allerdings an vielen Stellen bereits wieder verwaschen sind. Der Wandel der Wirtschaft im Verlauf der Zeit, auch vor dem Hintergrund möglicher zukünftiger Entwicklungen, ist das Monatsthema im Juli im Helmstedter Sonntag. Großindustrie im ländlich geprägten Raum In den 1950er Jahren beschäftigten die Braunschweigischen Kohlenbergwerke (BKB) rund 7.000 Mitarbeiter. Eine aus heutiger Sicht gigantische Zahl. Große Arbeitgeber wie das AWO-Psychiatriezentrum (APZ) in Königslutter bringen es auf immerhin 1.300, kommen aber bei Weitem nicht an die Zahlen der Bergbauindustrie aus dem vorigen Jahrhundert heran. Dennoch zeigt es, [...]