Helmstedt. Telefonbetrügern gelang es am Donnerstag, 7. April 2022, von einer Seniorin in Helmstedt 48.000 Euro zu ergaunern.
Die Seniorin erhielt einen Anruf, in dem sich ein Mann als ihr Sohn ausgab und ihr unter Tränen gestand, dass er einen Unfall verursacht habe. Dabei sei eine junge Frau gestorben. Die Angerufene stand aufgrund der emotional vorgetragenen Schilderung sofort unter Schock. Der Anrufer übergab dann das Telefon an einen vermeintlichen Polizeibeamten, der ihr erklärte, dass bis zur Zahlung einer Kaution ihr Sohn nun ins Gefängnis müsse und ihr Enkelkind dem Jugendamt übergeben würde. Dann wurde der verängstigten Frau ein Zeitlimit gesetzt, um sie weiter unter Druck zu setzen. Einige Zeit später übergab die Angerufene im Beisein einer Angehörigen einer Frau, die als Angestellte der Polizei bezeichnet wurde, die geforderte Summe.
Die Frau war etwa 20 bis 40 Jahre, 1,60 Meter groß, hatte dunkle, schulterlange, leicht gewellte Haare und trug eine schwarze Steppjacke.
Die Polizei rät dringend, bei Telefonanrufen misstrauisch zu sein. Erst recht, wenn es um Geldforderungen geht. In keinem Fall ruft die Polizei bei Angehörigen an und verlangt eine Kautionszahlung, die dann auch noch von einem Kollegen abgeholt werden soll. Auch werden Personen nicht angerufen, um auf Straftaten hinzuweisen und Wertgegenstände zur Verwahrung in Empfang zu nehmen. Auch wenn die Betrüger versuchen, Druck am Telefon aufzubauen, sollten die Angerufenen gelassen bleiben und die angesprochenen Angehörigen oder die Polizei anrufen.
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.