Zum Weltwassertag am heutigen 22. März schicken die Trinkwasserversorger zahlreiche Informationen zur wichtigen Ressource Wasser. Obendrein lädt die Avacon AG mit ihrem Hauptsitz in Helmstedt gemeinsam mit ihrer Tochter Puren zu einem Zoom-Meeting ein.
„Die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser zu jeder Zeit und der hohe Standard der deutschen Abwasserbehandlung sind die Lebensgrundlage unserer heutigen Gesellschaft, aber auch Standortfaktor für unsere Kommunen und das ganze Land. Die anhaltende Situation durch die Ausbreitung des Coronavirus macht deutlich, wie wertvoll die in Deutschland funktionierende Wasserversorgung und Abwasserbehandlung zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur und Daseinsvorsorge sind. Die Verbände haben gezeigt, dass sie dank bestehender Notfallpläne und vieler, oftmals pragmatischer Maßnahmen gut vorbereitet sind und die Daseinsvorsorge auch in Krisenzeiten gewährleistet wird. Aber auch die Verbände, die weiterhin den Hochwasser- und Küstenschutz sowie die Entwässerung sicherstellen, sind ein wichtiger Dienstleister für die Bevölkerung und stellen das wasserwirtschaftliche System sicher.“ – Dies rückt der Wasserverbandstag Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt anlässlich des Tags des Wassers am 22. März in den Mittelpunkt.
Seit 1992 gibt es den „Tag des Wassers“
Im Dezember 1992 wurde auf der 47. Vollversammlung der Vereinten Nationen der 22. März als „Tag des Wassers“ – heute vielfach als „Weltwassertag“ bezeichnet – ins Leben gerufen. Dieser Tag macht auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wassernutzung aufmerksam, damit auch die nachfolgenden Generationen die Ressource Wasser nutzen können.
Der Weltwassertag 2021 steht unter dem Motto „Valuing Water“/„Wert des Wassers“. Mit diesem Motto wollen die Vereinten Nationen die Menschen dazu aufrufen, sich Gedanken über die lebenswichtige Bedeutung von Wasser und seinen Wert zu machen. Dies geht weit über den finanziellen Gesichtspunkt hinaus und umfasst auch den ökologischen, sozialen sowie kulturellen Wert von Wasser.
Wasser ist die Grundlage allen Lebens und ein unverzichtbares Gut. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel, sich ändernder Konsummuster und dem Bevölkerungswachstum sollen die Menschen sich mehr Klarheit über die Rolle und Bedeutung des Wassers in ihrem Leben und für die Umwelt verschaffen. Wasser ist eine begrenzte Ressource, deren Wert es zunächst zu erkennen gilt, um es schätzen und schützen zu können.
Eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft sicherstellen
Für ein Leben ohne Armut in einer gesunden Umwelt und einer sich entwickelnden Wirtschaft benötigen Menschen Zugang zu Trinkwasser, Sanitärversorgung, Abwas-sermanagement und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen. Um dies zu erreichen, verständigten sich im September 2015 alle Mitgliedsstaaten der UN auf eine neue gemeinsame Agenda bis 2030 und 17 Ziele (Sustainable Development Goals – „SDGs“) für nachhaltige Entwicklung. Hierbei wurde das Thema Was-ser als eigenständiges Ziel aufgenommen.
Eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft im Sinne des Wasserziels der UN erfordert jederzeit, dass Wasser in einwandfreier Qualität und ausreichender Quantität zur Verfügung steht. Die Gesellschaft muss daher in einer komplexeren Welt die Belange der öffentlichen Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung bei allen Entwick-lungen mitdenken und den Vorrang berücksichtigen.
Wasser ist gesellschaftliche Verantwortung
„Unser gemeinsames Ziel sollte es daher sein, die Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung als gesellschaftliche Aufgabe zu unterstützen. Der Vorrang der öffentlichen Trinkwasserversorgung und die Bedeutung dieser für die Daseinsvorsorge, aber auch für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands rückt in der aktuellen Situation wieder in den Mittelpunkt des Bewusstseins“, so Heiko Albers, Präsident des Wasserverbandstag.
Insbesondere Wasserversorgungs- und Abwasserbehandlungsverbände etablieren Instrumente des Sicherheits-, Risiko- und Krisenmanagements in ihre betriebliche Organisation und stellen somit die Ver- und Entsorgung der Bevölkerung auch in Krisenzeiten sicher.
Aber auch Klimaeinflüsse beeinflussen die Wasserwirtschaft insgesamt. Aktuelle Klima-Berichte zeigen: Im Laufe des 21. Jahrhunderts wird es im Jahresmittel wärmer und trockener, im Sommer werden die Hitzeperioden zunehmen und die Kälteperioden nehmen ab. Aufgrund der wärmeren Winter nehmen die Niederschläge in dieser Jahreszeit zu.
