Helmstedt. Imke Krysta hat Heike Heil beerbt und bereits im Februar die Leitung des Polizeikommissariats Helmstedt übernommen.
Am Montag, 18. März 2019, wurden die beiden Frauen bei einem kleinen Empfang offiziell verabschiedet, beziehungsweise begrüßt. Heike Heil und Imke Krysta hatten nicht nur Kollegen, sondern auch Netzwerkpartner aus Politik, Justiz und Verwaltung eingeladen.
Krysta ist bereits seit dem 11. Februar in Helmstedt
Während Heike Heil nach nur zwei Jahren als Leiterin nach eigenen Worten mit einem lachenden und einem weinenden Auge das Polizeikommissariat Helmstedt verließ, wurde ihre Nachfolgerin Imke Krysta „sehr herzlich“ in der Kreisstadt begrüßt.
Der Führungswechsel fand innerhalb der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt bereits im Februar statt, dabei haben die beiden Damen quasi die Plätze getauscht.
Heike Heil übernahm von Imke Krysta die nun gleichzeitig höher eingestufte Leitung des Zentralen Kriminaldienstes in Wolfsburg.
Der Leiter der Polizeiinspektion, Olaf Gösemann, sowie Polizeipräsident Michael Pientka freuten sich bei ihren Dankes- und Begrüßungsworten, dass beide Frauen der Polizeiinspektion erhalten bleiben. Ebenso wie die Grußwortredner Landrat Gerhard Radeck und Helmstedts Bürgermeister Wittich Schobert bezeichneten sie die beiden Damen als kompetent, professionell, gradlinig und sehr engagiert.
Die offizielle Verabschiedung und Begrüßung in Helmstedt übernahm der Polizeipräsident, der zunächst auf die Erfolge der Polizei in Helmstedt einging. Die vergangenen Jahre hätten deutlich gemacht, dass niemand allein erfolgreich sein könne, sondern dieser vielmehr aus den Händen mehrerer Akteure kommen müsse, so Pientka. Bei 92.000 Einwohnern in den 23 Gemeinden im Landkreis Helmstedt lägen die gemeinsamen Themen des „Polizeinetzwerkes“ nicht nur im Bereich Sicherheit, sondern beispielsweise auch bei der Bekämpfung von Gewalt, Aggresssivität und Fremdenfeindlichkeit, wie es der Polizeipräsident im Leitbild der Stadt Helmstedt verschriftlich gefunden hatte.
Neben der objektiven zählt für die Menschen die subjektive Sicherheit
Laut Leitbild wolle die Stadt Helmstedt nicht nur die objektive, sondern vor allem auch die subjektive Sicherheit der Menschen stärken, sah Pientka Parallelen zur Polizei und sah sich optimistisch: „Wir werden in dem Feld erfolgreich sein, auch wegen unserer bisherigen Aktivitäten.“
Natürlich ging Michael Pientka aber auf die Aktivitäten der beiden Hauptpersonen des Nachmittags ein und schilderte die Lebensläufe von Heike Heil und Imke Krysta ausführlich.
In Wolfsburg geboren, ist Heike Heil immer hier in der Region geblieben. Die kurz vor der Silberhochzeit stehende Mutter eines erwachsenen Sohnes kam nach dem Abitur in Wolfsburg im Jahr 1982 zur Polizei. Sie durchlief alle drei „klassischen“ Laufbahnen und startete bei der Kriminalitätsbekämpfung. Sie war in Helmstedt, Wolfsburg und Gifhorn tätig, nach dem Studium in der Polizeiführungsakademie auch an der Fachhochschule Hildesheim. Danach übernahm sie die Leitung des Zentralen Kriminalitätsdienstes (ZKD) in Wolfsburg und drauf die Führung des Polizeikommissariats Peine. Nach einigen Monaten im Ausland wurde sie vor zwei Jahren mit Wahl Gerhard Radecks zum Helmstedter Landrat die Leitung des Polizeikommissariats in Helmstedt aus dessen Händen.
„Wir haben erwartet, dass Sie länger hier bleiben“ – das war beim Empfang mehrfach zu hören. Gleichzeigtig unterstrich Pientka allerdings, dass man Heike Heil die Chance gönne, noch einmal in ihren Heimatort Wolfsburg zurückzukehren und dort die inzwischen hoch gestufte Leitung des ZKD zu übernehmen.
Dort werde sie noch einige Herausforderungen zu meistern haben, meinte der Polizeipräsident und verwies auf die Digitalisierung, den demografischen Wandel und Verbrechensserien wie die „Klebeattacken“ auf Fahrzeuge.
Zu Imke Krysta sagte Pientke: „Es ist schön, wenn Ideen aufgehen.“ Er freute sich, dass es nach der landesweiten Ausschreibung der Kommissariatsleitung in Helmstedt „im Haus“ geblieben ist. Denn Krysta hatte zuvor die Leitung des ZKD in Wolfsburg inne. Die gebürtige Hannoveranerin startete ihre Polizeikarriere 1999 in der Polizeidirektion Hannover direkt im gehobenen Dienst. Recht schnell kam sie zur Kriminalitätsbekämpfung, war diesbezüglich an unterschiedlichen Stellen in Hannover tätig. Nach dem Studium übernahm sie die ZKD-Leitungsfunktion in Wolfsburg, war nebenbei an einigen Arbeitsgemeinschaften auf Landesebene beteiligt.
Im Februar 2019 hatte sie nun die Leitung des Helmstedter Polizeikommissariats übernommen und damit die Verwaltung von knapp 100 Mitarbeitern.
„Hier werden viele Pferde gegessen“
Beide Frauen blickten anschließend auf ihren jeweiligen Start in Helmstedt zurück und schilderten, herzlich in Empfang genommen worden zu sein. Imke Krysta sorgte dabei noch für Schmunzler, als sie Helmstedt und Wolfsburg miteinander verglich. Die Städte seien beide ähnlich, aber sie habe deutliche kulinarische Unterschiede festgestellt. „Hier in Helmstedt werden viele Pferde gegessen“, hatte die bekennende Pferdeliebhaberin „entdeckt“ und bat deshalb darum, ihr diesbezüglich noch etwas Zeit zu geben, bis sie das Pferdefleisch eventuell auch einmal probiert…
Demografischer Wandel auch bei der Polizei besonders spürbar
Ansonsten wurde während des Empfangs deutlich, dass der demografische Wandel natürlich auch vor der Polizei nicht Halt macht. Bis 2025 würden innerhalb der gesamten Polizeidirektion Braunschweig so viele Kollegen in den Ruhestand verabschiedet wie noch niemals zuvor. Das gelte es zu meistern, sagten sowohl Polizeipräsident Pientka als auch PI-Leiter Gösemann.
Katja Weber-Diedrich, geboren 1976 in Helmstedt, ist seit fast 30 Jahren Lokaljournalistin durch und durch. Der Legende nach tippte die ehrenamtlich Engagierte vor 25 Jahren den ersten HELMSTEDTER SONNTAG an einer Bierzeltgarnitur. Sowohl die Tiefen der deutschen Grammatik als auch die Wirren der Helmstedter Politik sind der Chefredakteurin nicht fremd; ihr Markenzeichen sind ehrliche Kommentare und Hartnäckigkeit.