Diesmal geht es um die Behauptung, dass sich Gegensätze anziehen. von Katharina Loof Gegensätze ziehen sich an, so behauptet es zumindest der Volksmund. Aber ist das wirklich so oder gilt in der Liebe vielmehr das Sprichwort „Gleich und gleich gesellt sich gerne“? Sie ein Sportmuffel, er ein Triathlet; sie ist gesellig, er zappt in seiner Freizeit am liebsten durch das Fernsehprogramm; er ist pragmatisch, sie ein Genussmensch, kulturell interessiert und belesen, während er höchstens zum Sportmagazin greift... Sie mag Katzen, er ist ein Hundefreund. Kann so eine Konstellation gut gehen? Oder: Wie viel Kompromisse verträgt eine Liebe? So wie Menschen unterschiedliche Vorlieben haben und entsprechend verschiedene Bedürfnisse befriedigt haben müssen, um sich glücklich zu fühlen, so gibt es auch auf die Frage, ob sich charakterliche Gegensätze in Beziehungen eher anziehen oder abstoßen, konträre Aussagen: Emotional gesehen, werden in dem Gegenüber anfangs immer die Eigenschaften gesucht, die einem selbst zu fehlen scheinen. Getreu dem Ausspruch „Du vervollständigst mich“, mit dem Tom Cruise alias Jerry Maguire seine Frau um einen Neubeginn bittet, wird die Partnersuche psychologisch als „Komplettierung seiner selbst“ gewertet. Wissenschaftlich gesehen, haben Paare, die durch die gleichen Vorlieben, Ideale und Charakterzüge hervorstechen, allerdings die besseren Aussichten auf eine langfristige [...]