Helmstedt. „Sie haben gewonnen!“ heißt die vermeintlich glückliche Botschaft, die telefonisch überbracht wird. „Dabei handelt es sich um eine Berugsmasche“, warnt die Polizei Helmstedt. Eine neue Betrugsmasche ist in den vergangenen zwei Wochen in Stadt und Landkreis Helmstedt auffällig geworden und beschäftigt die Polizei. Insgesamt haben sich drei betroffene Bürger bei der Polizei gemeldet, die Anrufe mit der scheinbar erfreulichen Nachricht „Herzlichen Glückwunsch! Sie haben gewonnen!“ erhalten haben.
Wer 400.000 Euro erhalten möchte, muss erst mal selbst zahlen
Unbekannte Personen versuchten in der Folge die Angerufenen zu täuschen und erklärten ihnen, dass sie in einem Gewinnspiel 400.000 Euro gewonnen hätten.
Damit es zur Auszahlung kommt, müsste der glückliche Gewinner jedoch Gebühren überweisen. Der Gebührenbetrag erstreckte sich in den unterschiedlichen Fällen von einem drei- bis vierstelligen Geldbetrag. In einem Fall fiel eine Seniorin auf die Betrüger rein und musste dies mit dem schmerzlichen Verlust von rund 10.000 Euro bezahlen.
In zwei weiteren Fällen erkannten die Angerufenen die Masche und beendeten das Telefonat.
Paul Schubert warnt: „Gehen Sie niemals auf Forderungen am Telefon ein“
Die Polizei warnt ausdrücklich vor dieser Betrugsmasche. „Überweisen sie nicht leichtgläubig Geldbeträge an fremde Personen oder Institutionen, auch wenn sie ihnen noch so hohe Gewinne versprechen“, erklärt Kriminalhauptkommissar Paul Schubert von der Polizei Helmstedt. Dabei handele es sich eindeutig um Betrüger. Seriöse Lotteriegesellschaften benachrichtigen ihre Gewinner schriftlich und fordern keine Gebühren um Gewinne auszuzahlen. „Gehen sie niemals auf die Forderungen Unbekannter am Telefon ein. Beenden sie unverzüglich das Gespräch, Sprechen sie mit Angehörigen und informieren sie die Polizei.“
Hinweise zu den Betrügereien nimmt die Polizei in Helmstedt unter der Rufnummer 05351/521-0 entgegen.
Mehr Informationen über Abzockmethoden am Telefon und wie man sich davor schützen kann, erteilt die Verbraucherzentrale im Internet.
Wie kann ich mich schützen? Das wichtigste in Kürze:
– Vermeiden Sie „JA“ – Aussagen, auch wenn diese explizit gefordert werden. Oftmals wird das Telefonat im Nachgang zerschnitten und das „Ja“ an anderer Stelle so eingebaut, dass die Antwort zu einer Vertragsbestätigung passt. Stattdessen ist in ganzen Sätzen zu antworten. Zum Beispiel auf die Fragen „Hören Sie mich?“, „Stimmen Sie dem zu?“, „Sind Sie damit einverstanden, dass wir Ihnen zu diesem Thema eine, zwei drei Frage(n) stellen?“ statt mit „Ja“ zu antworten, empfiehlt sich die gestellte Frage als Antwort zu formulieren: „Ich kann Sie hören“, „Dem stimme ich zu“, „Stellen Sie Ihre Frage(n)“.
– Niemals persönliche Daten herausgeben.
-Bestehen Sie auf die Zusendung von schriftlicher Informationen, BEVOR Sie etwas einwilligen.
-Stellen Sie klar, kein Interesse zu haben, unterbinden Sie weitere Anrufe dieser Art.
-Im Zweifel auflegen.
– Sollte ein Werbeanruf ohne Ihre Einwilligung erfolgen, beschweren Sie sich mit den Daten des Anrufers (Telefonnummer, Tag, Uhrzeit, genanntes Unternehmen, Art der Forderung) bei der Verbraucherzentrale und der Bundesnetzagentur.
Katharina Loof, geboren 1980 in Nordrhein-Westfalen, begann ihre journalistische Tätigkeit im Kölner Raum, bevor sie 2010 nach Schöningen zog. Die dreifache Mutter mag Dorf-Klüngel und Pflastersteine auf vollen Marktplätzen. Am Lokaljournalismus schätzt die Esbeckerin die Nähe zum Menschen. Die Karnevalistin tritt gerne mal zu stark auf’s Gas: sowohl im Fahrzeug als auch bei der Freigabe der Autokorrektur.