Braunschweig. Heinrich Büssing wurde 1843 in Nordsteimke geboren. In Gedenken an den großen Erfinder, Verkehrspionier und dadurch Ehrenbürger der Stadt Braunschweig, wurde sein 180. Geburtstag in Form einer Nutzfahrzeugpräsentation auf dem Braunschweiger Schützenplatz gewürdigt.

Der Verein „Heinrich Büssing-Technik und Geschichte“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses kulturelle Erbe zu bewahren.

Auf Einladung des Vereins kamen rund 80 Büssing Langhauber und MAN Oldtimer mit Unterflurmotor zu dieser Ausstellung und konnten sich vor einer riesigen beleuchteten nachempfundenen Spinne als Kühlergrill präsentieren.

Jeder Oldtimer Teilnehmer bekam zur Präsentation eine gedruckte Info Tafel mit den Fahrzeugdaten die er gemeldet hatte. So konnte jeder Besucher sich über jedes Fahrzeug gut informieren.

Büssings 180. Geburtstag in der guten Stube gefeiert

Ein paar Tage vor der Ausstellung wurde Heinrich Büssings 180. Geburtstag, in der guten Stube Braunschweigs, in der Dornse des Altstadtrathauses, unter anderen auch mit dem Braunschweiger Oberbürgermeister, gefeiert.

Der Verein bot am Wochenende jedem Teilnehmer an, sich einer Ausfahrt mit seinem Oldtimer zum Büssing Hof am Heinrich-Büssing-Ring anzuschließen. Dort konnte er vor historischen Gebäuden sehen, wo sein Fahrzeug einst ausgeliefert wurde.

Auf insgesamt sechs Touren wurden die LKW und Busse durch ein Führungsfahrzeug des Vereins am Freitag und Samstag, zu jeweils fünf Fahrzeugen zum ehemaligen Büssing Stammwerk geleitet.

Das Geburtsthaus in Nordsteimke besucht

Am Sonntag veranstaltete der Verein zwei Ausfahrten mit dem Bus zum Geburtshaus Heinrich Büssings in Nordsteimke bei Wolfsburg. Dort wurde die Schmiede, in der Heinrich Büssing gelernt hat, nicht nur angeheizt, sondern auch mit Vorträgen und Hammer durch einen Schmied bedient. Zur Besichtigung des Hauses gab es von der Hausdame für jeden noch ein Buch über das Lebenswerk des Jubilars. Vor dem Büssing Geburtshaus präsentierte die MAN den letzten LKW Sattelschlepper, der in Salzgitter produziert wurde, in einer Imposanten Lackierung des Braunschweiger Löwen.

Beide Touren wurden gut angenommen und der Bus war jedes Mal voll besetzt. Damit die Fahrt hin und zurück nicht langweilig wurde, hatte der Verein sein Mitglied Lutz Hiege abgestellt die Gäste aus seiner Zeit als Fernfahrer in den 60er Jahren zu berichten. Er erzählte über das Schalten der damaligen unsyncronisierten Fahrzeuge mit Doppeltkuppeln und Zwischengas. So war man damals „Kraftfahrer“, denn es gab keine Servolenkung, auch die Kupplung erforderte Kraftanstrengung. Aus seiner Zeit bei der ELM-Spedition in Destedt berichtete er über die Schikanen der Ostzone, wenn es zum Beispiel von Hannover nach Berlin ging, konnte die Tour 16 oder 28 Stunden dauern. Große Bilder aus der Zeit machten die Runde im Bus und keiner wollte bei Ankunft aussteigen.

Am Sonntagnachmittag machten sich viele Aussteller mit den Oldtimern wieder auf die Heimreise, denn es waren von Schleswig-Holstein bis Bayern, alle vertreten.

Im Namen von Lutz Hiege bedankt sich der Verein „Heinrich Büssing-Technik und Geschichte“ bei allen Sponsoren dieser Veranstaltung, „im Besonderen bei der MAN Truck & Bus aus München. Diese hatten 1971 die Büssing AG übernommen und versprachen den Braunschweiger Löwen auch weiterhin auf Ihren LKW, Bussen und Vans als unverkennbares Logo weltweit darzustellen.“

Chefredakteurin at Helmstedter Sonntag | + posts

Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.