Helmstedt. Mit einem Warnstreik sorgt die Gewerkschaft Ver.di dafür, dass am Donnerstag, 2. März 2023, und nun auch am Freitag, 3. März 2023, keine Busse fahren.

Die KVG Braunschweig wird am Donnerstag und Freitag ab Betriebsbeginn jeweils ganztägig bestreikt. Dies betrifft den gesamten Linienverkehr sowie den Schülerverkehr in allen Verkehrsgebieten der KVG Braunschweig (Salzgitter, Wolfenbüttel, Helmstedt und Bad Harzburg). 

Die Mobilitätszentralen in Wolfenbüttel und Salzgitter bleiben geschlossen, ebenso wie die Verkaufsstellen auf den Betriebshöfen. 

Lediglich die von der KVG beauftragten Unternehmen für die ALT/AST-Verkehre sowie der Bedarfsverkehr flexo sind nicht vom Streik betroffen. Somit können diese Angebote wie gewohnt gebucht werden. 

Aus dem Haus der KVG heißt es: „Die KVG bedauert die Unannehmlichkeiten und bittet ihre Fahrgäste auf andere Verkehrsmittel auszuweichen. Aktuelle Informationen sind zudem auf www.kvg-bs.de zu finden.“

Am Freitag findet der „offizielle“ Streik im Nahverkehr statt, sodass die KVG diesen Tag noch hinzu genommen hat.

Im Voraus hat der Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) Stellung zum Warnstreik genommen. In der Pressemitteilung heißt es: „In den Entgelttarifverhandlungen für die Gruppe Verkehrsbetriebe Niedersachsen des AVN hat die Arbeitgeberseite Vergütungsanhebungen in zwei Schritten im Volumen von insgesamt 9,5 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwei Jahren angeboten. Ferner hat die Arbeitgeberseite einen Vorschlag für eine neue Entgeltsystematik überreicht, der weitere Verbesserun-gen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beinhaltet.“

Dem stehe eine ver.di-Forderung zu einer sofortigen Anhebung der Entgelte um über 24 Prozent gegenüber, kritisiert der AVN und schreibt: „Eine derartige Forderung übersteigt die Möglichkeiten unserer Unternehmen in jeder Hinsicht und sucht in der derzeitigen Tariflandschaft ihresgleichen.“

Weiter heißt es: „Zugegeben – wir haben zurzeit Rahmenbedingungen in Deutschland, die es seit Bestehen der Bundesrepublik bisher so kaum gab: Eine historisch hohe Inflation, einen Wettbewerb um Arbeitskräfte und schließlich vielfältige Belastungen durch die Folgen des Ukraine-Krieges. Dies sind große Herausforderungen. Zu ihrer Bewältigung wollen wir mit ver.di eine Lösung am Verhandlungstisch erreichen. Dazu gehört auch eine Steigerung der Entgelte. Dabei dürfen wir die Unternehmen aber nicht überfordern. Sinnvoll ist es daher, beispielsweise zu prüfen, inwieweit Anpassungen in mehreren Schritten über einen längeren Zeitraum hinweg vorgenommen werden können.“

Abschließend bekräftigt der AVN: „Wir sind weiterhin gesprächsbereit und werden die Verhandlungen am nächsten vereinbarten Gesprächstermin am 9. März 2023 fortsetzen.“ 

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Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.