Räbke. Es war ein würdevoller Auftakt für eine Veranstaltung von landesweitem Interesse, der am Sonntag, 19. Mai 2019, in ganz Räbke zelebriert wurde. Die Rede ist von der zweiten niedersächsischen Gewässerwoche, die die Schunter zum Thema hat.

Eröffnung des Schunterradweges gab des Startschuss

Für 13.30 Uhr war die Begrüßung auf dem Festplatz an der Schulstraße in Räbke angesetzt – und aus allen Richtungen strömten die Besucher zu diesem Punkt. Denn, wie Räbkes Bürgermeister Rainer Angerstein in seiner Rede deutlich machte, warteten direkt nach seinen Worten die ersten Höhepunkte. Gemeint waren damit allerdings nicht nur die Musik, die kurz nach dem Startschuss in mehreren Höfen im Dorf erklingen sollte oder die vielen Flohmarktstände im Dorf, das interessante Angebot an der Mühle Liesebach und auch selbst das Festprogramm direkt an der Schunter nicht, sondern die Einweihung des Schunterradweges.
Thomas Kempernolte hatte diesen zusammen mit seinem Elm-Freizeit-Team ausgearbeitet und freute sich, Seite an Seite mit den Vertretern aus Politik und Verbänden das Band zu durchschneiden. Noch mehr aber freute es den passionierten Mountainbiker, dass so viele Besucher auch mit dem Rad zur Veranstaltung gekommen waren und die Kartenwerke samt GPX-Material (kostenlos auf www.elm-freizeit.de abrufbar) bereits in vielen Gesprächen Erwähnung fanden.

Räbke bleibt im Herzen immer Heimat

Manfred Boersch, dritter von links, hat Räbke in seinem Herzen.

Manfred Boersch, dritter von links, hat Räbke in seinem Herzen.

Wenngleich die Eröffnung des Schunterradweges der sichtbare Höhepunkt der Eröffnung des Festes war, so gab es im Rahmen der Rede Angersteins noch ein besonderes Augenmerk auf die Heimatverbundenheit ehemaliger Räbker. Manfred Boersch hatte bis in die 1960er Jahre im Dorf an der Schunter gelebt, lebt seitdem aber in weiter Ferne. Als er vom Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ mitbekam – und Räbkes gutem Abschneiden in den ersten Phasen, entschloss er sich Gutes zu tun. 5.000 Euro spendete er für die Aktionen, die Räbke schließlich auch zum Einzug ins Bundesentscheid verhalfen. Der ersten Teilnahme an diesem Entscheid im Landkreis Helmstedt, wie Samtgemeindebürgermeister Matthias Lorenz betonte. Doch bei der ersten großzügigen Spende sollte es nicht bleiben… Nachdem Boersch vom Einzug in den Bundesentscheid erfuhr, sattelte er noch einmal auf: 2.000 Euro brachte er zum Auftakt der Gewässerwoche mit, damit die Heimat im Herzen die Chance auf den Sieg verbessern kann. Die Gemeinde Räbke wird von dem Geld „Willkommens – Tafeln“ finanzieren. Auch 2 neue Bänke wurden bereits davon gekauft.

 

Chöre und Bands in den Höfen

Doch was wäre eine Eröffnung eines Festes ohne das Fest selbst? Die Frage brauchte in Räbke niemand zu stellen. Denn zu sehen und zu erleben gab es genug. Angefangen bei einem Dorfflohmarkt, für den sich immerhin 19 Teilnehmer fanden und auf ihren Höfen Flohmarktartikel anboten, über die „Agrarscouts“, die vor allem über moderne und wasserschonenden Düngemethoden aufklärten, bis hin zu einem überzeugenden Kuchenbuffet, vor dem Menschen mit Entscheidungsschwierigkeiten sicher hätten Stunden verbringen können. Natürlich warteten neben Kaffee und Kuchen noch einige weitere Leckerbissen im Dorf auf Besucher. So durfte weder die obligatorische Bratwurst fehlen, noch ein kühles Bier aus der Fallerslebener Brauerei. Wer es angesichts von Dauersonne und hohen Temperaturen noch etwas kühler wollte, der konnte indes ein „handgemachtes“ Eis aus dem Eiswagen genießen.
Bei alledem durfte Musik nicht fehlen. Insgesamt waren 28 Musikgruppen vom kleinen Chor bis zur „Lions Party Band“ auf den Bühnen in vier Bauernhöfen vertreten und sorgten für Stimmung.

Handwerker in der Mühle erleben

Wem das alles noch nicht ausreichte, der konnte Handwerk live erleben. Und zwar vor allem traditionelle Handwerksberufe. Angefangen beim Bäcker über den Schmied bis hin zum Steinmetz gab es viele Gewerke zu betrachten. Ein Zimmermann zum Beispiel zeigte anschaulich, wie die Verbindungen der Gefache eines Fachwerkgebäudes entstehen. Auf der anderen Seite des Hofes der Mühle Liesebach wiederum konnte Papier geschöpft werden und eine Ausstellung zur Geschichte und Restaurierung der Mühle war ebenfalls zu sehen. Auch die Mühle selbst war zu besichtigen – natürlich gepaart mit Führungen und reichlich Erklärungen zur wieder voll intakten Mühlentechnik.

Noch mehr in der Nachbarschaft

Parallel zum Auftakt in Räbke fanden an diesem Sonntag noch deutlich mehr Events, die an den Start der Schunterwoche gekoppelt waren, statt. So wurde in Frellstedt ebenso gefeiert und Rainer Angerstein freute sich, dass viele Besucher Gäste beider Veranstaltungen waren und so der Austausch über die Schunter die Orte noch weiter verband.

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Nico Jäkel, geboren 1981 in Helmstedt, ist ausgebildeter Redakteur, selbstständiger Fotograf und ein leidenschaftlicher Hobbykoch mit einer gigantischen Sammlung an Kochbüchern. Seine Markenzeichen sind verschachtelte Sätze. Zusätzlich zu seinem Faible für Produkttestungen, engagiert sich der Lokalpatriot in seiner Heimatstadt Schöningen.