Hannover/Helmstedt. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus setzt die Niedersächsische Landesregierung zügig die Empfehlungen des Krisenstabs um. Dabei orientiert sie sich eng an den Leitlinien der Bundesregierung und der Regierungschefs der Bundesländer zur Bekämpfung der Corona-Epidemie. Die jüngst veröffentlichte Allgemeinverfügung regelt das Kontaktverbot sowie die Schließung weiterer Geschäfte.
Die Allgemeinverfügung regelt die Beschränkung von Sozialen Kontakten und umfasst unter anderem die Regelungen zum Aufenthalt im öffentlichen Raum, der Beschränkung auf eine Höchstzahl von zwei Personen und die Schließungen von weiteren gewerblichen Einrichtungen. Im Wortlaut ist die achtseitige Verfügung hier downloadbar:
Es wurde verzichtet, eine generelle Ausgangssperre auszusprechen, da „nicht das Verlassen der Wohnung die Gefahr“ ist, sondern der „häufige unmittelbare soziale Kontakt, der dem Virus eine unkontrollierte Verbreitung ermöglicht.“
Kontakte zu anderen Menschen außerhalb des eigenen Haushaltes sind auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. In der Öffentlichkeit ist ein Mindestabstand von 1,5 Meter zu anderen Personen einzuhalten. Gruppenbildungen sind verboten – das wird seit dem heutigen Tag, 23. März 2020, auch polizeilich überwacht und notfalls geahndet.
Einzelpersonen dürfen sich natürlich weiterhin in der Öffentlichkeit bewegen, allerhöchstens mit einer zweiten Person zusammen. Das bedeutet, es darf weiter Sport getrieben, gearbeitet un der Arzt aufgesucht werden. Auch ist der Besuch aller Einrichtungen des Gesundheitswesens (von der Apotheke über das Sanitätshaus und den Optiker bis hin zur Drogerie) weiterhin möhlich. Eingekauzft werden darf noch im Lebensmittelhandel, auf Wochen- und in Getränkemärkten, beim Tierbedarfshandel und im Großhandel. Einrichtungen für den Brief- und Versandhandel, die Post, Banken, Tankstellen, Kfz- und Fahrradwerkstätten, Reinigungen, Zeitungsverkauf und Waschsalons dürfen ebenso weiterhin geöffnet sein wie Liefer- und Abholdienste von Restaurants.
Schließen mussten zum heutigen Tage hingegen Friseure, Tattoostudios, Nagelstudios und Kosmetikstudios – weil sie den nötigen Sicherheitsabstand nicht gewährleisten können.
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.