von Natalie Reckardt

Teil I: Rätselhafte Phänomene – Wirklich unerklärlich? – Vom Mandela-Effekt bis hin zu Schlafparalysen: Im Monatsthema Mai wird es zum Teil richtig mystisch

(erschienen am 1. Mai 2022)

Es scheint, als könne man manche Dinge einfach nicht erklären. Vieles ist für den menschlichen Verstand regelrecht unerklärlich. Im Monatsthema Mai soll es deshalb um rätselhafte Phänomene gehen – und ob sie wirklich so unergründbar sind.

Die Erinnerung bereitet der Wissenschaft weiterhin Rätsel

Die Wissenschaft von heute ist schon viel fortgeschrittener, als von vor 100 Jahren. Und trotzdem gibt es immer noch Bereiche, die die größten Wissenschaftler rätseln lassen, wie zum Beispiel das menschliche Gedächtnis. Um konkreter zu werden: die menschliche Erinnerung. Denn viele Personen sind vom Effekt des so genannten „Mandela-Effekts“ betroffen.

„Der Mandela-Effekt wurde benannt nach Nelson Mandela, südafrikanischer Aktivist und erster schwarzer Präsident des Landes, der am 5. Dezember 2013 an einer Lungenentzündung verstorben ist. Die traurige Nachricht von Mandelas Tod lös-te bei vielen Menschen aber auch Verwirrung aus, denn diese glaubten sich zu erinnern, dass Mandela bereits in den 1980er-Jahren im Gefängnis gestorben sei. Einige waren sogar überzeugt davon, damals Bilder von seiner Beerdigung im Fernsehen gesehen zu haben“, so erklärt es die Webseite watson.ch. Ein weiteres der wohl bekanntesten Beispiele stammt aus dem Star Wars Universum und betrifft das Filmzitat: „Luke, ich bin dein Vater“. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Ausspruch Darth Vaders nicht wirklich um ein Filmzitat. Im Film sagt er nämlich: „Nein, ich bin dein Vater.“ Dennoch zitieren zahlreiche Menschen den Ausspruch und meinen sich daran zu erinnern. Auch beim beliebten Gesellschaftsspiel Monopoly tritt dieser Effekt auf. Viele meinen, dass der Monopoly-Mann ein Monokel trägt – dabei hat er gar keins.

Mögliche Gründe sind unklar

Autorin Fiona Broome befasst sich seit 2009 mit der Thematik und hat dafür die Webseite MandelaEffect.com ins Leben gerufen. Dort haben bis heute mehrere Zehntausend Menschen ihre Geschichten über solche Erinnerungen geteilt, von denen sie fest überzeugt waren – bis die Personen gemerkt haben, dass sie nicht stimmen. Theorien über die Entstehung des Mandela-Effekts gibt es einige. Eine ist die so genannte Konfabulation. Sie ist ein neurologisches Phänomen, welches beschreibt, wie wir unsere Erinnerung unbewusst verändern oder sogar neu kreieren. Dieses Phänomen sei tatsächlich sehr gängig, denn das Gedächtnis ist alles andere als objektiv und speichert Dinge nicht wie eine Kamera ab. Stattdessen beeinflussen wir mit unseren subjektiven Empfindungen und Meinungen unsere Erinnerungen fast immer. Beim Mandela-Effekt treibt man es einfach nur auf die Spitze.

Stammen die Erinnerungen aus einem Paralleluniversum?

Fiona Broome nennt auf ihrer Webseite noch eine weitere mögliche Erklärung für den Mandela-Effekt. Sie stellt die Vermutung auf, dass diese falschen Erinnerungen in einer anderen Realität, also einem Paralleluniversum, stattfinden. Diese Theorie des Multiversums, das aus allen möglichen Paralleluniversen besteht, stammt aus der Quantenphysik und der Stringtheorie. Demnach wären diese fehlerhaften Erinnerungen also eigentlich gar nicht fehlerhaft – sie haben nur in einem anderen Universum stattgefunden. Genau erforschen konnte man die Ursachen des Mandela-Effekts noch nicht. Allerdings dient er als gute Erinnerung, zwischendurch innezuhalten und zu hinterfragen, ob wirklich alles wahr ist, was die eigenen Gedanken erzählen.


