Räbke. Als eine von über 1.000 Mühlen, präsentiert sich zum deutschen Mühlentag, am Pfingstmontag, 10. Juni, auch die Mühle Liesebach in Räbke einem interessierten Publikum. Der engagierte Förderverein nimmt dies zum Anlass auf seine Arbeit in den vergangenen zehn Jahren hinzuweisen. 

Zum Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag, 10. Juni, öffnen die Wind- und Wassermühlen traditionell ihre Türen. Bundesweit beteiligen sich über 1.000 dieser historischen Bauten, um mit einem Tag der offenen Tür die Bedeutung des Müllerberufes zurück ins Bewusstsein der Menschen zu bringen, und um die Mühle als Denkmal zu erhalten.
So auch in Räbke, wo sich die Ehrenamtlichen Förderer der Mühle Liesebach zum fünften Mal für ein großes Publikum rüsten. Denn obwohl die Gemeinde an der Schulter auch als „Sieben-Mühlen-Dorf“ bekannt ist, Mühlen und die dazugehörigen Handwerksberufe über Jahrhunderte eine prägende Bedeutung für Räbke spielten, musste die Mühle erst aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt werden, um sich einem Publikum zu präsentieren.

Klaus Röhr: „Seit 2009 sind stattliche 254.000 Euro in die denkmalgeschützte Anlage geflossen“

Über die vergangenen Jahre wurde beinahe komplett die gesamte Mühle Stück für Stück erneuert – mit viel Liebe zum Detail und hauptsächlich in Eigenregie.
„Seit 2009 sind stattliche 254.000 Euro in die denkmalgeschützte Anlage geflossen“, berichtete Klaus Röhr. Der Vorsitzende des Räbker Fördervereins Mühle Liesebach verweist stolz auf die Entwicklung, die die Wassermühle in den vergangenen zehn Jahren seit der Gründung des Fördervereins durchlaufen hat: Alles begann im Jahr 2008 mit der Erneuerung des Wasserrades, das das Herzstück der Mühle darstellt und dank der Investitionen wieder voll funktionstüchtig ist. Es folgten umfasste Erneuerung von Fenstern und Türen im Mühlengebäude, auch das Dach wurde ausgebessert, sowie die Instandsetzung der Getriebe und Haupttransmissionen. Die vollständig erhaltene Mühlentechnik ist 2010 lauffähig restauriert worden. Erst in den vergangenen Monaten wurde der Lastenaufzug, die Walzenstühle und der Elevator erneuert, beziehungsweise ersetzt. Zudem kam der Versammlungsraum schicke Eichendielen und die Hofpflasterung wurde ausgebessert.

Deutscher Mühlentag: Förderverein möchte zum zehnjährigen Jubiläum auf seine Arbeit hinweisen

Das zehnjährige Vereinsjubiläum möchte der mittlerweile 180 Mitglieder starke Förderverein zum Anlass nehmen, seine Arbeit zu präsentieren. Jeden Mittwoch trifft sich der harte Vereinskern in der Mühle, um in und um der Mühle zu Arbeiten. Unzählige Stunden und jede Menge Herzblut stecken in dem denkmalgeschützten Gebäude, das sich zum Tag der offenen Tür dem Publikum zeigt.

Der bundesweite Mühlentag startet in Ränke um 9 Uhr mit der traditionellen Mühlenandacht. Bis 18 Uhr haben Besucher die Möglichkeit, sich durch die Mühle führen zu lassen. „An jeder Station wird ein Experte bereit stehen, um die Funktion und die Technik dahinter zu erklären“, verrät Röhr.
Auch die Präsentation von historischen Berufen, vom Dachdecker über Bäcker, Steinmetz und Schmied bis zum Zimmermann, stehen an diesem Tag im Fokus. Zudem wird es Mühlenbrot, selbst gepresstes Rapsöl, diverse Liköre sowie zahlreiche Dekoartikel aus Holz und Beton zu kaufen geben. Kuschfahrten und ein facettenreiches Kinderprogramm, wie Kurse zur Papierherstellung, sowie ein breites Schlemmerangebot runden den Tag in Räbke rund um die historische Mühle ab.

Die Einnahmen des Mühlentages kommen komplett der Mühle Liesebach zugute. Denn trotz der umfassenden Erneuerungen und Restaurationsarbeiten hat sich der Förderverein, der hauptsächlich von Spenden, Mitgliedsbeiträgen und in der Mühle stattfindenden Veranstaltungen lebt, noch einiges an Arbeiten vorgenommen.

Mehr Informationen zur Mühle Liesebach sowie zu der Arbeit des Fördervereins gibt es online unter www.muehle-raebke.de.

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Katharina Loof, geboren 1980 in Nordrhein-Westfalen, begann ihre journalistische Tätigkeit im Kölner Raum, bevor sie 2010 nach Schöningen zog. Die dreifache Mutter mag Dorf-Klüngel und Pflastersteine auf vollen Marktplätzen. Am Lokaljournalismus schätzt die Esbeckerin die Nähe zum Menschen. Die Karnevalistin tritt gerne mal zu stark auf’s Gas: sowohl im Fahrzeug als auch bei der Freigabe der Autokorrektur.