Klimawandel beeinflusst Wasserwirtschaft
Für die Wasserwirtschaft bedeutet dies eine Verschärfung und Häufung bereits existierender und bekannter Phänomene und Probleme: Mehr Starkregen, längere Hitze-und Trockenperioden, vermehrte Hochwasserereignisse, neue Niederschlagsmuster, veränderte Grundwasserneubildung, ansteigender Meeresspiegel. Saisonal kann die Wasserverfügbarkeit zurückgehen bzw. durch Starkregenereignisse zu Hochwasser führen.
Häufigere und länger andauernde Trockenperioden und Hitzewellen können zu einem höheren Spitzenbedarf führen. Zusätzlich nehmen die Nutzungskonkurrenzen um die Wasserressourcen zu. Der Klimawandel wird diesen Konflikt in Zukunft noch weiter verschärfen. Die jüngsten Sommer haben bereits gezeigt, dass Wasser auch hierzulande zum begrenzenden Faktor werden kann.
Durch diese Herausforderungen ergeben sich für die Wasserwirtschaft Fragestellung zum Anpassungsbedarf und den Handlungsmöglichkeiten. Beide Aspekte müssen auch jeweils die naturräumlichen Bedingungen, die technische Struktur und Wech-selwirkungen mit anderen Faktoren wie Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung, industrieller und landwirtschaftlicher Wassernutzung betrachten.
Wasserwirtschaft integrativer denken
Gleichzeitig sind aber auch Politik, Verwaltung und Gesetzgeber gefragt, zum Beispiel bei der Anpassung der Spitzenbedarfswerte in den Wasserrechten. Wasserversorgung und Abwasserbehandlung als Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge müssen Vorrang bei hoheitlichen Entscheidungen über die Nutzung von Wasserressourcen oder den Schutz kritischer Infrastrukturen genießen.
Auch der regional unterschiedlich ausfallende Flächenbedarf für neue Siedlungs- und Gewerbeflächen sowie der fortschreitende Ausbau der Verkehrsinfrastruktur birgt weiteres Konfliktpotential für den Gewässerschutz. Eine enge Verzahnung der Wasserwirtschaft mit Stadtentwicklungsplanungen und Konzepten zur Entwicklung des ländlichen Raumes ist zudem notwendig.
So haben insbesondere der nasse Sommer 2017 und die trockenen Sommer 2018, 2019 und 2020 gezeigt, dass mancherorts Anpassungsbedarf deutlich wird, um einerseits die Trinkwasserversorgung und Beregnung sicherzustellen, andererseits aber auch die vermehrten Starkregenereignissen bewältigt werden müssen.
„Hier muss Wasserwirtschaft integrativer gedacht werden. Durch einen gemeinsamen Lern- und Anpassungsprozess von Politik, Verwaltung und Bürgern müssen Resilienz-Strategien entwickelt werden, um Städte und Regionen besser gegen Risiken, wie Überschwemmungen zu schützen“, sagt der Präsident des Wasserverbandstag weiter.
Hier setzt der Wasserverbandstag mit seinen Mitgliedsverbänden an. Um einen Ausgleich herzustellen, muss das Wasser planerisch wie operativ bewirtschaftet werden. Die Rahmenplanung obliegt den staatlichen Institutionen – die operative Bewirtschaftung und deren Planung im Einzelfall werden im Wesentlichen durch die Mitgliedsverbände des Wasserverbandstag übernommen. Eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressource ist nur über den ganzheitlichen Ansatz unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten möglich.
Aber auch der Schutz der Ressourcen hat eine hohe Priorität; die Sicherung der Ressource Trinkwasser für nachfolgende Generationen darf nicht gefährdet werden. Ein vorsorgender Ressourcenschutz und der nachhaltige Umgang mit der Ressource sind volkswirtschaftlich effizient. Um die Wasservorkommen dauerhaft vor Beeinträchtigungen zu schützen, müssen Einträge von Schadstoffen vermieden oder auf ein Minimum reduziert werden. „Hier besteht gesellschaftlich eine gemeinsame Ver-antwortung für den Ressourcenschutz.“
Aktionen entfallen in diesem Jahr zum Schutz der Gesellschaft
Üblicherweise nutzen viele Organisationen und Betriebe – insbesondere auch die Wasserverbände – den Tag des Wassers, um durch vielfältige Aktionen und Veranstaltungen die besondere Bedeutung des Wassers für eine nachhaltige Entwicklung herauszustellen und zu einem schonenden Umgang mit Wasser aufzurufen. Zum Schutz der Gesellschaft entfallen diese Aktionen in diesem Jahr. Aber auch ohne öffentlichkeitswirksame Aktionen gilt: Wasser ist ein kostbares Gut und unser kost-barstes Lebensmittel, ohne das der Mensch keine sieben Tage überleben kann.
