Helmstedt. Als „eher ruhig“ beschrieb Landrat Gerhard Radeck gestern Nachmittag die Lage im Landkreis Helmstedt.

Wenig Zulauf habe man beim Gesundheitsamt und am Zelt vor der Helios St. Marienberg Klinik in Helmstedt verzeichnet, informiert Radeck weiter.
„Aktuell sind es 16 Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben“, teilte der Landrat zudem mit. Bisher seien glücklicherweise aber keine schwerwiegenden Fälle zu verzeichnen.

Der Krisenstab des Landkreises hat gestern bis zum Abend gearbeitet und ist auch am heutigen Sonntag, 22. März 2020, im Dienst. „Mit Spannung wird das Ergebnis der Telefonkonferenz zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten erwartet“, schließt Radeck, der damit andeutet, dass eventuell eine bundesweite Ausgangssperre in Kraft treten könnte.

UPDATE: Am heutigen Sonntag gibt es 18 infizierte Kreishelmstedter und schon einen Gesundeten

Gerade erreicht uns eine aktuelle Presseinfo des Landrates Gerhard Radeck. Er teilt mit, dass es aktuell (22. März 2020, 15 Uhr) 18 Personen im Landkreis Helmstedt gibt, die sich bestätigt infiziert haben. „Erfreulicherweise haben wir auch eine erste Gesundmeldung“, schreibt Radeck auch und gibt zudem bekannt: „Es befindet sich derzeit kein Coronapatient im Krankenhaus.“

Testzentrum an der Klinik

Angesichts der jüngsten Entwicklungen zur COVID-19 Erkrankung haben die Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt, der Landkreis Helmstedt und das Deutsche Rote Kreuz Kreisverband Helmstedt ein Corona-Testzentrum eingerichtet, das in einem DRK-Zelt vor dem Eingang zum Helmstedter Krankenhaus zu finden ist. Täglich von 8 bis 16 Uhr werden Menschen getestet, bei denen „ein begründetes Risiko einer Infektion“ besteht.

Die ambulante Corona Teststelle wird vom DRK und von Ärzten der Klinik betrieben. Akute Verdachtsfälle müssen sich zuvor beim Gesundheitsamt unter den Telefonnummern 05351/1211415 oder 05351/1211490 angemeldet haben. Bei der Anmeldung erfolgt zunächst eine telefonische Beratung, ob überhaupt ein solcher Verdachtsfall vorliegt. Das ist insbesondere der Fall, wenn Symptome vorliegen und ein unmittelbarer Kontakt zu einem Infizierten oder ein Aufenthalt in Risikogebieten stattgefunden hat.

Nach dem Abstrich werden die Tests an die Labore versandt und die Patienten werden vom Gesundheitsamt über das Ergebnis informiert. Das kann je nach Auslastung bis zu vier Tage dauern.

Betroffene müssen in Quarantäne ausharren

Aktuell verhält es sich so, dass diejenigen, die mit einer positiv auf den Virus getesteten Person Kontakt hatten, von dem Infizierten beim Gesundheitsamt namentlich angegeben werden. Diese Kontaktpersonen werden für 14 Tage in die häusliche Quarantäne geschickt, egal wie es ihnen gesundheitlich geht. Denn während dieser 14 Tage können sie weitere Menschen anstecken, auch dann, wenn sie selbst keine Symptome zeigen.

Die Menschen in Quarantäne werden in der Regel nicht getestet. Das geschieht nur dann, wenn sie Symptome aufweisen.

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Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.