Königslutter. Während die gesamte Region Braunschweig bekannt für ihre Formationstanzgruppen ist, nimmt Königslutter eine Sonderstellung als Spitzenadresse der Amateur-Formationen ein.
Das Formationstanzen hat in der Region Braunschweig eine ganz besondere Bedeutung, kommen doch vom BTSC seit über 30 Jahren Deutsche, Europa- und Weltmeister der wettkampfmäßig betriebenen Standardtänze dieser Disziplin aus Braunschweig.
Königslutter hingegen ist inzwischen eine Spitzenadresse der Amateur-Formationen, also jene, die überwiegend nicht an Wettkämpfen teilnehmen, und das der verschiedensten Tanzarten. Auch die fünfte Ausgabe von Swing und Dance, veranstaltet von der Tanzsportabteilung der Turn- und Sportgemeinschaft Königslutter (TSGK), war eine herausragende Gala im Amateur-Formationstanz und eine großartige Werbung für dieses Hobby.
Organisator und Trainer der heimischen Formation, Uwe Müller, hat selbst in den späten 1980er-Jahren beim BTSC getanzt. Das war auch der Grund, dort wegen der Musik nachzufragen. „Carmen“ hatte ihn seit damals nicht mehr losgelassen, nun sollte seine TSGK-Formation nach dieser Musik die anspruchsvolle Choreografie für diesen Abend einüben. „Es ist für mich eine Reise in die Vergangenheit.“ Und Ehefrau Nina – sie entwirft die Kostüme – verriet später an diesem Abend: „Ich habe meinen Mann bei dieser Musik kennen gelernt, dass ich heute selbst nach dieser getanzt habe, hätte ich auch nicht geglaubt.“
Eine Formationstanzveranstaltung dieser Größenordnung ist für Niedersachsen einzigartig
Uwe Müller hatte dann auch gleich zu Beginn eine Überraschung parat. Weil er mit seiner Frau für ein verletztes Paar einspringen musste, hatte er für die Moderation mit Melissa Ortiz Gomez eine frühere Siegerin von „Let`s Dance“ engagieren können, und ihre lockere und kompetente Moderation war eine Bereicherung für das Programm.
Eine Formationstanzveranstaltung dieser Größenordnung über Landesgrenzen hinaus ist für Niedersachsen einzigartig, wie auch die Ehrengäste vom Niedersächsischen Tanzsport Verbandes, Doris Kösel aus Oldenburg und Reinhard Zahrte aus Soltau bestätigten. Zwölf Formationen mit Teilnehmern unterschiedlichsten Alters boten ein begeisterndes Feuerwerk des Formationstanzes.
Tanzformationen aus Salzgitter, Magdeburg, Kassel und Hannover waren vertreten
Zum ersten Mal dabei war der TTC Salzgitter. Die Formation tanzte „James Bond“. Aus Sachsen-Anhalt reiste der TC Blau-Silber-Magdeburg an. „Lebensgefühl“ beschrieb ihre „Disco-Chart-Formation“. Auch die Landeshauptstadt war vertreten: Der TC Gelb-Weiß Hannover, auch zum ersten Mal bei „Swing & Dance“ dabei, tanzte eine Standard-Formation „Sleeping awake – Wachtraum“. Die jüngste Formation kam aus Kassel. Der TSC Der Kasseler Kreis formierte sich für „Fünf Minuten vor zwölf“. Es folgte die TSG Baunatal mit „A Chorus Line“ mit Kostümwechsel während der Formation. Schwarz-Silbe-Halle aus Sachsen-Anhalt beendete mit dem schmissigen, temperamentvollen „Tutti Frutti“ den ersten Teil des Abends.
Nach der Pause, in der sich die Besucher von der guten Küche des Avalon Hotelparks Königshof überzeugen konnten, starte der TSC Gifhorn mit seiner Standardformation den zweiten Teil von „Swing & Dance“. Als zweite Formation folgte wieder eine junge, mit der „Studentischen Lateinformation Göttingen“ mit einer schwung- und humorvollen Super-Choreografie „Miss Saigon“. Es war die erste Formation einer Universität bei „Swing & Dance“. Die Standard-Formation der Tanzsportabteilung des TSV Barsinghausen präsentierte anschließend „Voyage en Bleu“, an dem Titel orientierten sich die Kleider der Tänzerinnen. Das „Blue Latination Team“ des TSC Gifhorn präsentierte eine Formation „…fast alles Filmmusik“. Es folgte die StaLaDance Group der Tanzschule Tisiotti Fritzlar mit den „90er“. Der Gastgeber, die Tanzsportabteilung der TSG Königslutter, beendete mit seiner Formation – wie erwähnt mit „Carmen“ – den bemerkenswerten Formationsabend „Swing & Dance“. Allein die Kleider der Damen erzeugten sogleich ein anerkennendes Raunen und die Vorführung den verdienten Applaus.
Mehr Informaionen gibt es unter www.tsgkoenigslutter.de.
Katharina Loof, geboren 1980 in Nordrhein-Westfalen, begann ihre journalistische Tätigkeit im Kölner Raum, bevor sie 2010 nach Schöningen zog. Die dreifache Mutter mag Dorf-Klüngel und Pflastersteine auf vollen Marktplätzen. Am Lokaljournalismus schätzt die Esbeckerin die Nähe zum Menschen. Die Karnevalistin tritt gerne mal zu stark auf’s Gas: sowohl im Fahrzeug als auch bei der Freigabe der Autokorrektur.