Hannover. Durch eine Fernsehsendung quasi „gedrängt“ blieb Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil beinahe keine andere Möglichkeit: Ab Montag, 27. April 2020, gilt nun auch in Niedersachsen eine Gesichtsmaskenpflicht.

Offiziell wurde es am Mittwoch, 22. April 2020, um 12.30 Uhr mit der Mitteilung des Landes Niedersachsen: „Alltagsmaskenpflicht kommt am 27. April 2020“.

Am Abend zuvor war  Ministerpräsident Stephan Weil in der Fernsehsendung von Markus Lanz immer wieder auf eine Pflicht für Niedersachsen angesprochen und hatte leicht genervt zugesagt, dass sich das Land darüber austauschen werde. Weil störten die Alleingänge einiger Länder, die sich in der gemeinsamen Absprache mit Bundeskanzlerin Angela Merkel noch gegen eine Maskenpflicht für ihr Land ausgesprochen hatten, sowie der niedersächsischen Städte Wolfsburg, Braunschweig und Osnabrück, die „von sich aus“ das Tragen von Alltagsmasken im Personennahverkehr sowie beim Einkaufen angeordnet hatten.

Ab Montag, 27. April 2020, ist es nun also auch in Niedersachsen Pflicht, eine so genannte Alltagsmaske zu tragen.

Masken selbst herstellen ist gar nicht so schwer

Diese Masken unterscheiden sich von denen, die im pflegerischen und medizinischen Bereich angewendet werden und können leicht selbst hergestellt werden. Für selbstgenähte Masken etwa sind lediglich einige Stücken kochfester (Baumwoll)Stoff und (Gummi)Bänder notwendig. Im Internet gibt es die unterschiedlichsten Anleitungen, von denen der HELMSTEDTER SONNTAG zwei verschiedene von „professionellen“ Schneidern empfehlen möchte: Mosedesigner Guido Maria Kretschmer etwa stellt eine kostenlose Anleitung unter folgendem Link zur Verfügung:

http://www.pnp.de/_em_daten/_pnp/2020/04/21/200421_2000_anleitung.pdf

Und auch Burda style, seit Jahrzehnten das „Fachmagazin“ für Hobbynäher sind, hat eine leicht nachzuvollziehende Anleitung parat unter dem Link: https://www.burdastyle.de/mundschutz_tutorial

Wer es nicht so mit dem Nähen hat, kann auch recht einfach basteln. Sowohl aus einem Halstuch als auch aus Küchenpapier und Taschentüchern lässt sich eine einfache Maske herstellen. Anleitungen dazu sind ebenfalls zahlreich online zu finden. Im Grunde geht es immer „nur“ darum, den Mund und die Nase möglichst „eng“ zu verdecken und zwischen den Stoff einen Zellstoff zu geben, in den hineingeatmet werden kann.

Selbstgemachte Masken schützen nicht vor Ansteckung

Was auch Stephan Weil in seinem Statement am Mittwoch betonte, ist: Solche Masken „Marke Eigenbau“ schützen nicht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Sie sollen lediglich dazu beitragen, die Viren bei einer eventuellen Eigeninfektion nicht weiter zu geben. Ministerpräsident Weil betonte deshalb ausdrücklich, dass nach wie vor die Einhaltung der Abstandsregelung (mindestens anderthalb Meter zu einer anderen Person) einzuhalten.

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Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.