Helmstedt. Der Corona-Lockdown stellt auch unseren Rücken vor einige Herausforderungen. Rückenschmerzen sind oft die Folge der Arbeit im Homeoffice. Warum das so ist und was man dagegen tun kann, erklärt Dr. Ralf Dörre, Chefarzt für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie in der Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt. 

Aufgrund der Corona-Pandemie arbeiten seit Monaten viele Menschen von Zuhause. Telefonkonferenz am Küchentisch, E-Mails werden auf der Couch geschrieben: Nur wenige profitieren von einem richtigen Büro mit Schreibtisch und Schreibtischstuhl. Falsche Körperhaltung und mangelnde Bewegung belasten die Wirbelsäule, sagt Dr.  Ralf Dörre, Ärztlicher Direktor und Chefarzt für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie. „Meist ist die schlechte Haltung am Tisch der Auslöser für Verspannungen im Rücken. Am besten sitzt man aufrecht auf einem bequemen Stuhl mit Lehne, der sich in der Höhe verstellen lässt“, so der Experte. Die Knie sollten beim Sitzen ungefähr in einem rechten Winkel angewinkelt sein und auch die Unterarme sollten ungefähr im 90-Grad-Winkel bequem auf der Tischoberfläche aufliegen. 

Der heimische Arbeitsplatz ist schnell erreicht…

Wer von Zuhause arbeitet, hat meist auch weniger Bewegung im Alltag: Denn während viele schon beim Gang zur Arbeit einen längeren Fuß- oder Radweg zurücklegen, ist der heimische Arbeitsplatz nach wenigen Metern erreicht. Außerdem fällt durch den Lockdown viel Freizeitsport aus, sodass viele Menschen sich weniger bewegen. „Auch im Homeoffice sollte man sich regelmäßig bewegen. Ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause hilft oftmals schon Rückenschmerzen vorzubeugen“, erklärt Dr. Ralf Dörre. Neben Spaziergängen sollten auch Bewegungspausen beim Arbeiten selbst eingelegt werden. Ungefähr einmal pro Stunde sollte man seine Position ändern und sich kurz lockern. Hilfreich kann es auch sein, bei jedem Telefonat bewusst umher zu laufen, statt sitzen zu bleiben. 

Schmerzen können die Lebensqualität einschränken

Im Laufe des Lebens macht fast jeder einmal Bekanntschaft mit Schmerzen im Rücken. Wer über anhaltende Schmerzen im Rücken klagt, sollte einen Neurochirurgen oder Orthopäden aufsuchen, der auf die Wirbelsäule spezialisiert ist. „Betroffene sollten immer dann einen Arzt aufsuchen, wenn ihre Lebensqualität durch die Schmerzen stark eingeschränkt wird und die Beschwerden mehrere Tage in Folge anhalten“, so der Chefarzt anlässlich des Tages der Rückengesundheit am heutigen Montag, 15. März 2021. 

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Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.