Diesmal geht es um die Behauptung, dass Spinnen und Insekten einmal aufgesaugt wieder aus dem Staubsauger hinaus kommen können.

Sie kriechen und krabbeln, lauern in dunklen Kellerecken oder ganz frech an der Esszimmerdecke: Spinnen und andere Kleintiere sind unliebsame Gäste im Haus. Vor allem Spinnen haben einen schlechten Ruf; jede dritte Frau und jeder fünfte Mann leidet unter einer Spinnenangst. Arachnophobie, so der Fachbegriff, ist eine der verbreitesten Tierphobien – rund zehn Prozent der Menschen sind davon betroffen.

Arachnophobiker leiden beim alleinigen Anblick der achtbeinigen Tiere regelrechte Qualen. Ihre körperliche Reaktion geht weit über den üblichen Ekel hinaus, den die meisten anderen Menschen während einer Konfrontation mit Spinnen empfinden.

Die Chance, dass Mensch und Spinne aufeinander treffen, erhöht sich mit Beginn der kühleren Jahreszeit. Im Herbst suchen die Tiere ein frostsicheres Winterquartier und finden dieses bevorzugt in Häusern.

Geduldet werden sie dort aber nicht. Denn auch wenn jedem bewusst ist, dass keine der in Deutschland lebenden 1.000 Spinnenarten für den Menschen gefährlich sein können, will keiner sein Heim mit den flinken Tieren teilen. Meist wird zur Beseitigung der Spinnen zum Staubsauer gegriffen, immerhin gewährleistet das Haushaltsgerät einen Sicherheitsabstand.

Muss das Staubsaugerrohr „verstopft“ werden?

Doch kaum aufgesaugt, stellt sich die Frage, ob die Tiere das Aufsaugen überleben und bei der nächst möglichen Gelegenheit dem Beutel entkommen und aus dem Staubsaugerrohr wieder ins Freie krabbeln können. Viele verstopfen gar das Rohr des Staubsaugers mit Zeitungspapier, um die Tiere „gefangen zu halten“ oder saugen nach der Beseitigung der Spinne Pfefferkörner oder andere „Geschosse“ hinterher.

Doch ist das nötig? Können Spinnen den Staubsauger überleben?

Die Antwort, die man dazu auf diversen „Experten“seiten im Internet findet, lautet Jein. Im Grunde kommt es auf die Leis-tung des Staubsaugers an. Wohingegen kleine Handstaubsauger mit Akkubetrieb wenig Leis-tung erbringen, wird das Tier bei allen anderen handelsüblichen Geräten mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 140 Kilometern pro Stunde durch den Schlauch geschleudert und knallt mit dieser Geschwindigkeit immer wieder gegen die Wände und diversen Biegungen des Gerätes. Das macht ein Überleben recht unwahrscheinlich.

Vielleicht sollte auch ans Tierwohl gedacht werden…

Doch während diese Nachricht für Menschen mit einer Phobie eventuell eine Erleichterung bedeutet, sollte man vor dem Griff zum Staubsauger zwei Dinge im Hinterkopf behalten: Erstens die Tortur, die das Tier beim Aufsaugen erleidet, ist sehr brutal. Am besten beschreibt dies die Wissensseite von „Welt der Wunder“: „Sollte die Spinne selbst diesen (ersten) Höllenritt überleben, so erstickt sie nach kurzer Zeit aufgrund von Sauerstoffmangel. Die Dreckpartikel aus Staub, Haaren und anderen in Staubbeuteln vorkommenden Materialen schnüren den Arachniden die Atemluft ab. Hinzu kommt: Durch den Sog des Staubsaugers wird die Spinne gegen die Beutelwand gepresst und mit eingesaugtem Staub und anderen harten Dreckpartikeln beschossen. Der Effekt entspricht dem Abfeuern einer Schrotflinte. Spätestens dann ist das Schicksal des Tieres besiegelt.“ Und wenn man das Staubsaugerrohr bei laufendem Betrieb mehrmals kurz zuhält, „entsteht ein Unterdruck, dem selbst die zäheste Spinne zum Opfer fällt.“

Die Achtbeiner sind nützlich

Doch es muss nicht so grausam ablaufen. Denn zweitens ist das achtbeinige Tier äußerst nützlich und gilt als ein wichtiger Regulator im Ökosystem. Nicht nur beschützt die Spinne im Haus den Menschen vor anderen Insekten wie Mücken, Motten oder Fliegen, auch wird sowohl das Spinnengift als auch die Fäden in der Medizin zur Behandlung von Krankheiten sowie zur Wundheilung und Regenerationsförderung eingesetzt.

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