 

Teil II: Der Geist erwacht, der Körper aber nicht – Etwa 30 Prozent der Erwachsenen haben eine Schlafparalyse erlebt – Was sind die Ursachen für dieses Phänomen?

(erschienen am 8. Mai 2022)

Wenn der Geist aufwacht, der Körper jedoch nicht, leidet man an einer so genannten Schlafparalyse (Schlaflähmung). Dann kann man zwar mit den Augen seine Umgebung wahrnehmen, der Körper jedoch rührt sich nicht. Wer das erste Mal eine Schlaflähmung erlebt, bei dem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er gar nicht weiß, was ihm überhaupt wiederfährt. Der Körper ist gelähmt und was sich wie eine Art Alptraum anfühlt, ist Realität. In diesem Teil des Monatsthemas „Mysteriöse Phänomene – Wirklich unerklärlich?“ soll es um Schlafparalysen und mögliche Ursachen gehen. 

Der Geist ist wach, der Körper aber nicht

National Geographic hat sich mit der Thematik Anfang dieses Jahres auseinandergesetzt und beschreibt sie folgendermaßen: „Bei einer Schlafparalyse gibt es ein Problem beim Übergang vom Schlafen zum Wachwerden. Normalerweise durchlaufen wir pro Nacht vier bis fünf Schlafzyklen. Jeder von ihnen beginnt mit drei Non-REM-Phasen und schließt mit dem REM-Schlaf ab.“ REM steht für „Rapid Eye Movement“, also schnelle Augenbewegung. In einem Interview mit Dr. Anna Heidbreder, Oberärztin der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck, sowie Dr. Michael Schredl, tätig am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, verraten diese: „Im Idealfall wachen wir morgens erholt aus dem Stadium N2 auf. Erlebt man allerdings eine Schlafparalyse, ist man aus dem REM-Schlaf erwacht.“ In diesem Schlaf habe jeder Mensch eine Muskelblockade, also eine Schlaflähmung. „Der Motorcortex im Gehirn ist für die Steuerung der Muskeln zuständig. Impulse, die dort entstehen, werden im REM-Schlaf nicht oder unvollständig zu den Muskeln weitergeleitet“, erzählt Schredl. Diese Unterdrückung ist dafür verantwortlich, dass wir Bewegungen, die wir in unseren Träumen machen, in der Realität nicht ausführen.

„Erwacht man aus dem REM-Schlaf, kann es passieren, dass dieser Mechanismus langsamer als die restlichen Prozesse umschaltet. Die Folge ist in diesem seltenen Fall eine Lähmung nach dem Aufwachen: Die Muskeln lassen sich nicht bewegen, während der Geist schon wach und klar ist“, erklärt National Geographic weiter. Das Gefühl alleine, plötzlich gelähmt zu sein, ist für viele Betroffene noch nicht das Schlimmste. Manche sehen zusätzlich dunkle Silhouetten im Raum oder haben das Gefühl, bedroht oder angegriffen zu werden. Dr. Anna Heidbreder kennt außerdem die Ursache dafür, dass viele Betroffene während der Schlafparalyse schlecht Luft kriegen. „Im REM-Schlaf funktioniert die Atem-Hilfsmuskulatur, die wir im wachen Zustand unbewusst zum Atmen einsetzen, nicht richtig“, erklärt sie. Die dunklen Gestalten, die manche während einer Schlafparalyse sehen wollen, bezeichnen beide Schlafexperten als Traumgestalten, die Betroffene aus dem REM-Schlaf mitnehmen. Denn in diesem Schlafstadium befindet sich das Gehirn noch teilweise während der Schlafparalyse. „Außerdem glaube ich, dass die Angst in einem solchen Moment vorherrscht. Die Bilder, die man aus dem Traum mitnimmt, entsprechen natürlich dann diesem negativen Gefühl“, erklärt Dr. Schredl.

