Königslutter/Braunschweig. Rund um den 8. Mai finden im Landkreis Helmstedt Putztage für Stolpersteine in der Region statt.

Der Arbeitskreis Stolpersteininitiativen zwischen Harz und Heide wird den zweiten Putztag von Stolpersteinen veranstalten. Jung und Alt, Gruppen und Einzelpersonen werden in der gesamten Region Stolpersteine putzen. An einigen Orten wird es ein Begleitprogramm geben. Das Programm für die gesamte Region wird durch das Israel Jacobson Netzwerk (IJN) gebündelt und im Veranstaltungskalender auf dessen Internetseite veröffentlicht. Alle Bürger sind eingeladen, sich an dieser Form der Erinnerung zu beteiligen.

Am Sonntag, 8. Mai, findet in der Geschäftsstelle des IJN, Fallersleber-Tor-Wall 16 in Braunschweig, eine zentrale Veranstaltung statt, die auch live über Zoom verfolgt werden kann. Die Zugangsdaten sind per E-Mail unter veranstaltungen@ij-n.de erhältlich. Um 18 Uhr wird erstmals ein Film präsentiert, der vom Israel Jacobson Netzwerk eigens zu diesem Anlass produziert wurde. Mehrere Stolpersteininitiativen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt berichten in dem Film über ihre Arbeit. Der Film wird im Anschluss dauerhaft auf dem YouTube Kanal des IJN zur Verfügung stehen. Bereits ab 16 Uhr stellen Vertreter mehrerer Stolpersteininitiativen ihre Arbeit dem interessierten Publikum persönlich vor.

In der Region zwischen Harz und Heide wurden in Erinnerung an die Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus bisher an zwölf Orten mehr als 500 Stolpersteine verlegt: in Braun-schweig, Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Königslutter, Liebenburg, Peine, Salzgitter, Schöningen, Schöppenstedt, Seesen und in Wolfenbüttel. Zudem finden sich in der Region zwei Stolperschwellen. Die Stolpersteine sind nicht nur dezentrale Erinnerungsorte im öffentlichen Raum. Gleichzeitig wurden die Biografien der Menschen, an die in dieser Form erinnert wird, umfangreich recherchiert und veröffentlicht. Mancherorts, so in Braunschweig, Goslar und in Wolfenbüttel, ist diese Recherche noch nicht abgeschlossen und es werden weiterhin Stolpersteine verlegt und Biografien erarbeitet.

,,Erinnerung aufpolieren“ in Königslutter

Der Arbeitskreis Stolpersteine im Team Starke Frauen Königslutter will ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus und Menschenhass setzen und am Sonnabend, 7. Mai,  um 10 Uhr die beiden Stolpersteine für Henny Klimt, geboren Nelke, und ihren Mann Adolf vor dem ehemaligen Haus der Familie in der Bahnhofstraße 16 i Königslutter polieren. Im Rahmen des öffentlichen Gedenkens an diese beiden Überlebenden des nationalsozialistischen Grauens werden Auszüge aus ihrer Lebensgeschichte erzählt und Blumen niedergelegt.

 

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Natalie Tönnies, geboren 1999 in Schönebeck (Elbe), ist das Küken in der Redaktion des HELMSTEDTER SONNTAG und steckt mitten in ihrem Volontariat. Die Danndorferin ist eine leidenschaftliche Sportschützin mit einer kleinen Abneigung gegenüber (Führerschein-)Prüfungen. Sie schreibt unheimlich gerne die Fleischerseite des HELMSTEDTER SONNTAG.