Wenn man sich ernsthaft die Mühe machen will, sich den Grundfragen unserer Existenz zu stellen, dann gibt es nur zwei Glaubensalternativen. Entweder man glaubt an den Zufall oder an eine übernatürliche Kraft. Also entweder man lässt die Frage nach dem Sein sein oder man begibt sich auf das Terrain des Glaubens, eine andere Alternative gibt es nicht.

Naturwissenschaften können und wollen die Welt nur beschreiben wie sie ist, sie können die Welt, also die grundlegenden Fragen, nicht im eigentlichen Sinne erklären. Es werden dann Theorien entwickelt und auch richtigerweise so bezeichnet, um Erklärungsansätze zu liefern.

Aus wissenschaftlicher Sicht stellen sich Fragen nach Ursache und Wirkung. Schon die griechischen Philosophen Platon und Aristoteles folgerten aus dem Kausalitätsprinzip, dass alles Bewegte – und damit alles was existiert – auf einen außerhalb stehenden Beweger zurückzuführen sein also eine erste Ursache haben müsse. Es fängt schon ganz am Anfang an, nennen wir es Urknall. Die mit dieser Theorie verbundene Entstehung des Universums praktisch aus dem Nichts wurde zuerst von dem Physiker und katholischen Theologen Lemaitre vertreten, sie entspricht letztlich der jüdisch-christlichen Lehre der Erschaffung der Welten aus dem Nichts, durch Gottes Schöpferwort.

Die Prämisse, die Gott ausklammert, kann zu dieser ersten Ursache keinen Beitrag leisten. Sie folgert aus dem was ist, natürliche Entstehungsursachen. Da die Natur aus sich heraus nicht gestalten kann, bleibt der Zufall als „Wirkmechanismus“. Der begnadete Mathematiker und Physiker Isaac Newton, dem wir u.a. die Gravitationsgesetze verdanken, wurde, so wird berichtet, eines Tages in seinem Arbeitszimmer von einem Freund aufgesucht, welcher die Gottesexistenz bezweifelte. Auf die Frage, wer das kunstvolle Modell eines Sonnensystems in Newtons Zimmer geschaffen habe, soll Newton geantwortet haben: „Der Zufall“. Einstein hat die Divergenz der unterschiedlichen Denkweisen so zum Ausdruck gebracht: „Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: Entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder.“

Es ist ja nicht nur der Urknall, dessen Entstehung die Wissenschaft nicht erklären kann. Die Organisiertheit des Universums gehört hier ebenso dazu. Kein Physiker kann uns die „dunkle Materie“, die wohl überwiegende Substanz des Universums, erläutern. Aber sie ist für die Stabilität unseres Weltalls zwingend vorauszusetzen. Gleiches gilt für die Evolution des Lebens. Hier stellt sich die Frage wer entwickelt hat: Der Zufall oder Gott? Wenn man hier auf den Zufall setzt, kommen einem die Mathematiker in die Quere mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Schon bei einfachsten Strukuren in der Biologie, Bausteine von Einzellern und deren Codeabfolge (z.B. bei 15 unterschiedlichen Aminosäuren und einer Kette von 400) entstehen astronomische Potenzen also Zahlenwerte, die eine Zufallsentstehung selbst über hunderte von Milliarden Jahren praktisch ausschließen (ich verweise hierzu z.B. auf den YouTube-Beitrag „Mathematischer Gottesbeweis“, Video 10). Welche Zufälle dann greifen müssten, um hohe Organisationsformen, wie Organe oder Lebewesen zu erklären, entzieht sich unserer Vorstellungskraft.

Die heilige Schrift, die Bibel, sagt hierzu in Römer 1 Vers 20: „Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen an seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt.“

Unsere „Wahrnehmung“ in diesem Sinne setzt uns den Rahmen und vermittelt uns unser Weltbild. Am meisten irritiert mich als Jurist, dass dieser Rahmen oft nicht das Ergebnis eines intensiven Erkenntnis- und Abwägungsprozesses ist, wie er eigentlich einem so wichtigen Urteil vorausgegangen sein sollte.

Der Glaube ist das Ergebnis eines Suchens und eines Findens. Es geht von Gott aus – er sucht uns alle, so schon die Schrift – und wird auch uns Menschen zugemutet. Das Suchen kann in einem „Amazing Grace“ (den Text des Liedes kennen wir sicher alle), einer Erfahrung des Angenommenseins und Öffnung des Horizonts enden. Plötzlich sind die Fragen nach dem „woher“ und „wohin“ und nach dem Sinn des Lebens keine offenen Fragen mehr. Wir begreifen das Wunder des Lebens als Geschenk, staunen über die Symbolik in der Natur, z.B. die Jahreszeiten als Spiegelbild unseres Lebens und dass mit dem Winter eben nicht alles vorbei ist.

Dann können wir auch die vielen Mysterien, die diese Welt bietet, akzeptieren und besser zuordnen: Hierzu gehört ganz sicher das Bewusstsein des Menschen und die damit zusammenhängende Frage, wie konnte die Materie Geist hervorbringen, der eine Sinfonie erschaffen kann. Die Informatik in der Natur, die einen Programmierer postuliert (Vögel beherrschen das komplizierte Fliegen, den komplexen Nestbau, haben eine Navigation an Bord und trällern, wie z.B die Nachtigall, über 200 Strophentypen). Die Schönheit und Erhabenheit der Natur will uns erfreuen und zur Anbetung führen. Wundersame Ereignisse und Bewahrungen, wie sie glaubhaft berichtet werden, lösen keinen Widerspruch mehr aus. Gleiches gilt für die inzwischen zahllosen und glaubhaft berichteten Nahtoderferfahrungen bzw. Sterbeerlebnisse Wiederbelebter.

Schließlich gelten als Beweismittel im juristischen Sinn auch Zeugenaussagen, also nicht nur naturwissenschaftliche Beweise im engeren Sinn. Ohne dies hier näher ausführen zu wollen, hat die heilige Schrift, die Bibel, mit ihrer Entstehungsgeschichte über viele Jahrhunderte vor Christus und den prophetischen Aussagen über Christus sowie den Zeugenaussagen der Apostel und Jünger wenige Jahrzehnte nach Christi Tod für mich als evangelischen Christen eine überzeugende Strahlkraft, die alles, was soeben ausgeführt wurde, bestätigt und noch in den Schatten stellt.

von Andreas Kölsch

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Nico Jäkel, geboren 1981 in Helmstedt, ist ausgebildeter Redakteur, selbstständiger Fotograf und ein leidenschaftlicher Hobbykoch mit einer gigantischen Sammlung an Kochbüchern. Seine Markenzeichen sind verschachtelte Sätze. Zusätzlich zu seinem Faible für Produkttestungen, engagiert sich der Lokalpatriot in seiner Heimatstadt Schöningen.