Helmstedt. Der Verein „Grenzenlos – Wege zum Nachbarn“ ist in Helmstedt und Umgebung aktiv, um an die Trennung sowie die Wiedervereinigung Deutschlands zu erinnern, sie nachfolgenden Generationen zu vermitteln und aus der Geschichte der Bundesrepublik heraus Lehren ziehen zu können.


Im vergangenen Jahr fanden 75 Grenzenlos-Rundfahrten mit 2.654 Teilnehmern statt. Darüber wird in einer Bekanntgabe an den Helmstedter Stadtrat informiert.
Außer den Rundfahrten wurden im Rahmen des Projektes Grenzenlos Vortragsveranstaltungen, Exkursionen nach Lepzig und ein Ferienpass-Angebot in Helmstedt offeriert, sodass im Jahr 2018 rund 3.200 Besucher insgesamt verbucht werden konnten, die sich mit der Geschichte Deutschlands beschäftigten.

30. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 1989

2019 jährt sich die Grenzöffnung zum 30. Mal. Am 9. November 2019 wird daher eine Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn veranstaltet. Ansonsten soll das ganze Jahr über an die friedliche Revolution von 1989 erinnert werden. Entsprechend plant der Verein verschiedene Angebote. So soll im April ein Vortrag zum Thema gehalten werden. Am Sonnabend, 25. Mai 2019, findet eine öffentliche Grenzenlos-Rundfahrt statt. Ebenso am Sonnabend, 29. Juni.
Nachdem es im vergangenen Jahr so gut angelaufen ist, soll auch das Uni-Kino im Helmstedter Roxy wieder stattfinden und ist bereits terminiert.
Am Mittwoch, 12. Juni 2019, wird „Wir können auch anders“ gezeigt, am Mittwoch, 3. Juli 2019, „Die Affäre Blum“ und am Mittwoch, 7. August 2019, „Alles andere zeigt die Zeit“.
Es schließen sich die Helmstedter-Schüler-Universitätstage am Donnerstag, 19. September 2019, sowie die „großen“ Helmstedter Universitätstage vom 26. bis zum 29. September 2019.
Am Tag der deutschen Einheit, 3. Oktober 2019, soll eine Grenzenlos-Wandertour von Helmstedt ins Brunnental stattfinden, bei der der Grenzlehrpfad Helmstedt-Beendorf begangen und in Beendorf gegessen wird.

Schülerangebote als Klassenfahrten konzipieren

Neu konzipiert werden soll die Rundfahrt Grenzenlos für Schulklassen, wie es bereits im Ausschuss für Tourismus und Kultur der Stadt Helmstedt thematisiert wurde. Ziel ist dabei, Komplettangebote – zum Beispiel für Klassenfahrten – machen zu können und so die Rundfahrten zu einem außerschulischen Lernort werden zu lassen.

Was 1989 in Helmstedt geschah:

Der Verein Grenzenlos hat der Bekanntgabe auch eine Chronologie der friedlichen Revolution von 1989 beigelegt.

Am 1. Oktober 1989 erreichte ein Sonderzug mit 849 DDR-Flüchtlingen aus Warschau Helmstedt.

Am 9. November 1989 wurde die innerdeutsche Grenze geöffnet. Um 21.32 Uhr traf als Erste eine Ärztin aus Magdeburg mit ihrem Trabbi am Helmstedter Autobahnkontrollpunkt ein.

Am ersten Wochenende nach der Grenzöffnung (12. November 1989) wurden allein in Helmstedt 60.000 Besucher gezählt.

Am 18. November 1989 wurde ein Grenzübergang zwischen Grasleben und Weferlingen geöffnet.

Am 19. November 1989 wurde ein Grenzübergang zwischen Schöningen und Hötensleben geöffnet.

Am 26. November 1989 wurde der Grenzübergang Büstedt/Oebisfelde geöffnet.

Am 2. Dezember 1989 gand ein Dankgottesdienst zur Grenzöffnung in Wahrstedt statt.

Am 3. Dezember 1989 fand in Königslutter der letzte Weihnachtsbasar des Kuratoriums Unteilbares Deutschland statt.

Am 8. Dezember 1989 wurde der Grenzübergang zwischen Jerxheim und Dedeleben geöffnet.

Bis zum 13. Dezember 1989 hatten über 20.000 Besucher aus der DDR in Helmstedt insgesamt über 20 Millionen D-Mark Begrüßungsgeld erhalten.

Am 22. Dezember 1989 wurde der Grenzübergang zwischen Helmstedt und Harbke geöffnet.

Am 23. Dezember wurden die Grenzübergänge zwischen Grafhorst und Beienrode sowie zwischen Beendorf und Bad Helmstedt geöffnet.

Am 31. Dezember 1989 wurde die Grenze in Offleben zu Silvester und Neujahr für Fußgänger geöffnet, ebenso wie die Sperrlinie zwischen Offleben und Barneberg.

Chefredakteurin at Helmstedter Sonntag | + posts

Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.