Der Corona-Krisenstab des Landkreises Helmstedt ist seit dem 16. März im Einsatz und kümmert sich oft bis in die Abendstunden und am Wochenende um die Belange des Bevölkerungsschutzes im Zuge der Corona-Pandemie. Insbesondere werden Themen wie Schutzausrüstung, Bettenkapazitäten und Fragen des Infektionsschutzes bearbeitet.
Die bereits vor dem 16. März eingesetzte Koordinierungsgruppe wurde personell und organisatorisch zu einem „echten“ Krisenstab aufgestockt. Die Kernmannschaft beginnt ihre Arbeit bereits in den frühen Morgenstunden und täglich um 11 Uhr trifft sich der Krisenstab zu einer Besprechung. Zuweilen gibt es auch mehrere Besprechungen an einem Tag. Mit dabei sind der Landrat, die Leiterin des Gesundheitsamtes, der Leiter des Rettungsdienstes, der Leiter der Pressestelle und Beschäftigte der Kreisverwaltung, die Erfahrungen im Bereich Stabsarbeit Katastrophenschutz haben. Je nach Bedarf werden Kontaktbeamtinnen und -beamte und Fachberaterinnen und -berater der Bundeswehr, der Feuerwehr, der Polizei und der Hilfsorganisationen hinzugezogen, um die Lage zu erörtern und die weiteren Schritte zu erarbeiten. Der Krisenstab hält ständigen Kontakt mit den Behörden des Landes Niedersachsen, den kreisangehörigen Kommunen und den Nachbarkommunen, um sich über die aktuelle Lage auszutauschen.
In der nächsten Woche wird ein Krankenwagen, der zu einem Notarztfahrzeug umgerüstet wird, einsatzbereit sein. Dann steht dem Landkreis ein drittes Fahrzeug, das ausgestattet ist mit EKG und Beatmungsgerät, zur Verfügung.
Medizinische Einrichtungen und Arztpraxen sowie alle im medizinischen Dienst Tätigen haben, wie andere Berufsgruppen auch, in diesen Tagen massive Probleme, an Schutzkleidung, Schutzmasken und ähnliches heranzukommen. Der Krisenstab bemüht sich daher parallel, hier ein ergänzendes Angebot zu schaffen, was sich allerdings als schwierig erweist. Zudem werden Lieferungen durch Zoll und Einfuhrbestimmungen erschwert, so dass unsicher ist, ob und wann bestellte Ware geliefert wird.
In Absprache mit den umliegenden Krankenhäusern organisiert der Krisenstab vorsorglich Unterkünfte um leicht- und mittelschwere Kranke oder Quarantänefälle unterbringen zu können. Daneben werden jetzt schon Gebäude gesucht, die als Behelfs- oder Notfallkrankenhäuser genutzt werden könnten.
„Wir bereiten uns bestmöglich auf die weiteren zu erwartenden COVID-19-Fälle vor. Das bedeutet auch, dass wir Intensivkapazitäten frei halten, um die bestmögliche Behandlung vorauszusetzen“, so der Geschäftsführer der Helios-Klinik Helmstedt, Matthias Hahn. „Die Klinik verfügt über 16 Beatmungsplätze auf der Intensivstation. Maßnahmen zur Erhöhung dieser Kapazität wurden bereits getroffen. Dadurch stehen uns bei Bedarf bis zu acht weitere Beatmungsplätze zu Verfügung. Durch die Verschiebungen der elektiven Eingriffe stehen uns mehr Kapazitäten auch im Bereich der normalen Betten zur Verfügung. Seit dem 19.03.2020 haben wir eine Isolierstation für COVID-19 Patienten mit 12 Betten geschaffen.“ Hahn weist darauf hin, dass die Ausbildung von Intensivschwestern eine hohe Priorität hat. „Wir bereiten uns auf die zu erwartenden COVID-19-Fälle vor, indem Schwestern von Normalstationen und Anästhesieschwestern an Beatmungsgeräten ausgebildet werden. Da wir das Elektivgeschäft auf ein Minimum reduziert haben, stehen uns ausreichend Ärzte zur Verfügung“, erläutert Hahn.
Nico Jäkel, geboren 1981 in Helmstedt, ist ausgebildeter Redakteur, selbstständiger Fotograf und ein leidenschaftlicher Hobbykoch mit einer gigantischen Sammlung an Kochbüchern. Seine Markenzeichen sind verschachtelte Sätze. Zusätzlich zu seinem Faible für Produkttestungen, engagiert sich der Lokalpatriot in seiner Heimatstadt Schöningen.