Helmstedt. Seit Wochen schon stehen Eltern vor der Herausforderung, ein ganztägiges, möglichst sinnvolles Beschäftigungsprogramm für die Kinder aus den Ärmeln zu schütteln. Zum Glück gibt es viele soziale Plattformen, in denen Eltern in unzähligen Posts ihre kreative Ideen für abwechslungsreiche Aktivitäten teilen. Wir haben uns einen Überblick verschafft…

Was die Corona-Ferien für die einen, ist seit mittlerweile vier Wochen eine völlig neue Herausforderung oder gar Belastung für die anderen. Aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 sind seit dem 16. März bis mindestens zum 19. April alle Schulen, Kindergärten und Krippen in Niedersachsen geschlossen. Ob und wie es danach weiter gehen wird, darüber beraten derzeit Ärzte und Bundespolitiker, die sich am Mittwoch, 15. April 2020, zu den weiteren Maßnahmen und möglichen Lockerungen äußern wollen.

Wer die Zeit bis zur Wiederöffnung der Schulen und Kitas sinnvoll vertreiben möchte, der sucht im Netz nach eben solchen Angeboten für Kinder, die, falls sie nicht mit Hausaufgaben still gehalten werden, Beschäftigung verlangen.
Das Internet ist voll von Blogs mit präventiven Maßnahmen gegen den befürchteten Lagerkoller. Und auch in sozialen Netzwerken finden sich zahlreiche Ideen, wie sich die Zeit zuhause sinnvoll gestalten lässt. Tausende Muttis werden nicht müde, ihren Tagesablauf mit den Kids zu dokumentieren. Egal ob via Facebook, Instagram oder über den Weg der WhatsApp Statusmeldungen – überall wimmelt es von Bildern glücklicher und ausgeglichener Kinder.

Der HELMSTEDTER SONNTAG hat sich auf die Suche gemacht und gibt einen Überblick über die beliebtesten Beschäftigungsideen: Vorweg kann verraten werden, dass Bilder von Fernsehnachmittagen nicht dabei sind, obwohl diese Form der Beschäftigung durchaus beliebt bei Kindern und auch bei Erwachsenen ist.

Raus, raus mit Euch: Wald und Wiese bieten grenzenlose Spielfläche

Auf Platz eins der häufigsten Post sind eindeutig Fotos von Waldspaziergängen zu finden. Mit gutem Grund: Bewegung dient als Ventil gegen Stress – unabhängig vom Alter. Um so kleiner die Wohnung / um so beengender die häusliche Situation ist, desto häufiger und desto länger sollten Kinder an die frische Luft geschickt werden. Dazu wird der grenzenlose Raum der Natur besonders für Kinder als entspannend empfunden. Pluspunkt: Wald und Wiese bieten geschlechterunabhängiges Potenzial, so können Blumen, Gräser, Blätter und Kräuter gepflückt werden, Staudämme gebaut, Bäume beklettert und Höhlen gebaut werden. Während die Größeren aus Ästen Pfeile schnitzen, sind die Kleineren damit zufrieden, Steine und Äste (ins Wasser) zu werfen. Pluspunkt: Die gesammelten Naturmaterialien eignen sich toll als Bastelvorlage – das Basteln rangiert übrigens auf dem dritten Platz der Beschäftigungsliste – oder als Zutaten für Küchenspiele (Kräutersuppe, Zapfenkuchen, Gräserspaghetti).

Raus mit Euch! Die Natur ist der schönste und größte Spielplatz.

Raus mit Euch! Die Natur ist der schönste und größte Spielplatz.

Auch auf dem zweiten Platz ist die Natur das vorrangige Thema: Wer einen Garten sein eigen nennen kann, verbringt auch die meiste Zeit des Tages dort. Für Kinder ist der geschützte und begrenzte Platz ideal, um sich auch ohne eine Betreuung zu entfalten. Gepostet werden aber eher Bilder von gemeinsamen Projekten, wie dem Bau einer Wasserstraße oder einer Matschküche. Besonders schön ist auch der Bau eines Barfuß-Pfades, bei dem die Kinder selbst entscheiden können, welche Naturmaterialien eingesetzt werden. Steine, Äste, Mulch und Wasserstellen stimulieren die Fußreflexszonen und schenken viele Wellness-Momente. Auch von der Anlegung eines Kräuter- und Gemüsegartens profitiert die ganze Familie.

Spielideen für Drinnen: Basteln, Backen, Höhle bauen

Auf dem dritten Platz steht das Basteln sowie auch das Malen, dazu gibt es unzählige Sets, die sich bestellen lassen und mit denen Langeweile erst gar nicht aufkommt. Schon die Kleinsten habe Freude am Kritzeln und am Zerschneiden von Pappe und Papier.

Gerne werden auch Koch- und Backprojekte geteilt: selbstgebackene Plätzchen sind nicht nur im Winter ein Highlight und das Mittagessen, das selbst ausgesucht und dann auch noch selbst zubereitet wurde, schmeckt wirklich allen Kindern. Mal was anderes ist das Rezept zur Zauber-Schokolade, das sofort auf Begeisterung stößt: dazu werden helle und dunke Schokolade geschmolzen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilt. Die Kinder können die Schokolade dann nach Belieben mit verschiedenen Toppings verzieren. Nachdem die Schokolade ausgehärtet ist, lässt sie sich einfach zerbrechen und portionieren.

Weitere Spielideen für Drinnen sind:

-Steine sammeln und bemalen (im Internet wird meistens Acryfarbe angepriesen, Edding, Fingerfarbe oder Fasermaler tun es aber auch)
Knete oder Zaubersand selbst herstellen
– Höhlen bauen
– Verkleiden / Rollenspiele
– Luftballon-Volleyball und -Fußball
-Kinderschminken
-Kinderdisco
– Puzzeln
– Verstecken spielen
– alte Brettspiele auspacken oder sich eigene ausdenken und basteln / aufzeichnen (denn keiner kann über Wochen Memory, Mensch-ärgere-Dich-nicht oder Leiter-Spiele ertragen)
– Fantasiespiele allgemein: Geheimsprache entwickeln, „der Boden ist Lava“ / einen Hindernisparcours aufbauen, Tiere raten und nachahmen
– Freunden und Verwandten einen Brief malen oder schreiben
– Video-Telefonie
– Sportübungen (einer macht vor, alle anderen versuchen, die Übung nachzumachen; im Notfall gibt es reichlich Angebote über YouTube)

Quellen: private Posts via Whatsapp, Facebook und Instagram.

Geolino.de, Pinterest und Mami-Blogs zum Thema #wirbleibenzuHause, #kinderbeschaeftigung oder schlichtweg #quarantäne

 

Teilen Sie mit uns Ihre Beschäftigungsideen mit und für Kinder. Email an redaktion@helmstedter-sonntag.de.

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Katharina Loof, geboren 1980 in Nordrhein-Westfalen, begann ihre journalistische Tätigkeit im Kölner Raum, bevor sie 2010 nach Schöningen zog. Die dreifache Mutter mag Dorf-Klüngel und Pflastersteine auf vollen Marktplätzen. Am Lokaljournalismus schätzt die Esbeckerin die Nähe zum Menschen. Die Karnevalistin tritt gerne mal zu stark auf’s Gas: sowohl im Fahrzeug als auch bei der Freigabe der Autokorrektur.