Helmstedt. Das Coronavirus macht auch vor dem Gesundheitsamt nicht Halt: 14 Mitarbeiter der Helmstedter Einrichtung sind infiziert. Das teilte der Landkreis Helmstetd am Mittwochabend mit.
Im Gesundheitsamt des Landkreises Helmstedt haben sich kurz vor dem Osterwochenende 14 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert, heißt es in der Pressemeldung aus dem Helmstedter Kreishaus. Dies hätten die Testergebnisse nun bestätigt.
Sie alle sind derzeit in Hausquarantäne. Einige von ihnen weisen Corona-typische Krankheitssymptome auf und haben sich krankgemeldet. „Damit fällt nahezu das komplette Containment-Management aus, auch können nur wenige Telefone besetzt werden, so dass um Geduld gebeten wird“, erklärt Angela Dynatowski, Leiterin des Geschäftsbereichs Gesundheit beim Landkreis Helmstedt.
Mitarbeiter haben Kontaktpersonen von Infizierten ermittelt
Mit Containment-Management sind die Mitarbeiter gemeint, die insbesondere die Kontaktpersonen von Infizierten ermitteln und regelmäßig mit den unter
Hausquarantäne Stehenden telefonieren würden. Diese Kollegen seien schon bislang enorm belastet gewesen, so Dynatowski. Man versuche, die Ausfälle mit Ersatz zu kompensieren.
Landesgesundheitsamt steht mit Rat und Tat zur Seite
Einige der Infizierten, die noch keine Symptome zeigten, würden aus dem Homeoffice heraus arbeiten. „Die betroffenen Bürger stellen häufig auch mmedizinische Fragen“, führt Dynatowski aus. Daher sei es wichtig, dass die Mitarbeiterinnen kompetente Auskünfte geben könnten. Verwaltungspersonal ohne jegliche medizinische Grundkenntnisse könne nicht auf die Schnelle eingearbeitet werden, daher ist der Landkreis Helmstedt auch sehr froh über die Unterstützung des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, welches mit Rat und Tat zur Verfügung steht. Amtshilfe von benachbarten Gesundheitsämtern sei keine Option, da alle Gesundheitsbehörden ausgelastet seien.
„Die Gesundheit der Kollegen steht an erster Stelle“, betont Landrat Gerhard Radeck. Er hoffe, dass alle Betroffenen die Infektion gut überstehen. Bis dahin müsse das noch einsatzfähige Personal die Belange des Bevölkerungsschutzes wahrnehmen, so gut es gehe. „Es ist tragisch, dass es ausgerechnet diese Beschäftigten erwischt hat, die neben den Mitarbeitern des Krisenstabes bisher die Hauptlast des Bevölkerungsschutzes in der Kreisverwaltung getragen haben.“ Viele hätten in nur drei bis vier Wochen in den Abendstunden und an den Wochenenden weit mehr als 100 Überstunden gemacht und seien zum Wohl der Bürger über ihre Belastungsgrenzen gegangen. „Die Situation verdeutlicht aber noch mal, wie hochansteckend das Virus ist“, mahnt Radeck. Mit den aktuellen Diskussionen über Lockerungen der Beschränkungen müsse daher vorsichtig umgegangen werden.
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.