Zoom-Meeting der Avacon AG am heutigen Abend
Die Avacon AG Helmstedt lädt am heutigen Abend, 22. März 2021, zu einem digitalen Zoom-Meeting anlässlich des Weltwassertages ein.
Von 18 bis 19.30 Uhr soll gemeinsam mit Interessierten das Bewusstsein für den Wert des Wassers geschärft und Impulse gesetzt werden, wie jeder Einzelne einen positiven Beitrag leisten kann.
Als Wasserversorger hat die Avacon-Tochter Purena eine besondere Verantwortung für die sichere und hochwertige Wasserbereitstellung und die langfristige Sicherung der Trinkwasserqualität durch wirksamen Grundwasserschutz.
Folgende Themen sollen mit allen Referenten und Teilnehmern diskutiert werden:
- „Herausforderungen Klimawandel“, Dr. Stephan Tenge, Vorstand, Avacon AG
- „Wert des Wassers weltweit“, Johannes Tomczak, Viva con Agua
- „Wasser für morgen“, Thomas Meyer & Hinrich Beckmann, Geschäftsführer, Purena GmbH
Der Link zur Veranstaltung ist: http://bit.ly/WWT2021
Regionales Bündnis baut zukunftsfähige Strukturen auf
Die Stadtwerke Wolfenbüttel, der Wasserverband Elm und die Purena setzen sich gemeinsame Ziele: Als starke Partner sichern sie bereits jetzt eine hervorragende Trinkwasserversorgung für Privatkunden und die Wirtschaft in der Region Helmstedt/Wolfenbüttel. Damit dies so bleibt, arbeiten sie derzeit gemeinsam an aktuellen Handlungs-Strategien zu den wichtigen Herausforderungen, die Klimawandel und Energiewende mit sich bringen.
Seitdem die Stadtwerke Wolfenbüttel ihr Wasserwerk und die Wasserrechte in die Purena GmbH eingebracht haben, ergänzen sich die Unternehmen bei der technischen Wasseraufbereitung und der Verteilung an den Kunden. Der Wasserverband Elm sorgt als drittes beteiligtes Unternehmen mit seinen großen Transportleitungen für ausreichend Wasserkapazität zwischen Wolfenbüttel, Helmstedt und Königslutter am Elm.
„Der fachliche Austausch unserer Mitarbeiter bündelt unsere unterschiedlichen Kompetenzen und führt stets zum Blick über den Tellerrand des eigenen Unternehmens und Fachgebietes hinaus“, betont der Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfenbüttel, Matthias Tramp. Die technische Kooperation ermöglicht den konsequenten Ausbau der Leitungsnetze und der Infrastruktur für die vielen Menschen und Unternehmen, die hier in der Region ansässig sind und sich zukünftig ansiedeln wollen, so Tramp weiter.
Die größte Transportleitung ist zugleich die wichtigste Wasserschlagader der Region
Der Wasserverband Elm betreibt die 76 Kilometer lange Transportleitung zwischen Wolfenbüttel und Helmstedt. „Dies ist die größte Transportleitung in der Region und somit unsere wichtigste Wasserschlagader“, unterstreicht Geschäftsführer Ralf Johannes. Durch die enge regionale Partnerschaft der Stadtwerke Wolfenbüttel mit der Purena und dem Wasserverband Elm könne man die Kosten für den Kunden geringhalten und nachhaltig agieren. Mit dem Ziel, die Versorgungssicherheit und die Wasserqualität für den Kunden und für die Wirtschaft weiter zu stärken, entwickelten die Stadtwerke Wolfenbüttel, der Wasserverband Elm und die Purena bereits zur Jahrtausendwende das Konzept zur Umstellung auf weicheres Wasser.
„Dieses Konzept konnten wir nur durch den Ausbau einer gemeinsamen Infrastruktur umsetzen. Im Alleingang funktioniert das nicht“, betont Thomas Meyer, Technischer Geschäftsführer der Purena. Im Ergebnis verknüpfen die Unternehmen ihre Versorgungssysteme im Raum Wolfenbüttel und Helmstedt zum Wohle aller. Eine wertvolle Zusammenarbeit, nicht nur am Weltwassertag.
Eine ganze Woche über die Ressource Wasser
„Den diesjährigen Weltwassertag wollen wir zudem nutzen, um im Rahmen einer ‚Wasserwoche‘ das Bewusstsein für den Wert des Wassers zu schärfen und Impulse zu setzen, wie jeder Einzelne mit seinem Umgang mit Wasser einen positiven Beitrag setzen kann“, sagt Thomas Meyer. In der gesamten Woche gibt Purena Anregungen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Nutzung unseres Wassers. Auftakt bildet am heutigen Weltwassertag 22.März das oben genannte digitale Diskussionsforum zum Wert des Wassers, zu dem alle Interessierten abschließend noch einmal eingeladen sind, sich hinzuwählen und Fragen zu stellen.
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.