Völlig ungefährlich

Einig sind sich Forscher aber darüber, dass die Schlafparalyse in den meisten Fällen absolut ungefährlich ist. Betroffen sind laut der Webseite www.futura-sciences.com etwa 30 Prozent der Erwachsenen. Bei ihnen sei die Schlaflähmung bereits einmal oder mehrmals vereinzelt aufgetreten. Zur Behandlung können laut Max-Planck-Institut für -Psychiatrie bestimmte Antidepressiva eingesetzt werden, das passiert allerdings nur bei den ausgeprägten Fällen.  Begünstigt werden kann eine Schlafparalyse durch verschiedene Faktoren, wie zum Beispiel stressige Ereignisse, Angst sowie zu wenig erholsamer Schlaf.  Auch Drogen, Medikamente und sogar einige Geschmacksverstärker können für die Störung des REM-Schlafs verantwortlich sein. Rat und Behandlung können Betroffene bei Bedarf beim Psychologen finden. Die Untersuchung in einem Schlaflabor erfolgt allerdings durch spezielle Schlafmediziner. Der Psychologe kann aufgrund der Schlaf-Analyse Medikamente verschreiben.


 

Teil III: Lichter, die den Himmel in bunte Farben tauchen – Eine Leserin des HELMSTEDTER SONNTAG wurde Zeugin eines Naturspektakels

(erschienen am 15. Mai 2022)

Schweden gilt als eins der beliebtesten Urlaubsländer überhaupt. Jahr für Jahr besuchen Menschen das schöne Land, um ihrem stressigen Alltag zu entkommen oder die schöne Natur Schwedens zu entdecken. Apropos Natur: Wer Glück hat, sieht bei seinem Besuch ein magisch wirkendes Lichtspiel am Himmel. Doch was ist das eigentlich? Die Rede ist von Polarlichtern, die den Himmel in bunten Farben tauchen. In diesem Teil des Monatsthemas „Mysteriöse Phänomene – Wirklich unerklärlich?“ soll es um genau dieses Naturphänomen gehen. 

Eine Leserin berichtet

„1958 war ich als ‚Haustochter‘  ein Jahr in Schweden, in Jakobsberg Nähe Stockholm. Ich nervte meine Freundinnen mit dem Wunsch, endlich Nordlichter zu sehen. ‚Du bist eine Nervensäge,  Marianne. Die sind hier auch nicht allabendlich zu sehen‘, lauteten ihre Worte. Ich glaube es war gegen 19 Uhr an einem Wochentag im Herbst, da rief mich  meine Freundin Gunilla an: ‚Hast du schon gesehen? Es ist so weit. Renne auf den Balkon und -gucke!‘ Ich rannte und guckte. Der Himmel über mir schien näher gerückt zu sein und grüne Lichter in diversen Schattierungen waberten anscheinend bis in die Unendlichkeit. Es war der Wahnsinn! Überall auf den Balkonen und auf der Straße standen die Schweden und blickten stumm, geradezu andächtig, gen Himmel. Mir war, als hörte ich zarte Klänge von oben. War das Sphärenmusik? Ich guckte und lauschte und lauschte und guckte. Meine Mädchen hatten wieder Mal über mich etwas zu lachen: ‚Da ist deine Fantasie mit dir durchgegangen. Wir haben nichts gehört.‘ Ist doch egal! Es war ein einmaliges Erlebnis für mich gewesen und die ‚Sphärenmusik‘ war dann eben für mich ein Extra.“ Genau so beschrieb Leserin Marianne Zell ihre Erfahrung, als sie als junge Frau zum ersten, und auch einzigen Mal, die Nordlichter zu Gesicht bekam. 

