Zum Monatsthema „Glaube“ im Juli: „Glaubst du, was du weißt – Weißt du, was du glaubst?“
Spannend, das Thema „Glauben und Wissen“, „Religion(en)“ und „Kirche“ in einigen Beiträgen zu behandeln. Das ist sicher mutig, weil man sich damit auf ein weites Feld unterschiedlicher Begriffe und Meinungen begibt. Um ein wenig Klarheit in das Wirrwarr zu bringen, ist eine Begriffsklärung hilfreich. Ich notiere einige Gedankensplitter, die für mich wichtig sind. Sie verkünden keine „ewigen Wahrheiten“. Sie haben ihre Aufgabe erfüllt, wenn sie anregen, die eigene Überzeugung zu schärfen. Erstens: Zur Beschreibung der religiösen Einstellungen und Praxis hat sich bewährt, zwischen „Kirchlichkeit“ und „Christlichkeit“ und „Religiosität“ zu differenzieren. Wer „kirchlich ist“, nimmt häufiger an kirchlichen Veranstaltungen teil und und stimmt häufiger Aussagen zu, die (seiner Meinung nach) die Kirche vertritt. Für empirische Untersuchungen kann man das genau quantifizieren und wird dann feststellen, dass in unserem Land die Zahl der „kirchlich Verbundenen“ wohl im einstelligen Bereich liegt. Fragt man nach der „Christlichkeit“, sagen mehr Menschen (durchaus auch solche, die keiner Kirche angehören), dass sie im Sinne des „Liebesgebots“, der „Bergpredigt“ oder des Vorbildes Jesu, „christlich“ seien. Manche Menschen sagen, sie seien „religiös“, würden aber feste Glaubenssysteme und Religionen ablehnen. Sie haben einen weiten Religionsbegriff, wie er beispielsweise in den mystischen Strömungen aller Religionen vorhanden ist. “Religiös“ wäre dann [...]