Königslutter. Der SV Viktoria Königslutter trauert um sein Ehrenmitglied Gordon Banks. In der Nacht zum 12. Februar verstarb der ehemalige englische Nationalkeeper und Weltmeister von 1966 mit 81 Jahren.


Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des SV Viktoria besuchte Gordon Banks seinen früheren Verein zum letzten Mal. Bei diesem Anlass wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

SWR drehte Film auch in Königslutter

Im Jahr 2016 weilte der Südwestrundfunk zu Dreharbeiten am Lutterspring. Es wurde eine Reportage zum Fußballweltmeisterschaftsfinale 1966 gedreht. Gordon Banks stand im Finale gegen Deutschland im Tor und wurde mit England zum ersten und bisher einzigen Mal Weltmeister. In dem Filmbeitrag geht „The Banks of England“ auch auf seine Zeit in Königslutter ein. Durch die Stationierung Ende der 1950er Jahre mit einer britischen Fernmeldeeinheit auf einem Horchposten in Langeleben kam der Kontakt zum SV Viktoria zustande. In dieser Zeit lernte Gordon Banks auch seine spätere Ehefrau Ursula kennen.

Erster Profivertrag bei Leicester City

Nach seiner Zeit in Königslutter unterschrieb der Torhüter 1959 seinen ersten Profivertrag und spielte danach für Leicester City und Stoke City. 1970 ging er mit „the greatest save ever“ in die Geschichtsbücher ein als er gegen Brasiliens Superstar Pelé die größte je gesehene Rettungstat vollbrachte und in letzter Sekunde den Kopfball Pelés um den Torpfosten lenkte.

1972 Fußballer des Jahres in England

1972 wurde Banks Fußballer des Jahres in England und zog mit Stoke City ins Ligacup-Finale ein. Dort siegte man gegen den FC Chelsea.
Längst ist die Beziehung zwischen dem SV Viktoria Königslutter und Gordon Banks Thema in diversen Ausstellungen. Sowohl das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund als auch das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn (ab Herbst 2019) nehmen Bezug auf diese außergewöhnliche Geschichte.

Der SV Viktoria Königslutter empfindet tiefe Trauer und ist in Gedanken und bei Gordons Familie.

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Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.