Das Reportmagazin Geo setzte sich schon häufiger mit Polarlichtern auseinander. In einem Interview mit Helge Nylund, Mitarbeiter im Museum der Universität Tromsø, fand das Magazin zur Ursache heraus: „Physikalisch passiert Folgendes: Die Sonne stößt einen so genannten Sonnenwind voller energiegeladener Teilchen, Elektronen und Protonen und ein wenig Helium  aus. Dieser Sonnenwind benötigt rund 18 Stunden, bis er das Magnetfeld der Erde, die -Magnetosphäre, erreicht. Doch die Teilchen können nicht bis ganz an die Erdoberfläche gelangen, weil sie vorher auf die -Magnetfeldlinien treffen. Diese Feldlinien sind Richtung Norden gerichtet, also senkrecht zur Flugbahn der Protonen und Elektronen. Durch dieses Aufeinandertreffen wirkt die Lorentzkraft, die die elektrisch geladenen Teilchen senkrecht zu ihrer ursprünglichen Bahn ablenkt – und auch senkrecht zum Magnetfeld. Die Sonnenwindteilchen werden also um die -Magnetosphäre herumgeleitet. Wenn sich die energiegeladenen Teilchen dann mit den erdeignen Atomen verbinden, entstehen die Nordlichter. Hier über Tromsø sind sie meistens grün, diese Farbe entsteht beispielsweise in Verbindung mit Sauerstoff. Damit wir sie sehen können, benötigen wir außerdem einen dunklen und klaren Himmel. Denn diese Reaktion, die ich gerade beschrieben habe, findet in 100 Kilometern Höhe statt, also weit oberhalb der Wolkendecke.“

Die Webseite www.planet-wissen.de beschreibt aber auch negative Folgen der Polarlichter: „Diese farbenprächtigen Spektakel können sich auch negativ auswirken, zum Beispiel auf die Funktion von Forschungs- und Kommunikationssatelliten. Starke Spannungsfelder verfälschen Messdaten oder Signale zur Erde. In der Alaska-Pipeline wurden durch die Wirkung des Polarlichts schon elektrische Ströme von einigen tausend Ampere gemessen. Radio, Funk und Satellitennavigation werden gestört. Oder es fallen sogar ganze Stromnetze aus, wie 1989 während eines Sonnenfleckenmaximums. Damals brannte in Kanada eine zentrale Trafostation durch und in einer Kettenreaktion kam es im ganzen Nordosten zu einem Blackout – die Einwohner hatten für Stunden oder sogar Tage keinen Strom.“

Auch in Deutschland möglich?

Nordlichter erscheinen nicht überall auf der Welt. Grund dafür ist die Form des Magnetfeldes, das nicht kreisrund, sondern eher wie ein Apfel mit Öffnungen oben und unten geformt ist. Dieses Feld ist durchzogen von Magnetfeldlinien. Elektronen werden aufgrund ihrer magnetischen Ladung besonders von diesen Öffnungen angezogen und von den Feldlinien zu den Polen gelenkt. Polarlichter sind also besonders an die Polargebiete gebunden. Dort kann man fast in jeder klaren Nacht Polarlichter sehen. Die beste Zeit ist zwischen Anfang September bis Mitte April. Im Sommer sind die bunten Lichtspiele kaum zu sehen, denn in dieser Zeit ist der Himmel zu hell. „Je weiter die geografische Breite abnimmt, um so seltener wird das himmlische Naturschauspiel. In unseren Breiten sind Polarlichter nur selten zu sehen. Aber bei Sonnenstürmen, also einer maximalen Sonnenaktivität, können wir auch über Deutschland jährlich etwa vier bis acht mal Polarlichter bewundern“, schreibt die Webseite www.planet-wissen.de.


 

Teil IV: Wenn sich der Mond vor die Sonne schiebt – Sonnenfinsternisse treten nicht häufig auf, die nächste in Deutschland wird in 2081 zu sehen sein

(erschienen am 22. Mai 2022)

Personen, die am 11. August 1999 in Deutschland gen Himmel schauten, hatten eventuell ganz großes Glück und haben sie miterlebt: die totale Sonnenfinsternis. Dieser Tag war der letzte, an dem sie zumindest in Deutschland stattfand. In diesem Teil des Monatsthemas „Mysteriöse Phänomene – wirklich unerklärlich?“ soll es um genau dieses Naturspiel gehen. Aber was genau ist eine Sonnenfinsternis?

