von Natalie Reckardt

Das Smartphone wird heutzutage für alles mögliche genutzt. Zum Anrufen, Nachrichten schreiben, als Unterhaltung und sogar als Wecker. Viele nutzen das Handy kurz vor dem Schlafengehen, um abzuschalten, bevor sie es neben sich auf den Nachttisch legen. Jedoch geht man davon aus, dass das Smartphone Schlafstörungen hervorruft. Stimmt das wirklich, und wenn ja, was ist die Ursache dafür?

Blaues Licht und Strahlung verhindern guten Schlaf

Schlafexperte Christoph Schöbel sagte gegenüber focus online einst: „Das Handy neben dem Bett ist okay – allerdings nicht für alle.“ Doch was steckt dahinter? Grund für schlechten Schlaf sollen demnach das blaue Licht und die Strahlung des Handys sein, welche ein gutes Ein- und Durchschlafen verhindern. Das Handy gehöre laut anderen Experten daher weder ins Schlafzimmer noch in die eigenen Hände vor dem Zubettgehen.

Schlafprofessor Christoph Schöbel hält einen so strikten Umgang mit dem Smartphone für übertrieben: „Das Handy darf durchaus am Bett liegen.“ Sein eigenes habe auch er jede Nacht direkt neben sich. Wie so oft mache die Dosis erst das Gift, erklärte der Professor von der Universität Duisburg-Essen gegenüber focus online. Das blaue Licht unterdrücke tatsächlich die Produktion des Schlafhormons Melatonin und beeinflusse so den Schlaf-Wach-Rhythmus. Allerdings haben die meisten Handys mittlerweile spezielle Blaulichtfilter, die diesen Effekt minimieren.

Auch andere Geräte können Verursacher sein

Schwer fällt es den allermeisten, sich der künstlichen Beleuchtung von Fernseher, Laptops oder E-Book-Reader zu entziehen. Aus Sicht des Schlafmediziners ist dies aber auch nicht nötig, so lange man nicht unter einer Schlafstörung leidet. Dann kann das strenge Überwachen der eigenen Abendroutine sogar kontraproduktiv sein. Schöbel erklärte in focus online: „Wenn ich mich zu bewusst mit meinen Schlafgewohnheiten beschäftige, kann ich mir so auch eine Schlafstörung selbst antrainieren.“

Von exzessivem Daddeln wird abgeraten

Bis heute konnten Studien nicht einhundertprozentig belegen, dass die Strahlung des Smartphones sich negativ auf den Schlaf auswirkt. Von stundenlangem Hängen am Handy im Bett rät Christoph Schöbel trotzdem ab. Das hat nicht nur mit dem Licht der Geräte zu tun, wie er erläuterte: „Wenn ich ewig im Bett mit meinem Handy spiele, stellt sich die Entspannung und der Schlaf schlechter ein und der Körper verbindet das Bett irgendwann nicht mehr mit Schlafen.“ Gleiches gelte für zu langes Fernsehen oder Lesen aufregender Buchinhalte. 

 

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Natalie Tönnies, geboren 1999 in Schönebeck (Elbe), ist das Küken in der Redaktion des HELMSTEDTER SONNTAG und steckt mitten in ihrem Volontariat. Die Danndorferin ist eine leidenschaftliche Sportschützin mit einer kleinen Abneigung gegenüber (Führerschein-)Prüfungen. Sie schreibt unheimlich gerne die Fleischerseite des HELMSTEDTER SONNTAG.