Helmstedt. Es hat etwas gedauert, aber nun liegt die neue Corona-Verordnung des Landkreises Helmstedt vor. Dank niedriger Infektionszahlen sind im Kreisgebiet einige Lockerungen möglich.
Im zeitlichen Gleichklang mit der neuen Corona-Verordnung des Landes, die erst am Sonntag vorgelegt wurde, tritt nun auch die Allgemeinverfügung des Landkreises Helmstedt in Kraft. Dank der niedrigen Inzidenzwertes erlaubt diese einige Erleichterungen in Bezug auf die Kontaktbeschränkungen der Corona-Verordnung.
Treffen mit zehn Personen aus drei Haushalten möglich – allerdings müssen auch die Regionen der Besucher einen niedrigen Inzidenzwert haben
Den Rahmen für die Corona-Maßnahmen gibt weiterhin die Corona-Verordnung des Landes weitgehend vor. Nur in einigen Punkten ist das Infektionsgeschehen vor Ort in den Landkreisen und kreisfreien Städten ausschlaggebend. Insbesondere können die Landkreise im Einvernehmen mit dem Landesgesundheitsamt bei einem Inzidenzwert unterhalb von 35 per Allgemeinverfügung regeln, dass sich statt fünf Personen aus zwei Haushalten nun bis zu zehn Personen aus drei Haushalten treffen dürfen. Von dieser Möglichkeit macht der Landkreis Helmstedt Gebrauch. Allerdings setzt dies voraus, dass diese Besucher ebenfalls aus Regionen mit entsprechend niedrigen Inzidenzen kommen.
Maskenpflicht wurde bereits am Sonntag ausgesetzt
Bereits mit Ablauf der bis dahin geltenden Allgemeinverfügung am vergangenen Sonntag war die Maskenpflicht in Grundschulen und in der Fußgängerzone der Stadt Helmstedt ausgelaufen. Für die Klausel der Landesverordnung, wonach die Landkreise die Landes-Maßnahmen verschärfen können, wird derzeit vom Krisenstab kein Bedarf gesehen.
Auch Radeck hätte sich mehr Erleichterungen oder zumindest Perspektiven erhofft
„Der große Wurf ist Bund und Ländern mit diesen Regelungen noch nicht gelungen“, meint Landrat Gerhard Radeck. „Den Menschen wurden schon viele Wochen und Monate Opfer abverlangt. Sie sehnen sich nach ihrem alten Leben.“ Er hätte sich angesichts der niedrigen Inzidenzzahlen im Landkreis Helmstedt insbesondere für den Einzelhandel und die Gastronomie mutigere Schritte gewünscht.
Andererseits gebe der Stufenplan des Landes allen eine Perspektive. Und das sei in dieser Zeit enorm wichtig. Man dürfe auch nicht vergessen, dass die Auswirkungen der Mutationen noch nicht in Gänze abzuschätzen sind.
Aktuell 29 Fälle der britischen Corona-Variante
Im Landkreis Helmstedt wurde aktuell in 29 Fällen die britische Variante festgestellt. „Auch wenn nun ein erster Schritt in die Normalität getan werden kann, dürfen die Menschen nicht sorglos werden“, so Radeck weiter. Andernfalls drohe bei einer Inzidenz von über 100 die vom Land verordnete so genannte „Notbremse“. „Ich kann daher nur an Sie alle appellieren: Passen Sie weiter auf sich und ihr Umfeld auf.“
Erläuterungen zu der neuen Corona-Verordnung des Landes sind unter https://www.niedersachsen.de/Coronavirus zu finden.
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.