Nicht überall ist sie zu sehen

Der Kosmosverlag erklärt es folgendermaßen: „Eine Sonnenfinsternis entsteht, wenn Sonne, Erde und Mond in einer Linie stehen und der Mond die Sonne bedeckt. Damit es zu einer Sonnenfinsternis kommt, muss Neumond sein, der Mond damit am Taghimmel stehen. Nicht bei jedem Neumond kommt es zu einer Sonnenfinsternis. Meistens zieht der Mond nördlich oder südlich an der Sonne vorbei.“ Eine totale Sonnenfinsternis sei außerdem nie auf der gesamten Tagseite der Erde zu sehen. Der Kernschatten des Mondes bedecke immer nur einen Teil der Erdoberfläche, einen schmalen Streifen von etwa 300 Kilometer Breite. Deshalb konnten Bürger der USA eine totale Sonnenfinsternis zuletzt 2017 sehen. In Deutschland soll die nächste erst im Jahr 2081 vorkommen.  Parallel zur Sonnenfinsternis gibt es die Mondfinsternis. Sie tritt dann ein, wenn der Mond in den Erdschatten tritt. Die Erde befindet sich dann zwischen Sonne und Mond. Sonne, Erde und Mond liegen dann näherungsweise auf einer Geraden. Mondfinsternisse sind zwar von einem bestimmten Standort auf der Erdoberfläche aus häufiger zu beobachten als Sonnenfinsternisse, sie treten aber insgesamt nicht so häufig auf. Das scheint ein Widerspruch zu sein, ergibt sich aber daraus, dass eine Mondfinsternis von allen Beobachtern auf der sonnenabgewandten Seite der Erde zu beobachten ist, während eine Sonnenfinsternis immer nur von einem relativ kleinen Gebiet der Erdoberfläche aus zu sehen ist.

Partielle Sonnenfinsternis

Immerhin sehen wir hier in Deutschland wenigstens noch eine partielle Sonnenfinsternis früher, und zwar am 12. August 2026, also in vier Jahren. Ähnlich wie bei der totalen, schiebt sich der Mond bei der partiellen Sonnenfinsternis vor die Sonne, verdeckt diese jedoch nur teilweise. Eine Sonnenfinsternis wirkt sich auch auf das Wettergeschehen aus. Je mehr von der Sonne verdeckt ist, desto stärker sind diese Auswirkungen. Es kommt beispielsweise zur Temperaturabkühlung, zu veränderten Windverhältnissen und zu einer veränderten Wolkenbildung. Vor und nach einer Sonnenfinsternis kann es zu starken Windböen kommen. Auch Tiere und Pflanzen reagieren auf die veränderte Situation einer Sonnenfinsternis. Während der Finsternis ist zu beobachten, dass sich Blüten verschließen und Tiere verstummen.

Simulation als „Ersatz“

Wer noch nie eine Sonnenfinsternis live erlebt hat und nicht unbedingt bis 2081 warten möchte, kann dies via App auf seinem Smartphone oder Tablet simulieren. Außerdem hat die NASA in diesem Jahr während einer Sonnenfinsternis im April beeindruckende Aufnahmen mit dem Perseverance-Rover vom Mars aus gemacht. Zu sehen ist, wie sich der kleine Mars-Mond Phobis zwischen den roten Planeten und die Sonne schiebt. Auf www.stern.de sind diese Aufnahmen zu sehen.


 

Teil V: Schiffe verschwanden spurlos… – Im letzten Teil des Monatsthemas wird dem mysteriösen Bermudadreieck auf den Grund gegangen

(erschienen am 29. Mai 2022)

Heutzutage gibt es viele Geschichten und Sagen über verschwundene Personen, oder sogar Schiffe, auf dem Meer. Das wohl bekannteste Phänomen der Welt dürfte das Bemudadreieck, auch Teufelsdreieck genannt, sein. Es soll nördlich der Karibik liegen und immer wieder sollen dort Schiffe und Flugzeuge auf mysteriöse Art und Weise verschwinden. Auch von der Besatzung sollen nie Überreste gefunden worden sein. Der letzte Teil des Monatsthemas „Mysteriöse Phänomene – Wirklich unerklärlich?“ soll sich diesem Mythos widmen.

