Schöningen. Eigentlich war das Ziel für den Schöninger Detlef Künne klar: 600 Kilometer auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostella. Er war erprobt, hatte die Route über Frankreich schon in zwei Etappen erwandert. Doch der portugiesische Weg war ihm, zumindest in diesem Jahr nicht vergönnt.So gut geplant wie Künne seine Reise hatte, so abrupt endete sie. Das Reisetagebuch, das an dieser Stelle hätte entstehen können, bleibt daher recht kurz. Die ersten Hürden gab es dabei schon bei der Anreise. Durch einen verspäteten Zug und das Chaos an den Flughäfen waren Gepäckabfertigung und Reiseantritt nicht zeitgleich möglich, sodass er am Zielort in Portugal ohne Gepäck dar gestanden hätte. Das allerdings wäre alles gewesen, was er bei sich gehabt hätte auf seiner Tour. Also wurde kurzerhand umgebucht, ein späterer Flieger gewählt.
In Portugal angekommen, lief zunächst alles nach Plan. Die erdrückende Hitze machte zu schaffen, doch war verkraftbar, schildert Künne. Der tatsächliche Schlussstrich kam durch die Behörden: die Polizei verwehrte den Pilgerern aufgrund der anhaltenden Waldbrände die Fortsetzung ihrer Touren auf dem Jakobsweg. Insofern blieb Künne nichts weiter übrig als die Rückreise anzutreten…
Doch, das versicherte Künne, soll die Tour auf jeden Fall nachgeholt werden.
Nico Jäkel, geboren 1981 in Helmstedt, ist ausgebildeter Redakteur, selbstständiger Fotograf und ein leidenschaftlicher Hobbykoch mit einer gigantischen Sammlung an Kochbüchern. Seine Markenzeichen sind verschachtelte Sätze. Zusätzlich zu seinem Faible für Produkttestungen, engagiert sich der Lokalpatriot in seiner Heimatstadt Schöningen.