Ende Oktober musste das letzte Mal an der Uhr gedreht werden – Ist das wirklich so?
von Katja Weber-Diedrich Der Beschluss des EU-Parlaments besteht, aber wird er denn nun auch umgesetzt? In der vergangenen Nacht wurden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt, es herrscht wieder „Normalzeit“ in Europa. Zum Jahresende 2021 sollte dies (eigentlich) ein Ende haben. Aber ist das wirklich so, dass ab 2022 keine Uhren mehr zurück- oder vorgestellt werden müssen in Europa? Im März 2019 hat der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments beschlossen, die Zeitumstellung 2021 abzuschaffen. Vorausgegangen war dem Beschluss eine europaweite Umfrage, bei der sich 2018 deutliche 84 Prozent der 4,6 Millionen Teilnehmer für eine Abschaffung der Umstellerei ausgesprochen hatten. Allerdings ist man sich nicht mal in Deutschland einig, ob nach der Abschaffung der Umstellung die Sommer- oder die Normalzeit beibehalten werden soll. Verbände wie zum Beispiel der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) plädieren dafür, die Sommerzeit dauerhaft beizubehalten, obwohl die Winterzeit eigentlich als die „normale“ Zeit hierzulande gilt. Das EU-Parlament stellt es ihren Mitgliedsstaaten frei, selbst zu entscheiden, welche Zeit sie bevorzugen, ob sie künftig dauerhaft in der Winter- oder der Sommerzeit leben möchten. Und da liegt auch der Hase im Pfeffer: Die Staaten in der Kernzone, der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ)-Zone, von Spanien im Westen bis Polen im Osten können sich nicht einigen. Weil die Sonne [...]