Statistik gegen Spekulationen

Wissenschaftler haben keine eindeutige Erklärung für die Katastrophen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten im Bermudadreieck ereigneten. Das liegt vor allem daran, dass viele der Schiffe, die in diesem Gebiet verunglückten oder gesunken sind, nie gefunden wurden. Statistisch betrachtet ist das Bermudadreieick allerdings nicht unsicherer als andere Regionen der Weltmeere. Doch wo eindeutige Beweise für einen ganz „normalen“ Untergang eines Schiffes fehlen, ist viel Raum für teilweise aberwitzige Spekulationen. So werden unter anderem Entführungen durch Außerirdische oder gefährliche Kraftfelder des versunkenen Kontinents Atlantis verantwortlich gemacht. Die Webseite www.planet-wissen.de hat drei Thesen als Ursachen genannt.

These I: Methangas als Ursache

Eine seriöse wissenschaftliche Theorie stelle somit Methangas in ihren Mittelpunkt. Geowissenschaftler haben festgestellt, dass im Gebiet des -Bermudadreiecks riesige Methangas-Vorkommen vorhanden sind, die für das plötzliche Verschwinden von Schiffen verantwortlich sein könnten. Die Experten glauben, dass sich in Tiefen von 500 bis 2.000 Metern Methanhydrate gebildet haben. Planet Wissen schreibt: „Diese eisähnlichen Brocken binden Methan in sich. Kommt es zu Druck- oder Temperaturveränderungen, brechen die Brocken auf, das Gas kann entweichen. Das ist an sich noch nicht gefährlich – es sei denn, dieses Entweichen geschieht abrupt und in großen Mengen. Ein Seebeben oder tektonische Verschiebungen können Auslöser dafür sein. Wenn das Gas dann in großen Mengen aufsteigt, verringert es die Dichte des Wassers. Die Oberflächenspannung des Wasser verringert sich, wodurch die Oberfläche keine Schiffe mehr trägt. Befindet sich ein Schiff über einer solchen Methangas-Eruption, hat es nicht mehr genügend Auftrieb und beginnt zu sinken.“

These II: Starke Stürme in der Region

Die zweite These besagt, dass die regionalen meteorologischen Bedingungen ebenfalls zu einer Erklärung der Vorkommnisse beitragen. Im Gebiet des Bermudadreiecks kommt es immer wieder zu heftigen, für Schiffe gefährlichen Stürmen. Belege hierfür liefern Geschichten wie die des Schoners Gloris Colita aus dem Jahr 1940. Der Schoner wurde 200 Meilen südlich vom Bermudadreieck im Golf von Mexiko verlassen wiedergefunden. Die Ruder und das Steuer waren zertrümmert, die Segel zerfetzt und der Laderaum bis oben hin mit Wasser gefüllt. Im Nachhinein stellte man fest, dass zu der fraglichen Zeit schwere Stürme in dem Gebiet wüteten.

These III: Der Golfstrom ist Schuld

Mit ein Grund dafür, warum sich so viele Mythen um das Bermudadreieck gebildet haben, sei laut planet-wissen.de der Umstand, dass nur selten Wrackteile der verunglückten Schiffe gefunden werden. Ursache dafür könnte der Golfstrom sein. Die warme, sehr schnelle Meeresströmung kommt aus der Meerenge von Florida und fließt anschließend entlang der amerikanischen Ostküste gen Norden. Durch ihn könnten die Wrackteile eines Schiffs innerhalb kürzester Zeit weit verstreut oder abgetrieben werden. Später sinken sie dann irgendwo im Atlantik auf den Meeresgrund und sind somit endgültig verschwunden.

 

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Natalie Tönnies, geboren 1999 in Schönebeck (Elbe), ist das Küken in der Redaktion des HELMSTEDTER SONNTAG und steckt mitten in ihrem Volontariat. Die Danndorferin ist eine leidenschaftliche Sportschützin mit einer kleinen Abneigung gegenüber (Führerschein-)Prüfungen. Sie schreibt unheimlich gerne die Fleischerseite des HELMSTEDTER SONNTAG.