Der Unterzeichner wurde erfreulicherweise auf das oben bezeichnete Thema hingewiesen und möchte im Hinblick auf Ihren Schluss Hinweis auf einen Umstand aufmerksam machen, der bisher hinsichtlich auf die „Feiertagsmentabilität größerer Bevölkerungskreise in Deutschland als eine unumstößliche Selbstverständlichkeit erachtet wird.

Gesetzliche und religiöse Feiertage dienen in ihrer Addition unter Einschluß der sog. „Brückentage“ überwiegend zu Kurzurlauben und der Volks Bespaßung ohne jegliche Wertschöpfung (Gegenleistung), aber finanziert von Industrie, Handel, Gewerbe, Handwerk und anderen, also unisono von Arbeitgebern. In Bereichen des öffentlichen Dienstes werden diese bezahlten „Auszeiten“ vom Staat, also von uns Steuerzahlern alimentiert. Jedes Unternehmen preist seine personellen „Freizeitkosten“ in die eigenen Produkte und Dienstleistungen ein.
 Der Mut zu den vorstehenden Annahmen wird aus der medialen Berichterstattung abgeleitet, die regelmäßig überfüllte Terminals an hiesigen Flugplätzen und Seehäfen, sowie lange Staus auf Straßen und Autobahnen in Richtung beliebter Freizeit- und Ausflugsziele zeigen. Dagegen werden zu gleichen Zeiten christliche Angebote in Kirchen incl. ihrer Freizeiten nur sehr spärlich besucht. Hier ist die Tendenz z. Zt. leider steigend, siehe die zunehmende Austritts- Freudigkeit  christlicher Mitglieder aus ihren Religionsgemeinschaften. (Kirchensteuer Flüchtige sind hierbei vernachlässigt.
Nachstehend wird nur auf die christlich religiösen Feiertage in Deutschland Bezug genommen, soweit hierfür gesetzliche Entgeltfortzahlungen bestehen und sie auf eine Werktag fallen.
                        Karfreitag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Reformationstag, Buß-und Bettag, Weihnachtstage,
                        Heiliger-Drei-Königs-Tag, Maria Himmelfahrt, Allerheiligen und weitere
Ausgehend von derzeit 83,7 Mio Einwohner in Deutschland (stark gerundet) sind
                        ca. 22 Mio Einwohner katholischen Glaubens
                        ca. 26 Mio Einwohner evang.-lutherischen Glaubens
                        ca. 10 Mio Einwohner orthodoxen bzw anderen christl. Glaubens
Somit gehören ca. 58 Mio Bürger (69%) noch einer christlichen Religionsgemeinschaft in Deutschland an und 29,3 Mio Bürger (29,3%) sind statistisch als nicht gläubig im christlichen Sinne (atheistisch) zu betrachten.
Der Ansatz lautet          Eine überwiegende Mehrzahl der Einwohner Deutschlands nimmt erfolgsverwöhnt sämtliche christlichen Gedenktage für sich in
                                     Anspruch, um eigene Freizeitaktivitäten auszuleben, ohne überhaupt sich im entferntesten dem christlichen Glauben gegenüber
                                     verpflichtet zu fühlen. Es ist zu begrüßen, dass der Staat per Abkommen/Gesetz Religionsgemeinschaften schützt. Allerdings
                                     im Schutze dieser Fürsorge feiert inzwischen ein nicht unerheblicher Personenkreis von nicht oder nicht mehr gläubigen Christen
                                     zu Lasten Dritter Jahr für Jahr den gesamten Kalender urchristlicher Feiertage begeistert hinauf und wieder hinunter. Vor diesem
                                     Hintergrund haben evangelische Synoden und katholische Bischofs Konferenzen wissentlich die Augen verschlossen und sich das
                                     Heft des Handelns aus der Hand nehmen lassen. Abzulehnen ist weiter die gewerkschaftsseitige Forderung gesetzliche Feiertage,
                                     die kalendarisch auf einen arbeitsfreien Sonntag fallen, an einem entgeltpflichtigen Werktag nachzuholen.
Der Unterzeichner würde es begrüßen, wenn gesellschaftlich relevante Institutionen, zB. Politik, Wissenschaftler, Religion, Arbeitgeber, Gewerkschaften und weitere sich dafür entscheiden, nur den kirchensteuerpflichtigen Mitarbeitern ihrer Unternehmungen vollumfänglich alle gesetzlichen christlichen Arbeitstage monetär zu gewähren. Mit dieser einschneidenden Lösung in unsere gemeinsame Arbeitswelt wären künftig alle zuvor geschilderten Auswüchse und Entgleisungen vom Tisch und gleichzeitig die Gefahr weiterer Kirchenaustritte gebannt.

von   Dipl.-Ing. Hans-Joachim Thiede, Schöningen

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Nico Jäkel, geboren 1981 in Helmstedt, ist ausgebildeter Redakteur, selbstständiger Fotograf und ein leidenschaftlicher Hobbykoch mit einer gigantischen Sammlung an Kochbüchern. Seine Markenzeichen sind verschachtelte Sätze. Zusätzlich zu seinem Faible für Produkttestungen, engagiert sich der Lokalpatriot in seiner Heimatstadt Schöningen.