Schöningen. „Das paläon soll lebendig bleiben“ ist der Titel einer Postkartenaktion des Forschungs- und Erlebniscenters Schöninger Speere. Wegen befürchteter drastischer Kürzungen soll Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, mit Postkarten „überhäuft“ werden.
Das paläon in Schöningen ruft alle Freunde und Unterstützer dazu auf, dabei zu helfen, das Forschungs- und Erlebniscenter Schöninger Speere als einen bunten und erlebnisreichen Ort in der Region zu erhalten. Denn das paläon sei mehr als die Dauerausstellung mit Speeren.
Mit der Übernahme des paläons durch das Land Niedersachsen drohen nun aber drastische Kürzungen. Es sollen alle Mitarbeiter entlassen und das paläon soll im Juli 2019 zum reinen „Forschungsmuseum Schöningen“ werden. Wie es dann mit dem Bildungs- und Veranstaltungsprogramm weitergehen soll, sei völlig unklar, erklärt das Speerzentrum.
Postkarte schreiben und in der Sammelstelle abgeben
Daher hat sich das Team die Postkartenaktion ausgedacht. Es wird dazu aufgerufen, eine Postkarte auszufüllen und darauf zu schreiben, warum das paläon erhalten werden muss. Diese Karte soll an Minister Björn Thümler adressiert und im Forschungs- und Erlebniscenter oder an einer anderen Sammelstelle abgegeben werden. „Wir sammeln alle Postkarten und übergeben sie persönlich dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Hannover“, versichert das paläon-Team. Gleichwohl könne natürlich auch jeder seine Postkarte direkt nach Hannover schicken.
Ein außerschulisches Ankerzentrum, das den Tourismus ankurbelt
Um die Dringlichkeit vor Augen zu führen, nennt das Speerzentrum seine vielfältige Schaffensweise. So sei das paläon ein außerschulischer Lernort mit einem vielfältigen, kreativen und modernen Bildungsprogramm, ein Veranstaltungsort für erlebnisreiche und ungewöhnliche Veranstaltungen im ländlichen Raum sowie ein Ankerzentrum für viele lokale Gruppen, Kooperationspartner und Akteure, mit denen ein großes Netzwerk in der Region aufgebaut wurde. Auch sei das Speerzentrum zu einem touristischen Ausflugsziel für große und kleine Besucher geworden, die einen Tag mit spannenden Aktionen verbringen wollen.
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.